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Andrea Nashs Leben liegt in Scherben: Weil sie eine Gestaltwandlerin ist, wurde sie aus dem Orden der mildtätigen Hilfe verbannt, und ihr Freund, der Werhyäne Raphael Medrano, hat sich von ihr getrennt, weil sie nicht zu ihrer Herkunft stand. Um sich abzulenken, arbeitet Andrea als Privatermittlerin für die Detektivfirma ihrer besten Freundin Kate. Als einige Gestaltwandler auf mysteriöse Weise zu Tode kommen, soll Andrea in dem Fall ermitteln. Doch ausgerechnet Raphael scheint in die Morde verwickelt zu sein …

 

Geheime Macht 

Originaltitel: Gunmetal Magic
Autor: Ilona Andrews
Übersetzer: Bernhard Kempen
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: August 2013
ISBN: 978-3-8025-8939-3
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Kate ist für längere Zeit im Dienst des Rudels unterwegs und so übernimmt Andrea die Ermittlungen zu einem mysteriösen Mord an vier Gestaltwandlern. In einem Abbruchhaus wurde ein Tresor gefunden, der mit magischen Artefakten gut bestückt ist. Doch wer hat davon gewusst und welche Stücke fehlen? Das Abbruchunternehmen gehört ausgerechnet ihrem Exfreund Raphael, auf dessen Hilfe Andrea zurückgreifen muss. Nicht nur magische Wesen sitzen den beiden schon bald im Nacken, auch die angespannten Gefühle und die prickelnde Anziehungskraft machen die Sache nicht gerade einfacher …

Nach fünf Bänden mit Kate als Erzählerin muss man sich kurz daran gewöhnen, dass die Handlung aus Sicht von Andrea präsentiert wird. Die Umsetzung ist dabei ausgezeichnet gelungen.


Stil und Sprache
Als Prolog ist ein Artikel des Atlanta-Journal zum 40. Jahrestag der Wende abgedruckt. Danach folgt die erste Überraschung: Die Handlung wird erstmals in Ich-Form von Andrea Nash erzählt. Er schließt nahtlos an die bisherigen Ereignisse an, doch Kate und auch Curran haben nur kleine Nebenrollen. Damit ändert sich auch der Schreibstil, denn Andrea ist eine Gestaltwandlerin und besitzt damit eine andere Persönlichkeit. Sarkasmus ist selten zu finden und auch ihre Gedanken sind weniger oft eingefügt. Die Dialoge – vor allem mit Raphael – sind hitzig und es fliegen schon mal die Fetzen.

Detaillierte Ermittlungen, packende Showdowns und mitreißende Emotionen wechseln sich ständig ab. Wiederum werden sagenumwobene Kreaturen und ein Gott miteinbezogen und die entsprechende Entstehungsgeschichte mitgeliefert. Dabei steigt die Spannung auch neben den heftigen Kämpfen stetig an. Ein weiterer Handlungsstrang betrifft die gegenwärtige und zukünftige Verbindung von Andrea mit dem Rudel. Hier gibt es einige kleinere Überraschungen, die perfekt auf die Protagonistin abgestimmt sind.

Wenige stellen sich dem finalen Kampf gegen Götter und deren Anhänger. Packend, dramatisch und mit überraschenden Wendungen ist er ausgezeichnet gelungen.


Figuren
Zuerst haben mir Kate und Curran gefehlt, ihre Charakteren und Reaktionen sind mir mittlerweile so gut bekannt und sie gefallen mir einfach ausgezeichnet. Daher musste ich mich erst an den Perspektivwechsel zu Andrea gewöhnen. Auch sie ist eine interessante Figur, hat eine komplizierte Vergangenheit und steckt wegen Raphael in einem Gefühlschaos. Zuerst begegnet der Leser der bisher bekannten Andrea, die ihre Gestaltwandlerseite so gut wie möglich verdrängt. Durch die Auseinandersetzungen mit Raphael und die gefährlichen Ermittlungen drängt sich die Hyäne in ihr in den Vordergrund und Andrea ist es leid, ihre wahre Natur zu verstecken. Die Entwicklung von einer Frau mit Geheimnissen, die unbedingt vor dem Orden und der Welt versteckt gehalten werden mussten, zu einer Gestaltwandlerin mit Macht und Ehrgeiz ist ausgezeichnet ausgearbeitet. Die Emotionen sind stark, differenziert und glaubhaft gezeichnet.

Dass hinter Raphael viel mehr steckt, als ein verwöhnter Sohn des Alpha und Frauenschwarm, wird perfekt aufgezeigt. Auch Raphael leidet unter der Trennung und rächt sich, indem er seine neue Flamme ins Revier von Andrea bringt. Er ist jedoch auch ein erfolgreicher Geschäftsmann, erfahrener Kämpfer und kompetenter Anführer.

Die Nebenfiguren sind diesmal nicht so zahlreich, dafür wurden sie der größeren Rollen entsprechend differenziert ausgearbeitet. Sei es Roman als dunkler Zauberer oder Anapa als Geschäftsmann und machtbesessener Gott. Daneben sind natürlich wieder verschiedene Mitglieder des Rudels mit dabei.


Aufmachung des Buches
Die Grundzüge der Covergestaltung sind dieselben wie bei den ersten fünf Bänden. Diesmal ist es jedoch ein anderes Frauengesicht – Andrea – und die Klinge wurde durch eine Handfeuerwaffe ersetzt. Dies symbolisiert ausgezeichnet die neue Sichtweise von Andrea als Ich-Erzählerin. Die Innenklappen sind orange mit den bekannten Mustern und der nächtlichen Stadt. Der obere Teil der Rückseite ist dunkelbraun mit gelben Schleiern, darunter ist in orange die Skyline abgebildet.


Fazit
Zuerst lenkt die neue Erzählperspektive ein wenig ab, doch das vergisst man bei der rasanten Handlung, den packenden Showdowns und den starken Emotionen schnell. Auch dieser Band überzeugt mit viel Spannung und einer gelungenen Lovestory mitten in aufreibenden Schlachten. Unbedingt lesen.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Nacht der Magie
Band 2: Die dunkle Flut
Band 3: Duell der Schatten
Band 4: Magisches Blut
Band 5: Ruf der Toten

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