In Ergastulum, einer von Gewalt, Drogen und der Mafia beherrschten Stadt, arbeiten Nicolas und Worick als Benriya – Handlanger für Fälle, die sonst niemand übernehmen will. Alex, eine ehemalige Prostituierte, die sich den beiden nach einem Vorfall anschließt, will schon bald mehr über die Freundschaft und Vergangenheit der beiden Draufgänger wissen. In den Straßen ist Mord an der Tagesordnung, eine mysteriöse Droge und Übermenschen, die Twilights, bestimmen das Bild.
Vorhang auf für die geballte Ladung Mafia-Fantasy!
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Originaltitel: Gangsta. Vol. 1 |
Die Grundidee der Handlung
Nicolas und Worick sind Benriya – Auftragskiller, die den Dreck wegräumen, an den sich die Polizei nicht rantraut. Als sie auf Alex treffen, die sie vor brutalen Kerlen retten, wird diese immer tiefer in das Alltagsleben der beiden knallharten, aber doch eigentlich sehr umgänglichen Männer gezogen. Doch obwohl sie sich bei Nicolas und Worick wohlfühlt, stellt sie fest, dass es so einige Geheimnisse gibt, die beide teilen, vor allem aber schrecken sie nicht vor Gewalt und Mord zurück.
Gangsta. ist ein Manga auf der Überholspur. Rasante Action, Gewalt, die nie übertrieben wirkt, da sie einfach zum Setting gehört, eine Story gespickt mit zwei interessanten Figuren, die man wie Alex entschlüsseln will.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Ebenso rau wie die Story ist auch der Zeichenstil entsprechend angepasst. Starke Gesichtsausdrücke, große Gesten und Mimiken fallen in dem Manga sofort auf. Doch neben aller Ruppigkeit und unschönen Seiten, die in Eragastulum an der Tagesordnung stehen, stechen die beiden Figuren Worick und Nicolas hervor. Beide Männer sind ansehlich gestaltet, wenngleich der Stil des Zeichners nicht als „hübsch“ im eigentlichen Sinne bezeichnet werden kann. Solide im Shonenstil gezeichet, verziehen Worick und Nicolas so einige Male das Gesicht, fletschen regelrecht die Zähne oder zeigen, was sie drauf haben. Die Bewegungen sind stark ausgeprägt in den Panel dargestellt, das rasante Tempo in Erzählung und Ablauf werden so gut umgesetzt.
Die Protagonisten Nicolas und Worick sind als zwei unterschiedliche Typen dargestellt – in jeder Hinsicht. Wo Worick – bedingt durch seinen Nebenberuf als Host – gewissermaßen ein ansprechendes und fast schon schönes Gesicht hat, wirkt Nicolas oft unnahbar, in sich gekehrt und auch in vereinzelten Panel wie ein wildgewordenes, gefährliches Tier. Worick hat lange, lockige Haare, die er oft zu Teilen zurückgesteckt oder zu einem Zopf frisiert hat, ein Kinnbart sowie eine Augenklappe geben ihm eine verwegene, aber durchaus sexy Ausstrahlung. Unter seiner Kleidung – Anzughemd und offenes Jacket, Knöpfe des Hemdes offen – findet sich ein durchtrainierter Körper mit entsprechendem Sixpack. Nicolas ist ein wenig massiger als Worick, mit schwarzen, kurzen Haaren, die ihm struppig in die Stirn fallen. Zudem trägt er über seiner Kleidung, die der Nicolas ähnlich ist, stets sein Katana, das nicht nur Zierde, sondern tödliche Waffe zugleich ist. Wo Worick auch vom Charakter her offen und gewissermaßen umgänglich ist, stets mit einem Lachen oder einem lockeren Spruch auf der Zunge ist, kommuniziert Nicolas durch Zeichensprache, wenngleich er eigentlich sprechen kann. Dieser Aspekt macht das Verhältnis der beiden Männer umso interessanter und man lernt im Verlauf der Story, dass beide eine gemeinsame Vergangenheit haben und sie tiefe Freundschaft verbindet.
Das Männerensemble erweiternd taucht recht früh Alex, eine ehemalige Prostituierte, auf und schließt sich Nicolas und Worick an. Sie ist eine dunkelhäutige, exotische Schönheit, mit langen Haaren, großen Augen und einer nicht gerade unbeachtlichen Oberweite. Neben Alex werden dem Leser Kommisar Chad und sein Partner Cody vorgestellt, die beide gewissermaßen das Klischee des chorlischen Cops und seines folgsamen Untergebenen entsprechen, wengleich das für so einige witzige Momente zwischen Chad und Worick sorgt. Dazu gibt es noch Doktor Theo und seine sehr junge, gerade mal zwölfjährige Assistentin Nina. Alle Figuren schließt man schnell ins Herz, wenngleich die Story um die Twilights im ersten Band nur grob angeschnitten wird, man aber langsam als Leser gewahr wird, was für Gestalten in Ergastulum leben.
Aufgelockert wird die spannende, gewaltdurchzogene Story mit Paneln, in denen die Figuren seltsame Gesichter ziehen oder Witze machen. Diese teilweise etwas übertriebene Bad-Ass-Haltung sollte Lesern gefallen, ansonsten findet man wenig Spaß an Gangsta. Von der Dynamik und dem Erzähltempo ist an dem Band nichts auszusetzen, ebenso wissen die Zeichnungen zu überzeugen, sodass Mann und Frau Gefallen finden.
Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt Worick und Nicolas: Nicoas schaut einen mit seinem zu einer Grimasse verzogenen Gesicht an, markiert sein Bad Boy-Verhalten. Im Hintergrund sieht man Worick, der mit dem Rücken zu einem steht. Die Farben des Covers stechen heraus, die Figuren sind in Grauschwarz dargstellt, der Titel des Manga in einem Goldton. Die Rückseite des Bandes zeigt Worick, den man nun von vorne sieht, Nicoas ist nun mit dem Rücken zum Leser gewandt. Wo Nicolas grimmig und unnahbar guckt, wirkt Worick mit seiner Geste fast einschmeichelnd, den Finger an den Lippen, so als ob er dem Leser zeigen wolle, man solle still sein.
Das Cover signalisiert das, was im Band enthalten ist: Coolness und harte Typen. Der Manga ist im Großtaschenbuchformat gedruckt, der Umschlag ist weder matt noch glänzend, stattdessen fühlt es sich ein wenig rau von der Oberfläche an, was die Haptik passend zum Inhalt macht. Durch den Kontrast der Farben und der Haltung der Figuren wird der Blick sofort auf den Band im Handel gelenkt.
Fazit
Hart, härter, Gangsta. Der erste Band ist ein Feuerwerk an actionreichen Szenen und gewaltdurchsetzten Handlungen. Doch auch Witz, Sexyness und die geballte Ladung Testosteron kommen nicht zu kurz – und machen so den Manga nicht nur für die männlichen Leser interessant. Die Story entwickelt sich langsam, dafür stetig, was einen neugierig auf den zweiten Band macht.
Hinweise
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