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Montagsfrage

 

Bei der dieswöchigen Montagsfrage von Svenja gibt es kein klares „Ja“ oder „Nein“ von mir, denn wie so oft im Leben lautet die Antwort „es kommt darauf an“.

Die Frage lautet: Hast du, nachdem du eine Buchverfilmung gesehen hast, beim Lesen eines Buches die Schauspieler im Kopf oder die Figuren wie du sie dir vorstellst?

 

 

Hab ich den Film zuerst gesehen und die Schauspieler waren wirklich bemerkenswert und zur Rolle passend, dann habe ich auch den Schauspieler im Kopf, wenn ich das Buch lese. Das beste Beispiel dafür ist „Herr der Ringe“. Für mich wird Legolas beim Lesen immer aussehen wie Orlando Bloom und Frodo wie Elijah Wood, aber hier habe ich die Bücher auch erst gelesen, nachdem ich den ersten Teil bereits mehrfach gesehen hatte. Und ich war damals noch in einem Alter, indem man das Bild von Orlando Bloom kaum noch aus dem Kopf bekommt…

Anders sieht das bei Filmen aus, die ich erst nach dem Lesen sehe. Da überwiegt meist die diffuse eigene Vorstellung und die Schauspieler werden damit abgeglichen. Passen sie ganz gut, dann übernehme ich die Vorstellung unterbewusst irgendwann. Passen sie gar nicht, dann bleibt es bei der Ursprungsvorstellung und beim Film entsteht immer so ein fahler Beigeschmack, weil irgendwas nicht ganz stimmt. Passen sie nur teilweise, hab ich danach meist eine Mischung aus eigener Vorstellung und Film-Verkörperung im Kopf.

Grundsätzlich finde ich, dass die Filminterpretation eines Buches oftmals eine tolle Ergänzung darstellt, weil sie viele Feinheiten aufgreift, die ich unter Umständen völlig überlesen habe. Haarfarben zum Beispiel ignoriere ich regelmäßig.  Deswegen sehe ich das auch nicht so eng, wenn im Film einige Details abgeändert werden – viele haben das sowieso überlesen und ob die Haare nun braun oder schwarz oder dunkelblond sind, ist ja auch in den wenigsten Fällen Plot-entscheidend. Und mein Unterbewusstsein behält dann eh nur die für mich passendste Haarfarbe im Kopf und schafft sich ein ganz eigenes Bild der Charaktere.

 

Wie geht es euch? Bleibt der Schauspieler im Kopf oder doch die eigene Version? Und meidet ihr vielleicht auch – so wie zum Beispiel Autor Rick Riordan – bestimmte Verfilmungen, weil ihr euch das eigene Bild nicht verderben lassen wollt?