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Dieser Fight Club ist nichts für Mädchen!

Eines ist sicher: Harley Quinn, die abgedrehte Ex-Freundin von Batmans Erzfeind Joker, macht in allen Lagen ihres turbulenten neuen Lebens eine gute Figur, selbst wenn wie üblich nicht alles nach Plan läuft und stets irgendwer versucht, Harley den Garaus zu machen: Ob als Königin des Roller-Derbys, als Ikone des Skate Fight Clubs - Harley weiß immer, wo der Hammer hängt, und scheut sich nicht, ihn zu schwingen ...

 

Harley Quinn 3 

Originaltitel: Harley Quinn invades Comic-Con international: San Diego
Autor: Amanda Conner, Jimmy Palmiotti
Übersetzer: Jörg Faßbender
Illustrator: Chad Hardin
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 12. Mai 2015
ISBN: 978-3-95798-366-4
Seitenzahl: 116 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Harley hat ihr Kopfgeldproblem endlich in den Griff bekommen, als sie auch schon wieder entführt wird. Ein liebeskranker Stalker will sie für sich besitzen und sperrt sie in einen Käfig. Da Harley unter Druck steht, verpasst sie im eine "Therapie", um schließlich pünktlich zu ihrem neuen Killer Blade Rennen zu kommen. Zwar meistert sie dieses mit kranker Bravur, wird aber disqualifiziert wegen Fehlverhaltens. Zu guter letzt bleibt noch ein Besuch auf der großen Comic Messe in San Diego.

Chad Hardin verpasst Harley den ultimativen Schliff. Ihre durchgeknallten Erlebnisse werden in herrlichen Bildern dargestellt und zeichnerisch kommt der Leser definitiv nicht zu kurz. Eher kritischer fällt auf, das die verrückten Geschehnisse wie zusammengewürfelte Short Storys wirken, wo hingegen die Hauptstory mächtig auf der Strecke bleibt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Harley ist wie immer sportlich, sexy und stets perfekt gekleidet. Ihre meisten Outfits sind schwarz, rot und an Kartenfarben orientiert. Auch ihr Haar ist zur einen Seite hin schwarz, zur anderen rot. Sie hat langes Haar und trägt zwei Zöpfe. Harleys Gesicht und auch ihr Körper werden teilweise sehr eckig gezeichnet, was der Figur eine gewisse markante Optik verpasst. Ihre großen grünen Augen sind mit schwarzem Kajal umrandet und kommen durch ihre helle Haut hervorragend zur Geltung. Harley transportiert hervorragend ihre kindliche, aber auch durchgeknallte Art. Besonders in Kampfsituationen zeigt sich ihr geisteskranker Verstand mit zusammengebissenen Zähnen und rasenden Blicken. Sie brilliert durch ihre verrückten Ideen und ihre sportliche Ausdauer in Kämpfen und Wettrennen. Auch bleibt nicht verborgen, dass hinter der kranken Harley eine brillante Psychologin steckt.

Harleys treuer Helfer ist Big Tony. Der kleinwüchsige Mann hat es faustdick hinter den Ohren und zeigt Harley in ihrem eigenen Leben, wo es lang geht. Tony hat ein markantes Gesicht mit Hautzügen, die zeigen, das er ein Mann ist, der gelebt hat. Er wird oft dargestellt, wie er Geld zählt oder sich um gewisse Dinge kümmert, was den Bezug zu Harley als Helfer symbolisieren soll. Er trägt eine Jeans und ein Lederjacke in Schwarz. Zeichnerisch mit kleinen braunen, aber ausdrucksstarken Augen dargestellt, hat er längeres braunes Haar, außerdem trägt er Ketten.

Daneben gibt es noch den Ex-CIA-Agenten Syborg. Er sitzt im Rollstuhl und ist ebenfalls ein Freund von Harley, der gerne hilft, aber auch schon mal auf sie wettet. Syborg ist ein gedrungener dickerer Mann mit wenig Haar. Er trägt eine Brille, wobei die eine Seite eine Art Sichtschutz ist. Daneben gibt es zahlreiche Freundinnen aus dem Fight-Blade-Club, die harmonisch und passend ins Geschehen eingefügt werden.

Generell kann gesagt werden, dass die Figuren teils kantig und herber gezeichnet wurden, aber auch sportlich definiert und muskulös. Das schadet dem Gesamtbild nicht, da sich feminine Gesichter und Körper parallel dazu die Waage halten. Im Prinzip kann gegen das Charakterdesign nichts einzuwenden sein. Liegt der Focus auch auf den Figuren, gibt es zahlreiche großflächige Bilder mit Hintergründen, die detailorientiert erarbeitet und in Szene gesetzt wurden. Auch die Farbwahl wurde in passender Präzision mit eingespielt und ergibt im Gesamtbild ein abwechslungsreiches und stimmiges Werk.

Es gibt durchaus etwas an Text zu lesen, was allerdings gemessen an der Handlung und den notwendigen Dialogen vollkommen gerechtfertigt ist. Die Figuren haben ihren eigenen Sprachstil und werden neben den Zeichnungen somit perfekt untermauert. Der Text ist nie zu viel oder zu wenig, sondern ideal abgestimmt. Viel eher fällt auf, dass Harleys zahlreichen kleinen Erlebnisse alle aneinander gereiht werden und der Kern der Story auf der Strecke bleibt. Auch hat der Comic an Humor nachgelassen und wirkt teilweise wie ein zusammengewürfeltes "Short-Story-Magazin."


Aufmachung des Comics
Zusammen mit ihrer Clique ziert Harley das Softcover in angeschlagener, aber starker Pose. Sie trägt ein typisch schwarzrotes sexy Outfit und ihren beliebten Riesenhammer als Waffe. Ihre vier Freundinnen stehen in kampfbereiter Stellung hinter ihr, ebenfalls verwundet, aber stark und siegessicher. Oben steht im  bekannten Slogan der Titel "Harley Quinn," sowie seitlich in kleineren Lettern Autoren und Zeichner.

Die Rückseite zeigt Harley im erotischen Outfit, wie sie in Handschellen abgeführt wird. Wie gewohnt hat ihr Haar schwarzrote Farbe und ist zu zwei Zöpfen geknotet. Auch ihr knappes Outfit ist in den üblichen schwarzroten Tönen gehalten. Im oberen Bereich präsentieren sich der ausführliche Buchrückentext sowie zwei Zitate.


Fazit
Gewohnt super Zeichnungen und tolle Charaktere setzen die Reihe optimal fort. Leider bleibt die Hauptstory etwas auf der Strecke und verliert sich in kleinen Mini-Storys.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Harley Quinn: Kopfgeld auf Harley

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