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Japan, 1878: Nach der Niederschlagung des Shogunats gelten die alten Samurai als Relikte einer vergangenen Ära und der Vagabund Kenshin Himura versucht, seine dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch dann wird er zum Kampf gezwungen – und sein Schwur, nie wieder jemanden zu töten, gerät ins Wanken.

 

Rurouni Kenshin Cinema Edition 

Originaltitel: Rurouni Kenshin Cinema Ban
Autor: Nobuhiro Watsuki
Übersetzer: Christine Steile
Illustrator: Nobuhiro Watsuki
Verlag: Egmont Manga (EMA)
Erschienen: Dezember 2014
ISBN: 978-3-770-48425-6
Seitenzahl: 368 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (eigene Empfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Kenshin Himura, ein ehemaliger Samurai und nun Vagabund, versucht seine dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen. Mit einem Schwert bewaffnet, das eine umgekehrte Klinge besitzt, ist er in den Zeiten des Umschwungs ein weiteres Mal gezwungen, für seine Prinzipien einzutreten. Sein Schwur, niemanden zu töten, wie zu Zeiten, als er Hotokiri Battosai war, soll erneut ins Wanken gebracht werden.

Die Story um Rurouni Kenshin ist nicht neu. Anlässlich der Realfilmumsetzung wurde Nobuhiro Watsuki damit beauftragt, Kenshin ein zweites Mal auftreten zu lassen. Mit alten und neuen Figuren, einer leicht veränderten, wenngleich in den Gründzügen gleichgebliebenen Story, wird dem Leser ein prall gefüllter Doppelband mit dem Titel Rurouni Kenshin Cinema Edition geboten. Mit fulminanter Action und sauberen Zeichnungen. Ein Wiedersehen mit Kenshin, Kaoru und Co. lässt das Herz alter Fans höher schlagen und auch für Neueinsteiger ist der Band bestens geeignet, wenngleich man versuchen sollte, die Reihe zu bekommen. 


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wer Fan der alten Serie von Rurouni Kenshin war, wird den neuen Stil Nobuhiro Watsukis wiedererkennen, da dieser sich bereits so zu Ende der Serie abgezeichnet hat. Wenngleich er damals schon sehr sauber war, hat sich sein Stil über die Jahre zur Ursprungsserie nochmal verbessert.

Kenshin Himura, der ehemalige Samurai und nun Vagabund, ist eine zierliche Gestalt mit langen roten Haaren und mit einer kreuzförmigen Narbe auf der rechten Wange - sein Markenzeichen. Als Relikt seiner alten Tätigkeit als Attentäter trägt er ein Schwert mit verkehrter Klinge mit sich herum, mit der er sich zwar verteidigen kann, die aber niemanden tötet. Ganz unter dem pazifistischem Grundkonzept hat Kenshin den Schwur abgelegt, nie wieder jemanden umzubringen. Ähnlich wie in der alten Serie wird im Band die innere Zerrisenheit Kenshins dargestellt, wenngleich sie auf den knapp 400 Seiten nicht ganz so ausführlich dargestellt werden kann und manche Details zugunsten heftiger Action verändert wurden.
Nichtsdestotrotz überzeugt der Manga auf den vielen Seiten mit seiner rasanten Action und der schnellen Panelabfolge. Zudem hat Nobuhiro durch seine jahrelange Erfahrung als Shonenzeichner eine gewisse Professionalität gewonnen, die andere Manga vermissen lassen. So sind seine Perspektivenwechsel fast beispiellos. Sein Können zeichnet sich durch seitenübergreifende Panel aus, die die Schwertattacken Kenshin in all ihrer Pracht zeigen, zudem sind die imposanten Ausführungen mit Soundwörtern versehen, die wahrlich kleine Kunstwerke in der Gestaltung sind. Außerdem wird der Leser manchmal gezwungen, den Kopf um 180 Grad zu neigen, um das Panel, welches seitlich angeordnet ist, in seiner gesamten Wirkung zu erfassen.

iese handwerklichen Aspekte, aber auch die ausdrucksstarke Gestitk und Mimik der Figuren, die bisweilen zu Fratzenhaftigkeit verunstaltet dargestellt werden, sind die hervorstechenden Merkmale des Manga. Daneben haben die Figuren einen gewissen Widererkennungswert. Kenshin sticht nicht nur mit seiner Größe bzw. seinem schmächtigem Körperbau hervor, auch sind seine feuerroten Haare aber besonders die Narbe und das Schwert die Dinge, die einem beim Nennen des Namen sofort in den Sinn kommen.
Die weibliche Hauptfigur, die Kenshin Unterkunft gewährt, Kaoru Kamiya, ist dagegen eine junge japanische Frau, die allerdings in der Schwertkunst unterrichtet ist und den Dojo ihres Vaters übernommen hat. Ihre schusselige Art, die sie liebenswert macht, wird im Manga durch humoristische Szenen sehr gut dargestellt, zudem zeigt sich an manchen Stellen, dass sie über Willensstärke verfügt. Yahiro, Sanosuke sowie die anderen auftauchenden Figuren sind alle so gestaltet, dass man sich an sie nach wie vor gut erinnern kann, wenngleich manche auch nur als Kanonenfutter herhalten mussten.

Insbesondere für die alten Fans ist die Cinema Edition ein Wiedersehen mit alten Bekannten, zugleich werden manche Beziehungen und Charaktere neu eingeführt, die in der alten Serie nie direkt miteinander zu tun hatten oder später erst aufgetaucht sind. Diese Neuerungen verwirren zunächst, bringen aber frischen Wind in die Sache. Insgesamt hat man aber auch von der Story her nicht das Gefühl, es sei unpassend, wenngleich auf den fast 400 Seiten nicht in der Form alles ausreichend erzählt werden kann, wie es die 28-bändige Ursprungsreihe konnte. Doch diese Aspekte sind keineswegs negativ zu sehen, denn der Manga überzeugt auf ganzer Linie mit einer spannenden Story, herrausragenden Figuren mit ungewohnten Fähigkeiten und einem sauberen, sich weiterentwickelnden Zeichenstil.


Aufmachung des Manga
Der Titelheld der Story, Kenshin, wird auf dem dynamisch gestalteten Cover abgebildet. Auf der Rückseite ist die Illustration des eigentlichen 2. Bandes abgebildet, auf der wir Kenshins Alter Ego Hitokiri Battosai sehen. Kenshins zierliche Gestalt wird hier in direkten Kontrast zu seinen Fähigkeiten gesetzt, sein ernstes Gesicht beeindruckt den Leser auf eine simple Art und Weise. Der Manga besitzt Farbseiten, die sich hinter der Vorder- und Rückklappe des Einbandes befinden.

Neben Charakterkommentaren vom Manga gibt es ein ausführliches Nachwort von Nobuhiro Watsuki, das erläutert, wie es zu der Cinema Edtion gekommen ist. Besonders für die alteingesessenen Leser ist es spannend, das zu erfahren, aber auch für Neuling im Kenshin-Universum sind diese Seiten informativ.


Fazit
In einem prallgefüllten, fast 400 Seiten starkem Band wird die Story um den Vagabunden Kenshin Himura erneut erzählt. Neben den bekannten Figuren gibt es diverse Änderungen, die auch für die alteingesessenen Leser frischen Wind bedeuten. Das Wiedersehen oder neu Kennenlernen der Figuren bietet eine wundervolle Unterhaltung auf hohem zeichnerischen Niveau. Kenshin is back – und so actionbeladen wie noch nie zu sehen. Für alle Fans und Neueinsteiger die Gelegenheit, in die Welt des Samurai einzutauchen!


5 Sterne


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