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Harper Blaine ist tot.
Für genau zwei Minuten.
Danach ist alles anders...

...denn als die junge Ermittlerin im Krankenhaus wieder erwacht, nimmt sie düstere Gestalten wahr, die aus grauem Nebel auftauchen.
Harper Blaine besitzt jetzt die einzigartige Fähigkeit, in die Welt der Vampire, Werwölfe und Nekromanten einzutauchen.
Und während sie tagsüber noch versucht, ihr Liebesleben in Ordnung zu bringen, führt sie ihr erster Fall immer tiefer in die gespenstische Welt der Untoten.

Unwiderstehlich düster - die neue Mystery-Serie aus den USA!


  Autor: Kat Richardson
Verlag: Heyne
Erschienen: 01/2009
ISBN: 978-3-453-52486-6
Seitenzahl: 494 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Züngelnde Nebelschwaden, strahlende Farben in Fäden, Schlieren und Schleiern und nicht zuletzt Geister, Vampire und dunkler Zauber gehören inzwischen zum Lebensalltag von Harper Blaine. Selbst ihre Arbeit als Privatdetektivin bleibt nicht vom Einfluss des Graus und den Geschöpfen, die darin existieren, verschont. Immer wieder verschwimmen die Grenzen. Als Grauwandlerin hat sie zwangsweise mit beiden Welten zu tun und ihre Klientel ist mitunter ebenso vielfältig, wie unheimlich.
Ihr neuester Auftrag, eine Art psychologisches Experiment bei dem sie einen, von Ben Danziger vermittelten, Universitätsprofessor unterstützen soll, scheint zunächst harmlos. Doch keine Séance ohne Schrecken! Fliegende Tische, flackernde Lampen und schließlich der Mord eines Mannes.
Handelt es sich um eine wahre Geistererscheinung oder dient dieser Spuk lediglich der Vertuschung einer detailliert geplanten Straftat?
Harper Blaine gibt sich alle nur erdenkliche Mühe, dies herauszufinden…


Stil und Sprache
Kat Richardson verfolgt kontinuierlich den roten Faden um die Serienheldin Harper Blaine.
Neben Pro- und Epilog laden zweiunddreißig weitere Kapitel aus dem Leben der Privatdetektivin und Grauwandlerin zu neuen Abenteuern ein. Die Autorin bleibt ihrem flüssigen, lebendigen Schreibstil treu und nutzt wie gehabt die erste Person Singular, um aus Sicht Harpers deren Erlebnisse zu schildern.
Nachdem bereits im Einführungsband ausschweifend über Harpers Schwierigkeiten mit der neuen Situation um das Grau berichtet wurde, konzentriert sich die Fortsetzung mehr auf das tatsächliche Geschehen. Die gelungene Kombination aus Detektivgeschichte und Mystery erzeugt Spannung und Neugier ob der Hintergründe der merkwürdigen Ereignisse. So blättert der Leser gefesselt von Seite zu Seite, um zusammen mit Harper das Geheimnis zu lüften.
Sehr interessant sind die Anmerkungen der Autorin zum Philip-Experiment am Ende des Buches, welches für die Geschichte um den „Poltergeist“ Pate stand. Kat Richardson hat hervorragende Recherchearbeit geleistet, der sie in ihrem Buch eine ganz persönliche Note verpasst hat.


Figuren
Dreh- und Angelpunkt ist einmal mehr die Hauptfigur Harper Blaine. Mittlerweile hat sich Harper sowohl an das Grau als auch an die Bewohner dieser Zwischenwelt gewöhnt. Sie hat nicht mehr übermäßig mit Übelkeit und Schwindel zu kämpfen, wie es noch zu Anfang ihrer ersten Berührungen mit dieser fremden Sphäre der Fall war. Demzufolge tritt sie neuen Herausforderungen selbstbewusster und sicherer entgegen. Die Handlung wirkt dadurch gleich etwas lockerer, was auch dem Lesefluss zugute kommt.
Ben und Mara Danziger, die beide als Dozenten an der University of Washington in Seattle unterrichten und ein Faible für das Übersinnliche haben, waren und sind eine große Hilfe auf Harpers Weg durch das Grau und allem, was damit zusammenhängt. Hilfreich zur Hand geht Harper Blaine auch in diesem zweiten Band der Serie die gute Seele Quinton, das vermeintliche Genie in den Bereichen Elektrik und Informationstechnik. Er ist für Harper immer wieder von unschätzbarem Wert.

Neben dem Wiedersehen mit alten Bekannten lernt der Leser aber auch neue Charaktere kennen. So zum Beispiel Professor Gartner Tuckman und die Gruppe der Studenten, die an seinem Experiment teilnehmen, das an das Philip-Experiment der Siebzigerjahre angelehnt ist. Die Forschungsgruppe soll kraft ihres Glaubens und ihrer Erwartungen ein künstliches Wesen als autonome Manifestation erschaffen. Tuckman selbst glaubt nicht an die Existenz von Geistern. Er beschäftigt sich mit der Psyche der Menschen und ist gewillt, eine Erklärung für die Irrationalität der Teilnehmer und die auftretenden psychokinetischen Erscheinungen zu liefern. Jedoch kann ihm dies nur gelingen, wenn der mutmaßliche Saboteur des Projektes dingfest gemacht werden kann.

Richardsons Charaktere überzeugen auch in „Poltergeist“ mit natürlichen, absolut nachvollziehbaren Gedanken und Emotionen. Sie sorgen für Lebendigkeit im Geschehen und machen das Lesen zum Vergnügen.


Aufmachung des Buches
„Poltergeist“ ist in Deutscher Erstausgabe als Taschenbuch im Heyne Verlag erschienen.
Analog zum düsteren Layout des Vorbandes „Greywalker“ zieren die untere Hälfte des Covers auch dieses Mal große, schwarze Vögel, die dem Betrachter aus strahlender Quelle entgegen fliegen. Oberhalb von Buchtitel und Autorenname befindet sich ein Ausschnitt eines weiblichen Gesichts. Ein starrer Blick aus einem Auge vermittelt Angst und Gefahr. Haare und Schminke in Schwarz stehen im starken Kontrast zur ockerfarbenen Pupille, deren Farbton sich im Autorennamen wieder findet.
Auf der Rückseite des Buches steht der gleiche Text wie bereits auf „Greywalker“. Hier erfährt der Leser leider nichts Neues bezüglich des Buchinhalts.


Fazit
Kat Richardson belohnt die Leser in „Poltergeist“ für ihre Treue. Der zweite Teil der Serie legt in Sachen Spannung deutlich zu.
Die Bezüge zum Philip-Experiment und dem Thema Parapsychologie im Allgemeinen bieten eine hervorragende Grundlage für einen interessanten und zudem fesselnden Plot.



Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Heyne-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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