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Das Königreich Toronia ist in Aufruhr. Schon lange herrscht der grausame König Brutan über das Land. Doch nun gibt es endlich neue Hoffnung: Brutans eigene Kinder werden ihn stürzen – so wie es eine uralte Prophezeiung vorausgesagt hat. Doch die Drillinge wurden gleich nach ihrer Geburt getrennt und in weit voneinander entfernte Teile des Reiches gebracht. Trotz aller Gefahren müssen sie zueinander finden, denn nur gemeinsam können sie den Kampf um den Thron gewinnen – und Toronia den Frieden zurückbringen.

 

Die Prophezeiung 

Originaltitel: Crown of Three. The Cursed King
Autor: J. D. Rinehart
Übersetzer: Friedrich Pflüger
Verlag: Fischer Sauerländer
Erschienen: 08/2015
ISBN: 978-3-7373-5323-6
Seitenzahl: 415 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die Drillinge Tarlan, Elodie und Agulphus werden kurz nach Ihrer Geburt aus dem Königreich von Toronia weggebracht und damit auch aus der Reichweite Ihres Vaters und dessen tödlichem Ehrgeiz. Doch so wie von Zauberer Melchior erhofft, wachsen die drei leider nicht auf. Und so kommt es, dass rund 13 Jahre später drei vollkommen unterschiedliche Menschen den Kampf um Ihr Erbe aufnehmen und sich in einen Krieg um die Erfüllung einer uralten Prophezeiung hineinziehen lassen.

Im ruhigen Tonfall und mit einer einfachen Sprache hat J. D. Rinehart diesen ersten Band einer Fantasy-Trilogie in Worte gefasst.


Stil und Sprache
Ein unsichtbarer Erzähler bringt dem Leser mit Die Chroniken von Toronia – Die Prophezeiung eine sehr fantasiereiche, aber an einigen Stellen doch erschreckend grausame und brutale Geschichte nahe, die in eine Welt voller Machtgier, Intrigen, Verrat und Tod führt. Die drei rechtmäßigen Thronerben von Toronia – Tarlan, Elodie und Agulphus – sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht und aufgrund Ihrer verschiedenen Schicksale bringen sie auch sehr abweichende Ansichten und Herangehensweisen in die Erlebnisse mit ein.

Der Roman wird über mehrere Handlungsstränge - jeder zeigt die Geschichte von einem der drei Hauptfiguren auf - erzählt und ist in einem weitschweifigen und oftmals sehr opulenten Stil und einer einfachen Sprache gehalten. Dabei spart der Autor nicht mit Kampfszenen, blutigen Schlachten und der einen oder anderen Passage, wo es für den Leser nicht nur etwas unübersichtlich wird, sondern auch – selbst für einen Fantasyroman – leicht unlogisch. Da passen einige Dinge nicht so richtig zusammen und es schmeichelt der Handlung überhaupt nicht, wenn sich Sachen ereignen, die einfach zu unwirklich und merkwürdig erscheinen. An einer Stelle kommt da beim Lesen sogar der Eindruck auf, dass mit dem eingesetzten Stilmittel ein zweiter Band handlungsmäßig praktisch erzwungen wurde.

Von der Geschichte her ist dieses Buch ähnlich wie die Serie Game of Thrones. Nur dass in "Die Chroniken von Toronia" statt Drachen die Thorrods – so eine Art Riesenvögel – praktisch die Hauptrolle spielen. Hätte der Autor jedoch die vielen blutig erbarmungslosen Darstellungen weggelassen, dann wäre das hier wirklich eine verjüngte Version der Hit-Serie gewesen und somit wesentlich kindgerechter.


Figuren
Ein mordlüsterner König, ein geistig kranker Thronerbe, eine eiskalte verbitterte Königin, unterschiedliche königstreue Ritter und eine königliche Mätresse. Das, und noch so manche Figur mehr, vereinigt sich in diesem Roman zu einer doch recht gewaltigen Handlung voller schicksalhafter Bestimmungen, Tragik und irgendwie auch Komik. Da wird gelitten, verehrt, gewütet, verurteilt, Treue geschworen und so manch unsinniges Vorhaben mit Drohungen und viel Gewalt in die Tat umgesetzt.

Den einzelnen Charakteren schenkt der Autor dabei wenig Aufmerksamkeit. Die jeweiligen Figuren werden mehr durch deren Agieren dargestellt, denn durch lange Beschreibungen und mit den Nebenfiguren hält sich der Autor nicht lange auf. Die kommen, tragen Ihr Scherflein bei und verschwinden wieder mehr oder weniger unauffällig.

Tarlan ist eine Figur, die noch am meisten aus der Masse hervorsticht. Und auch am sympathischsten und besten dargestellt ist. Er ist ohne jeglichen Standesdünkel, Loyalität und Familienzusammenhalt gehen ihm über alles und er lässt die Schwachen und Bedrohten nur ungern zurück. Seine Denkweise ist anders als die seiner neuen Weggefährten, was vermutlich auch mit daran liegt, dass er auf dem Rücken seines Rudels, den Thorrods, über allem fliegt und so eine ganz andere Ansicht genießen kann.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist optisch nicht ganz so gelungen. Zwar ist das Motiv, ein Junge mit Schwert in der Hand auf einem fliegenden Thorrod reitend, nicht schlecht, doch die Farben sind zu blass abgebildet. Der Betrachter muss das Buch direkt in einen Lichtstrahl halten, um überhaupt etwas erkennen zu können. Schade, das sah auf dem Foto auf der Verlagsseite deutlich schöner aus. Auf der Rückseite steht, vor dem dunklen Hintergrund einer Thorrodschwinge, um was es in dem Buch inhaltlich geht.


Fazit
Ein an sich schönes Kinder- und Jugendbuch, das sich nett liest, aber zu mehr als knapp über Durchschnitt reicht es nicht. Zu viele barbarische Szenen, die ich, für ein Buch mit einer Altersangabe ab 10 Jahren, als viel zu heftig empfinde. Daher nur eingeschränkt empfehlenswert.


3 5 Sterne


Hinweise
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