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Naturnahe Gärten sind regelrechte Biodiversitäts-Hotspots: Sie bieten Nahrung und Verstecke für unzählige Insekten, Vögel und Kleinsäuger und sind Rückzugsort für Pflanzenarten, die in unseren ausgeräumten Landschaften und Monokulturen nicht mehr überleben können. Aber wie lässt sich die ökologische Vielfalt im eigenen Garten aktiv erhalten und vergrößern? Antworten auf diese Frage geben die 140 Pflanzenporträts in diesem Buch: Sie erläutern, welche Pflanzenarten eine reiche Schmetterlings- und Wildbienenfauna unterstützen, was zur Verbesserung der Bodenqualität getan werden kann oder weshalb eingewanderte Beikräuter nicht einfach störendes Unkraut sind, das man sofort beseitigen muss. Ergänzt werden die Pflanzenporträts mit Tipps zu Vermehrung und Pflege, Hinweisen zu den Anforderungen an den Gartenstandort und mit Empfehlungen zu besonders geeigneten Partnerpflanzen. 

 

Naturnah gaertnern 

Autor: Norbert Griebel
Verlag: Haupt Verlag
Erschienen: 18. Februar 2015
ISBN: 978-3258078809
Seitenzahl: 336 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe

 
Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Der naturnahe Garten kommt in Mode, wobei er als Bauerngarten nie aus der "Mode" war. Immer mehr Menschen erkennen, dass es besser ist mit der Natur zu gärtnern statt gegen sie. Nur wie macht man aus einer sterilen Rasenwüste eine Blumenwiese mit ökologisch wertvollen Pflanzen? Eine genaue Anleitung zu dieser Frage erhält man mit diesem Buch nicht, es porträtiert stattdessen 140 Pflanzen, die in einem naturnahen Garten erfolgreich angesiedelt werden können; manche stellen sich von alleine ein, andere kennt man bisher nur als Unkraut, oder besser ausgedrückt als Beikraut. Wer also seinen Garten umgestalten möchte, oder einen bereits naturnahen Garten mit neuen Pflanzen bereichern, der ist hier goldrichtig. Bedingt eignet es sich noch für all jene, die ihren Balkon und / oder Terrasse mit Pflanzen gestalten wollen, die (Wild-)bienen und Schmetterlinge anziehen.
Die Porträts sind in folgende Untergruppen eingeteilt.

  • Gehölze
  • Beikräuter
  • Einjährige
  • Zweijährige
  • Ausdauernde

Jedes Porträt ist doppelseitig angelegt und teilt sich in Text (linke Seite) und Fotos (rechte Seite). Die Fotos erscheinen in unterschiedlichen Formaten, ganzseitig bis hin zu Seiten auf denen sich 5 Bilder diese teilen. Sie zeigen die Pflanzen manchmal in ihren natürlichen Habitaten, aber meistens handelt es sich um Detailaufnahmen von Blüten, Blättern oder Früchten. Und, das ist das Schöne daran, sie laden zum Betrachten ein.

Die Textseite ist klar gegliedert – es wird der deutsche und der wissenschaftliche Artname genannt, ebenso die Zugehörigkeit zur Familie. Ein Steckbrief fasst das Wichtigste zusammen. Im Fließtext gibt der Autor zunächst allgemeine Informationen zur jeweiligen Pflanze, darunter häufig Historisches (z.B. wann die Art nach Europa kam) oder Medizinisches; außerdem beschreibt er die Wirkung im Garten (z.B. Lockerung verdichteter Böden). Darüber hinaus eignen sich viele Pflanzen für Salate, Gemüsegerichte oder Suppen. Die Verwendung in der Küche wird ab und an durch ein Rezept in einem gesonderten Kasten ergänzt. Unter den Stichworten "Im Garten" und "Vermehrung" erfährt der Leser / die Leserin viel über Standortansprüche, Pflege, Vermehrung und erhält gestalterische Tipps. In einem hellbraun umrandeten Kasten findet man Zusatzinformationen z.B. zu  günstigen und ungünstigen Pflanzen-Nachbarschaften, eine Zusammenstellung orange blühender Stauden oder zu Pflanzen, die sich durch ihren Duft auszeichnen. Der "Duft" von Pflanzenjauchen wird eher nicht gemocht, dafür sind sie segensreich für all jene, die sie gezielt einzusetzen wissen. Gärtner, die dies bisher unterlassen haben, erhalten Rezepte zur Herstellung und Anweisungen wie sie anzuwenden sind (wieder in einem Extra-Kasten, rot umrandet). Insgesamt 17 verschiedene Icons ergänzen den Text sinnvoll und bieten einen schnellen Überblick, sofern man z.B. Heilpflanzen, "Insektenpflanzen" oder Futterpflanzen für Haustiere sucht. Eine tabellarische Übersicht zu Beginn des Buches fasst auf mehreren Seiten die durch die Icons bildlich gemachten Informationen für alle Porträts zusammen. Ein Manko aber bleibt – lediglich beim Eisenhut wird auf die Giftigkeit einer Pflanze hingewiesen, dabei sind noch einige Kandidaten (Eibe, Fingerhut etc.) für einen zusätzlichen Icon "Vorsicht giftig" in den Porträts aufgeführt. In Familiengärten mit kleinen Kindern haben diese Pflanzen, bei aller Schönheit und Nützlichkeit, nichts zu suchen. Diese Auslassung soll aber nicht überbewertet werden, denn viele Informationen, die man sich einzeln mühsam in einschlägigen Büchern zusammensuchen muss, werden hier gesammelt und leicht verständlich wiedergegeben.


Aufmachung des Buches
Wie es sich für ein Buch gehört, das sich dem Thema "Naturnah gärtnern" widmet, zeigt das Cover im oberen Abschnitt Schmetterlinge beim Blütenbesuch und im unteren ein Beet mit unterschiedlichsten Pflanzen. Getrennt werden beide Bereiche durch ein farbiges Band mit Titel und Untertitel. Das linke Vorsatzblatt der Broschur bildet praktischerweise die Icons und ihre Bedeutung ab, so dass lästiges Blättern entfällt. Die Verarbeitung mit Fadenheftung und stabilem Papier ist hochwertig und garantiert eine lange Nutzung, ohne, dass man befürchten muss, dass sich das Buch in seine Bestandteile auflöst. Zwei Register, Literaturangaben und der Bildnachweis schließen den Band ab.


Fazit
Kompetenter Ratgeber und Nachschlagewerk in einem – sehr zu empfehlen


4 5 Sterne


Hinweise
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