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Viele Welten.
Zwei Leben.
Eine ganz große Liebe.

Sasha, die Parallelwelten für reine Erfindung hielt, findet sich plötzlich in einer solchen wieder. Um einen Krieg zwischen zwei Königreichen zu verhindern, muss sie in die Rolle der Kronprinzessin schlüpfen, die wie vom Erdboden verschluckt ist. Sehr bald fühlt sie sich nicht nur zwischen den verschiedenen Welten hin- und hergerissen, sondern auch zwischen zwei Männern, die beide um ihr Herz kämpfen ...

 

Das Licht von Aurora 

Originaltitel: Tandem
Autorin: Anna Jarzab
Übersetzer: lrike Brauns, Birgit Pfaffinger
Verlag: Loewe
Erschienen: 22.06.2015
ISBN: 978-3-7855-7950-3
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sasha ist ganz aus dem Häuschen, als ihr Schwarm Grant - der sie bisher keines Blickes gewürdigt hat - sie plötzlich anspricht und zum Schulball einlädt. Sie verbringen einen wunderschönen Abend, doch das nächste, an das Sasha sich erinnern kann, sind Schwindel und Übelkeit. Grant und ein ihr fremder Mann sind mit ihr in einem Raum, doch Grant behauptet, sein Name wäre Thomas und sie würden sich in einer Parallelwelt der Erde befinden. Das klingt alles völlig verrückt und Sasha glaubt ihm zunächst kein Wort. Doch schon bald stellt sie fest, dass es sich bei dem Jungen tatsächlich nicht um Grant handeln kann und sie sich nicht mehr in der ihr bekannten Welt befindet ...

Die Idee der Parallelwelten und Analoge ist interessant, allerdings in diesem Auftaktband wenig spannend umgesetzt, zumal die Autorin viel Potential verschenkt.


Stil und Sprache
Das Buch beginnt mit einem dreiteiligen Prolog, der leider bereits zu viel verrät und damit die Spannung für das folgende Geschehen spürbar mindert. Erzählt wird die Geschichte überwiegend in der 1. Person aus Sashas Sicht, aber auch Thomas kommt in der 3. Person zu Wort. Die Sprache ist angenehm zu lesen, wartet mit eingängigen Bildern und Wortwitz, aber auch herzerwärmenden bzw. herzzerreißenden Aussagen auf. "Das war genau das, was ich an der Liebe so verabscheute. Diesen Schmerz, nachdem man den Menschen verloren hatte, den man um alles in der Welt behalten wollte. Um alles in allen Welten." (Seite 446).

Die Schauplätze sind sehr bild- und detailreich beschrieben, wodurch man sich alles gut vorstellen kann. Leider geht dies jedoch zu Lasten des Erzähltempos und es kommen insbesondere im Mittelteil des Buches nicht selten Längen auf. Auch dass es zwischenzeitlich sehr theoretisch zugeht, um die Zusammenhänge der Parallelwelten zu erklären, bremst die Geschichte spürbar aus. Spätestens hier macht sich bemerkbar, dass es sich um einen Auftaktband handelt, in dem die Grundlage für die folgenden Bücher gelegt wird. Positiv anzumerken ist, dass es Anna Jarzab sehr gut gelingt, die Zusammenhänge bzw. Unterschiede von Parallelwelten in Worte zu fassen und nachvollziehbar darzulegen. Im letzten Drittel geht es dann endlich merklich actionreicher zu und es gelingt der Autorin, ihre Leser das eine oder andere Mal zu überraschen. Dennoch fehlt es der Geschichte insgesamt an Zug und dem gewissen Etwas, um sie aus der Masse der Neuerscheinungen herauszuheben.


Figuren
In dieser Geschichte laufen einem zahlreiche Figuren über den Weg, aber nur auf eine überschaubare Anzahl wird das Scheinwerferlicht gerichtet. Im Mittelpunkt steht die fast 17jährige Sasha, die vor zehn Jahren ihre Eltern bei einem Unfall verloren hat und seither bei ihrem Großvater lebt. Dieser ist einem von Beginn an sympathisch, weshalb es schade ist, dass er zumindest in diesem Auftaktband nur einen kurzen Auftritt hat. Sasha hat eine herrliche Art an sich und ihre starke Persönlichkeit hilft ihr, die Ereignisse, die ihr Leben gehörig aus der Bahn werfen, gut zu verkraften. Ihr Gefühlschaos und die Selbstzweifel sind glaubhaft dargestellt, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Thomas muss erst lernen, mit ihrer kratzbürstigen Art zurecht zu kommen, andererseits dürfte es genau dieser Charakterzug sein, der ihm imponiert. Thomas zu durchschauen fällt nicht nur Sasha schwer, dennoch mag man ihn gerne. Ganz im Gegensatz zum General, der einem unsympathisch ist, sobald er den Raum betreten hat. Bisher wurde er wenig facettenreich ausgearbeitet, was sich in den Folgebänden hoffentlich ändert.


Aufmachung des Buches
Das dunkelblau gebundenen Buch ist mit einem mystisch gestalteten Schutzumschlag versehen, der perfekt zur Geschichte passt; der Titelschriftzug wurde dezent mit Spotlack hervorgehoben. Dass auf ein Lesebändchen verzichtet wurde, lässt sich verschmerzen, die fehlende Karte Auroras fällt deutlich mehr ins Gewicht, denn diese hätte die Beschreibungen dieser Welt nachvollziehbarer gemacht.


Fazit
"Das Licht von Aurora" wartet leider mit einigen Längen und nicht immer logisch nachvollziehbaren Handlungen auf. Die gelungene Grundidee und die vielschichtig ausgearbeitete Hauptfigur machen die Geschichte dennoch lesenswert und bieten Potential für die Folgebände.


3 Sterne


Hinweise
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