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Leo Petermann, ehemals Chef des Softwareriesen „Pythagoras“, fühlt sich in der Ruhe seines Hauses über dem See pudelwohl. Er besucht gerne die alten und neuen Nachbarn, unterstützt die Restaurierung des Klosters, beschäftigt sich ausgiebig mit seinen Hobbys, lässt sich ein Segelboot bauen, die Erfüllung eines langgehegten Wunsches. Und die Beziehung zu seiner Geliebten wird wichtiger Teil seines Lebens.

Doch auf Dauer scheint dieser Friede wohl nicht möglich zu sein. Ein Architekt belästigt Petermanns Geliebte und fordert so eine Reaktion heraus. In Wien trifft er seinen Ex-Partner, der ihm eine wilde Geschichte von einem „Todesfonds“ auftischt und kurz darauf an der Donau stirbt. Recherchen ergeben, dass Petermann den Mann hinter dem Fonds von früher kennt. Mit all seinen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nimmt er den Kampf auf, denn auch sein Vater ist unmittelbar bedroht. Erst mit Hilfe eines Freundes aus der Südsee und einem alten Technikfreak kann er im Finale dem Gegner entgegentreten.

 

Herr Petermann Tritychon 

Autor: Michael Böhm 
Verlag: Bookspot
Erschienen: 07/2015
ISBN: 978-3956690181
Seitenzahl: 192 Seiten

 


Die Grundidee der Handlung
Der Rückentext beschreibt schon fast zu viel aus der Handlung dieser Fortsetzung von „Herrn Petermanns unbedingter Wunsch nach Ruhe“, so dass ich hier kaum noch etwas hinzufügen kann, ohne zu viel zu verraten. Nur so viel: Wusste man im ersten Teil schon auf der ersten Seite, was passieren wird, so dauert es dieses Mal etwas länger, bis der Leser „eingefangen“ ist. Das liegt zum einen am etwas ungewöhnlichen Schreibstil des Autors, zum anderen schlicht daran, dass die Geschichte an sich ein kleines bisschen weniger überraschend ist. Man weiß ja schließlich schon ungefähr, wie Leo Petermann auf Störungen seiner Ruhe zu reagieren pflegt. Dennoch lohnt sich das Lesen allemal und ich bin jetzt schon gespannt, wie es mit Leo Petermann weitergeht.


Stil und Sprache
Auch wenn ich den ungewöhnlichen Stil von Michael Böhm bereits kannte, dauerte es ein paar Seiten, bis ich mich wieder daran gewöhnt hatte, wie er schreibt: Kein Wort zu viel, kurze Sätze und viel indirekte Rede. Kommt die direkte Rede doch einmal vor, so verzichtet der Autor auf Anführungszeichen oder „Erkennungsworte“ wie „er sagte“ oder „sie antwortete“. Man muss hier als Leser also jederzeit auf Zack sein, zumal auch die Zeiten immer wieder wechseln, wenn Leo Petermann in der Ich-Perspektive seine Geschichte erzählt. Dabei springt er eben immer wieder hin und her zwischen dem gerade stattfindenden Geschehen und Dingen, die bereits passiert sind. Zusätzlich wechselt immer dann die Perspektive, wenn Petermann in Aktion tritt und das tut er mehr als einmal …

Was die Spannung dieser Geschichte angeht, muss ich noch einmal den Vergleich mit Band 1 bemühen: Auch wenn man da sofort wusste, was passieren wird, so blieb es doch spannend zu lesen, wie genau Leo Petermann es anstellt mit seinem Wunsch nach Ruhe. Dieses Mal ist der Effekt nicht so groß, irgendwie vorhersehbarer und am Ende nicht ganz so überraschend. Dennoch lohnt sich die Lektüre besonders wegen der Kombination von guter Geschichte und ungewöhnlicher Sprache.


Figuren
Leo Petermann ist ein ambivalenter Mensch. Einerseits sehr harmoniebedürftig und darauf bedacht, sein Leben zu genießen, sich etwas zu gönnen und seinen selbstgewählten Ruhestand genauso zu gestalten, wie er sich das vorstellt. Letzteres ist andererseits auch die Kehrseite, denn um das zu erreichen, agiert Leo Petermann absolut skrupellos - wenn es nötig ist, gibt er den eiskalten Killer, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, sein Leben wieder in die gewohnt ruhigen Bahnen zurückzuführen. Und trotzdem ist er irgendwie sympathisch, hat es geschafft, mein Leser-Herz zu erobern und ich kann ihm einfach nicht böse sein …

Aber auch die anderen Figuren aus dem ersten Band werden von Michael Böhm glaubwürdig weitergeführt, so gewinnt die Beziehung zwischen Magdalena und Leo an Substanz und sein Freund Korbinian ist ohne große Worte da, wenn es nötig ist. Gut gefallen hat mir außerdem, dass hier keine plakativen Charaktere gezeichnet werden, selbst die „Bösen“ zeigen auf ihre Art Gefühle, sind nicht nur grundböse, sondern durchaus auch mit guten Eigenschaften ausgestattet, die ihre Motive zumindest teilweise nachvollziehbar machen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist mit Schutzumschlag und Lesebändchen hochwertig aufgemacht. Das Cover zeigt einen offenen Laubwald, zwischen dessen hohen Bäumen die Sonne Zwielicht erzeugt. Innen gibt es 42 nummerierte Kapitel sowie eine Leseprobe aus Band 1.


Fazit
Herr Petermann mordet endlich wieder. Wer ihn noch nicht kennt, sollte das dringend ändern!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Herrn Petermanns unbedingter Wunsch nach Ruhe

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