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Die Berliner Kriminalpolizei steht vor einem Rätsel, als man drei Leichen findet, in deren Haut geheimnisvolle Botschaften geritzt wurden, doch während Kommissar Nils Trojan noch versucht, deren Sinn zu entschlüsseln, wird sein schlimmster Albtraum wahr: Der bestialische Serienmörder, der ihn vor vier Jahren fast getötet hätte, ist wieder aufgetaucht. Zumindest behauptet das die Tochter des besagten "Federmanns". Als Trojan sich mit ihr trifft, wird ihm klar, dass das Töten noch lange kein Ende hat.

 

Das Dornenkind HB 

Originaltitel: Das Dornenkind
Autor: Max Bentow 
Sprecher: Axel Milberg
Verlag: Der Hörverlag
Erschienen: August 2015
ISBN: 978-3-8445-1916-7
Spieldauer: 686 Minuten, 1 MP3-CD; ungekürzte Lesung

Hier geht's zur Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
Kommissar Nils Trojan leidet noch immer unter dem schrecklichen Verdacht, dass sein Vater einst ein Verbrechen verübt haben könnte. Seine Panikattacken sind noch nicht bewältigt. Da triffft ihn ein neuer Schlag. Der Federmann, der nicht nur ihn fast das Leben gekostet hätte, sondern auch Trojans Freundin Jana beinahe tötete, lebt. Eine Serie von Morden macht das überdeutlich. Denn auf dem Rücken der Toten sind geheimnisvolle Botschaften eingeritzt. Außerdem taucht eine junge Frau auf, die behauptet, die Tochter des Federmanns zu sein. Nils Trojan möchte durch sie an seinen Widersacher heran kommen. Doch sein Chef macht ihm einen Strich durch die Rechnung und setzt eine junge Beamtin als Double ein. Noch während die Aktion läuft, verschwindet Trojans Tochter. Als klar wird, dass sie in die Hände des Federmanns geraten ist, befürchtet Trojan das Schlimmste. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Max Bentow spinnt die Geschichte um den Federmann weiter. Ob das wirklich gut ist, vermag man bis zuletzt nicht so klar zu sagen. Ein neuer Fall ohne die ständige Rückkehr zum ersten Trojan-Fall wäre letztlich wohl überzeugender gewesen. So bleibt bei diesem Thriller ein leicht schaler Geschmack und das Gefühl, als habe eine Erfolgsstory unbedingt weitergesponnen werden müssen - und wird wohl in Anbetracht des Ausgangs auch noch weiter gesponnen. Nils Trojan, ein begnadeter Ermittler, schafft es zwar erneut, sich die Sympathie der Hörer zu sichern. Aber er ist psychisch und physisch am Ende - im realen Leben wäre er von seiner Dienststelle längst frei gestellt worden. Deutlich an Sympathie büßt dafür Jana ein, die sich immer mehr als zickig erweist. Natürlich wird sie erneut Opfer des Federmanns, doch schon vor dem Aufleben ihres Traumas zeigt sie sich von einer unangenehmen Seite. Der Autor manövriert seine Figuren in ein persönliches Chaos und nimmt ihnen dadurch nach und nach nicht nur ihre Agilität, sondern auch ihre Glaubwürdigkeit. Noch mag man den zerschlissenen Ermittler allerdings ...


Darstellung des Hörbuchs
Axel Milberg hat auch den fünften Fall von Nils Trojan für die Hörer aufbereitet. Der Sprecher ist mit der Figur des Kommissars so verbunden, dass schon bei den ersten Worten die bisherigen Fälle im Gedächtnis auftauchen - sofern man sie denn bereits gehört hat. Zumindest beim fünften Teil empfiehlt sich, die bisherigen Folgen zu kennen. Gekonnt geht Axel Milberg auf die Figur ein, verleiht dem kaputten Kommissar eine Stimme und macht ihn dadurch als Persönlichkeit greifbar. Die hohe Professionalität des Sprechers zahlt sich aus. Er macht die etwas bemühte Story zu etwas Besonderem und kann durch seine hervorragende Interpretation sehr viel wettmachen. Begrüßenswert ist, dass der Verlag auf eine vollständige Lesung gesetzt hat und die Thriller-Fans somit nicht immer wieder mit unlogischen - weil unvollständigen - Entwicklungen konfrontiert sind. Der Verzicht auf musikalische Aspekte fällt hier absolut nicht ins Gewicht.


Aufmachung des Hörbuchs
Präsentiert wird das Hörbuch erneut als MP3-CD, was das Handling unterwegs vereinfacht. Gut geschützt in einer klappbaren Papphülle, kann die CD problemlos transportiert werden. Auf der Hülle finden sich sämtliche relevanten Daten, so dass auf ein Begleitheft verzichtet werden konnte. Der Verlag taktet sehr eng, so dass es nach einem Unterbruch problemlos möglich ist, wieder an der richtigen Stelle einzusteigen - eine echte Dienstleistung für den Hörer.


Fazit
Das Dornenkind ist nicht Max Bentows bester Thriller. Aber er ist spannend und gut aufgebaut, so dass man über einige Schwächen hinweg sehen mag. Die perfekte Umsetzung durch Sprecher Axel Milberg garantiert den Bentow-Fans langen Hörgenuss. Und auch andere Thriller-Liebhaber kommen auf ihre Kosten - sofern sie die bisherigen Bentow-Thriller kennen. Es handelt sich um eine solide Fortsetzung der Reihe um den Kommissar Nils Trojan, die zwar nicht zu einem Höhenflug ansetzt, aber gut unterhält.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Teil 1: Der Federmann
Teil 2: Die Puppenmacherin
Teil 3: Die Totentänzerin
Teil 4: Das Hexenmädchen

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