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„Es wird Sie verändern! Wenn ich zu Ende erzählt habe, wird in Ihrer Welt nichts mehr so sein, wie es war. Etwas in Ihnen wird sich öffnen und Sie bereichern, aber etwas anderes wird für immer zerbrechen …“

Louisson in Südfrankreich. Es herrschen Temperaturen jenseits der vierzig Grad, als der Deutsche Leon Bernberg hier ankommt, um seine Zwillingsschwester Lune für tot erklären zu lassen. Zehn Jahre ist es her, dass sie in dem Ort verschwand - und Leon will sich nun von der quälenden Hoffnung befreien, sie jemals wiederzusehen. Er bittet den Polizisten Christian Mirambeau, Lunes Tod zu bestätigen. Doch durch Leons Erzählungen gerät Christian in den Bann der verschwundenen Fremden. Kurz darauf werden zwei Männer tot aufgefunden, und beide waren Lune einst verfallen. Christian beginnt Nachforschungen in dem Fall anzustellen - nicht ahnend, dass er damit sein eigenes Glück bereits verspielt hat ...

 

Janusmond 

Autorin: Mia Winter
Verlag: Egmont LYX
Erschienen: 02.04.2015
ISBN: 978-3-8025-9790-9
Seitenzahl: 386 Seiten (zzgl. Leseprobe)

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Die Grundidee der Handlung
Zehn Jahre nach Lunes Verschwinden reist Leon nach Louisson, um seine Zwillingsschwester für tot erklären zu lassen. Doch der Polizist Christian Mirambeau nimmt seine Arbeit sehr ernst, denn jeder Mensch verdient es, dass wenigstens einmal richtig nach ihm gesucht wird. So versinkt er immer tiefer in den dunklen Gassen der Stadt, umgibt sich mit deren Bewohnern und stellt immer mehr in Frage, dass Lune tatsächlich gestorben ist ...

Unter dem Pseudonym Mia Winter hat die Autorin Stefanie Koch "Janusmond" geschrieben. Eine Mischung aus Thriller und Charakterstudie ergibt eine faszinierende Geschichte, die ihr Potential erst nach und nach entfaltet.


Stil und Sprache
Der Einstieg in dieses Buch ist eher zurückhaltend, denn trotz all der verstörenden Rückblenden ist der Erzählstil zunächst eher behäbig und wirkt distanziert. Doch je weiter die Geschichte voran schreitet, desto mehr verliert man sich in ihr, in der drückenden Atmosphäre der Hexenhitze Louissons und den schrecklichen Ereignissen in Vergangenheit und Gegenwart. So, wie Lune die Menschen um sich herum in ihren Bann ziehen konnte, tut sie dies durch Leons Erzählungen mit dem Leser. Und ebenso wie Lune auf ihre Mitmenschen, übt das Buch eine nicht greifbare Faszination auf den Leser aus.

Jedes Kapitel umfasst einen Tag von Leons und Christians Recherche bzw. Suche nach Lune, was zu recht langen Kapiteln führt, denn die Ereignisse spielen sich alle zwischen dem 1. und 12. Juni ab, in denen sich die Geschichte und deren Tragweite immer weiter vor dem Leser ausbreitet. Erzählt wird dabei in dritter Person abwechselnd aus Leons und Christians Sicht, selten kommen auch andere Figuren für einen kurzen Moment zu Wort.
Mit Christians Perspektive kommt Nähe auf, während Leon dem Leser in seiner Andersartigkeit fremd bleibt. Und doch fasziniert er gerade dadurch und man möchte mehr über ihn erfahren. Leon wartet mit kühler Distanz auf, wohingegen aus Christian sein Engagement, seine Liebe zu seiner Arbeit und zu seiner Familie spricht. Lune, die durch ihre Briefe einen weiteren Erzählstrang eröffnet, erzählt mit einer Intensität, die bewundernswert, aber auch er- bzw. abschreckend ist. All diese unterschiedlichen Charaktere sorgen für eine stilistisch vielfältige Mischung und eine eindringliche Erzählung.


Figuren
Lune Bernberg lernt man zunächst durch ihre Briefe an ihren Zwillingsbruder Leon kennen, später kommen noch die Erzählungen Leons und die Erinnerungen der Menschen, die Lune kannten, hinzu. Stück für Stück setzt sich das Bild von dieser interessanten Frau zusammen. Sie wirkt dominant, verschlagen und einfach anders. "Es gibt keine Wahrheit über Lune, also gibt es auch keine Lüge" sagt Leon auf Seite 69 über sie. Durch ihre teils sehr langen Briefe wird nicht nur Lune lebendiger als jede andere Figur in diesem Buch, auch die sie umgebenden Menschen gewinnen an Persönlichkeit. Daneben sind es Leon und Christian Mirambeau, die mit viel Empathie ausgearbeitet worden sind.


Aufmachung des Buches
"Janusmond" ist als Klappenbroschur im Egmont LYX-Verlag erschienen. Neben der auffällig schwarz-weißen Covergestaltung mit hochglänzenden, leuchtend roten Elementen ist es der schwarz gefärbte Buchschnitt, der ins Auge fällt und die Andersartigkeit der Geschichte unterstreicht. Trotz der Färbung kleben die Seiten nicht aneinander, auch weist der Buchrücken nach dem Lesen keinerlei Knicke auf. Kurz und knapp: Gewohnt gute Qualität!


Fazit
Nach einem etwas mühsamen Einstieg weiß Mia Winter mit "Janusmond" ihre Leser zu packen. Die Geschichte rund um die Zwillinge Leon und Lune ist faszinierend, ebenso wie der Erzählstil.


4 Sterne


Hinweise
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