Zugegeben: Ein Konzert des Smythe-Smith-Quartetts, in dem Honoria die erste Violine spielt, ist nur schwer zu ertragen. Geradezu grauenhaft! Ob es damit zusammenhängt, dass kein Gentleman um ihre Hand anhalten will? Voller Tatendrang beschließt Honoria, dem Eheglück auf die Sprünge zu helfen. Doch in ihre listige Falle tappt ausgerechnet Marcus Holroyd, Earl of Chatteris. Dass ihr Freund aus Kindertagen einen verstauchten Knöchel davonträgt, erweist sich als Wink des Schicksals. Denn Honoria muss Marcus pflegen – und liegt plötzlich in seinen Armen! Ist er derjenige, mit dem sie lachen, den sie heiraten und aufrichtig lieben kann? Gerne würde Honoria die erste Geige in seinem Leben spielen. Bis sie erfährt, was Marcus einst ihrem Bruder geschworen hat …
 |
Originaltitel: Just Like Heaven |
Die Grundidee der Handlung
Honoria ist verzweifelt, denn ihr steht wieder ein Auftritt mit dem Smythe-Smith-Quartett bevor. Eigentlich nichts Schlimmes, denn sie liebt diese Familientradition und hat großen Spaß mit ihren Cousinen bei den Proben. Aber sie weiß auch, wie katastrophal sie sich alle anhören. Nur die Ehe kann sie vor diesem Auftritt retten und so beschließt sie, ihrem Erwählten eine Falle zu stellen. Doch wie es im Leben so ist: es kommt immer anders, als man denkt. Und so muss Honoria nicht den von ihr auserkorenen Kandidaten aus der Falle befreien, sondern ihren langjährigen Freund Marcus, auch als Earl of Chatteris bekannt. Eine Befreiung mit bösen gesundheitlichen Folgen für den Earl und eine, die sie schon bald in ärgste Bedrängnis bringt.
Herrlich lustig, mit unglaublichem Charme und köstlichen Szenen hat Julia Quinn den ersten Band um die Smythe-Smith Cousinen in Worte gefasst.
Stil und Sprache
Schlagfertige Dialoge, witzige Szenen und zwei Hauptfiguren, die in diesem Roman für einen unglaublichen Charme und Spaß sorgen. Honoria und Marcus lassen den Leser an ihren Gedanken und Überlegungen teilhaben und die haben es gewaltig in sich. Die personale Erzählperspektive der beiden tut ihr Übriges – der Leser kommt aus dem Schmunzeln und Lachen nur selten heraus. Die Autorin legt ihren Charakteren aber auch die schönsten Worte und Ausdrücke in den Mund. An Selbstironie wird nicht gespart und wenn sich Honoria in ihren weiblichen Gedanken ergeht und sich immer wieder selbst auf ihre ganz eigene kritische Art zur Ordnung ruft, dann ist es auch beim Leser mit der Selbstbeherrschung vorbei. Die Handlung ist abwechslungsreich, kurzweilig und führt den Leser in die Zeit um 1824, wo die Tugend der Frau noch absolut beschützt wurde und es sich einfach für diese nicht schickte, mit einem Mann irgendwo allein zu sein. Schon gar nicht, wenn besagte Frau noch unverheiratet ist. Aber Julie Quinn bringt mit viel Humor und noch mehr Schalk ihre Hauptfigur immer wieder in die unmöglichsten Situationen und die Art, wie diese sich daraus wieder herausarbeitet, ist für den Leser ein wahres Gedicht. Dennoch muss auch gesagt werden, dass Frivole Tücken einer Lady die eine oder andere Schwachstelle hat, was aber im Ganzen betrachtet, das Lesevergnügen nicht wirklich schmälert.
Figuren
In diesem Roman wird deutlich, dass die Smythe-Smith Frauen von ihren absolut desaströsen Musikkenntnissen durchaus wissen und sich der Qual eines jeden Auftritts nur aus Liebe zu ihrer Familie und deren Tradition hingeben. Allein das lässt den Leser schon breit grinsen, hat doch Honoria so ihre ganz eigene Art dies gegenüber dem Earl of Chatteris klarzustellen. Und wie sie sich gegenseitig bei den Proben an die Gurgel gehen (rein freundschaftlich natürlich) und sich an Schlagfertigkeit dabei fast noch übertrumpfen, hat schon absolut etwas für sich. Ganz zu schweigen von den Themen, die dabei angesprochen und durchgesprochen werden: einfach nur köstlich!
Überhaupt überraschen einen die Figuren in diesem Roman aufs Positivste. Sie überzeugen, wirken wie aus dem realen Leben gegriffen und gehen mit einem starken Willen, der richtigen Selbsteinschätzung und noch mehr Freude durchs Leben – einfach klasse.
Aufmachung des Buches
Ein Taschenbuch, das mit seiner smaragdgrünen Farbe und der herrlichen Robe optisch so richtig was her macht. Eine junge blonde Frau scheint den Betrachter skeptisch anzuschauen, auch wenn man ihre Augen nicht sehen kann. Auf der Rückseite teilt eine schmale Bordüre die Sicht des Lesers in zwei Teile. Im Oberen kann man einige Worte zum Romaninhalt lesen, im Unteren ein paar Worte zur Autorin.
Fazit
Ein äußerst amüsanter Roman mit genau der richtigen Portion Spaß, Ironie und Vergnügen. Wer mit den Bridgerton´s schon seine Freude hatte, der wird sich hier erst recht wohlfühlen.
Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort
