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Der alte Klaas Menken traut seinen Augen nicht. Am einsamen Strand reitet eine junge Frau auf einem weißen Pferd. Menken glaubt, seine verstorbene Schwester zu sehen. Kurz darauf ist er tot. Ein Unfall? Und dann wird eine Leiche im Watt gefunden. Die tote Frau trägt ein Brautkleid.

 

Maedchen toeten 

Autor: Eva Ehley 
Verlag: Fischer
Erschienen: 20. April 2015
ISBN: 978-3-596-19883-2
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Klaas Menken ist nicht mehr viel geblieben außer dem unvergleichlichen Blick hinaus aufs Watt, und auch das wollen ihm Tochter und Schwiegersohn nun nehmen. Als er eines Tages eine junge Frau auf einem weißen Pferd sieht, glaubt er, seine schon lange verstorbene Schwester sei zurückgekehrt. Kann er seinen Erinnerungen noch trauen? Währenddessen ermitteln die Sylter Kommissare in mehreren Fällen parallel. Da ihnen außerdem das jeweilige Privatleben noch zusetzt, gerät einiges ins Wanken ...

Ebenso wirr wie die Ermittlungen im vorliegenden Band erscheint dieses Mal auch die Herangehensweise der Autorin. Doch kann sie sich glücklicherweise auf den letzten Metern noch fangen und somit ein spannendes Geflecht konstruieren.


Stil und Sprache
Wie gehabt bedient Eva Ehley sich der beobachtenden Perspektive, um dem Leser einen umfassenden Überblick zu ermöglichen, zumal es diverse Handlungsstränge gibt, die mal mehr, mal weniger miteinander zu tun haben. Auf Grund der flüssigen Erzählweise fällt es dem Leser einerseits leicht, dem Geschehen zu folgen. Auf der anderen Seite jedoch wird man manches Mal etwas desorientiert zurück gelassen, da es scheinbar keinen roten Faden gibt, der sich durch das Buch zieht. Mehrere Handlungen sowie verschiedene private Probleme der Protagonisten tragen dazu bei, dass Verwirrung gestiftet wird, leider nicht im positiven Sinne. So muss man des Öfteren genau selektieren, welcher Aspekt zu welchem Strang gehört und was möglicherweise ganz und gar unwichtig ist.

Glücklicherweise gelingt es der Autorin dann doch noch kurz vor knapp, einen Pfad einzuschlagen, der viele Ungereimtheiten aus dem Weg räumt und den Leser somit wieder einfängt. Grundsätzlich ist Spannung durchaus vorhanden, auch wenn sie sich erst im letzten Drittel tatsächlich vollends bemerkbar macht, dann aber auch ordentlich Gas gibt. Überraschende Wendungen, die in den Vorgängerbänden eher rar gesät waren, finden sich hier häufiger, so dass die Vorhersehbarkeit auf ein Minimum reduziert wird.


Figuren
Wenn man die Hauptpersonen durch die bisher erschienenen fünf Fälle begleitet hat, wundert einen eigentlich nichts mehr, was ihr Verhalten angeht. Einzig für Neulinge dieser Reihe wird es mitunter schwerer, einen wirklichen Einblick in die Welt der Charaktere zu erlangen, da ihre Entwicklung bereits weit vorangeschritten ist. Ein wenig alarmierend erscheint es jedoch, dass sie, allesamt erfahrene Kriminalisten, sich von privaten Belangen zu sehr ablenken lassen. Sicherlich wirken sie dadurch durchaus menschlich und authentisch, der Wahrheitsfindung dient dies jedoch nicht. Bleibt zu hoffen, dass sie sich bis zum nächsten Fall soweit gefangen haben, dass sie sich wieder voll und ganz auf die anstehende Arbeit konzentrieren können.

Die Nebenfiguren werden gewohnt ausführlich und tiefgründig dargestellt, so dass man einen guten Überblick erhält. Dennoch ist, wie gehabt, Vorsicht geboten, schließlich weiß man nie, wer möglicherweise etwas Übles im Schilde führt. Entsprechend sollte man sich nie zu früh festlegen, was Sympathie- oder auch Antipathiebekundungen angeht.


Aufmachung des Buches
Der bekannte Reihencharakter setzt sich fort, indem der Hintergrund pink gehalten ist und der Schattenriss von Sylt sich in schwarz zeigt. Auf Grund der Farbgebung sind die Blutflecke auf dem Hintergrund eher undeutlich auszumachen, aber vorhanden. Ein Bezug zum Inhalt lässt nur insofern feststellen, als  man auf den ersten Blick ausmachen kann, wo der Krimi örtlich angesiedelt ist. Zum Geschehen selber sagt das Cover nichts aus, was aber auch nicht unbedingt notwendig ist, wenn man auf bestimmte Regionen aus ist, was die Buchauswahl angeht.


Fazit
Auf Grund der etwas zu starken Desorientierung und Verwirrung des Lesers durch private Fehden der Ermittler etwas schwächer als die Vorgänger, aber noch immer empfehlenswert.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Engel sterben
Band 2: Frauen lügen
Band 3: Männer schweigen
Band 4: Mörder weinen

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