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Willkommen in der Hölle.

Hell Island ist eine Insel, die auf keiner Karte zu finden ist. Eine Insel, auf der geheime Experimente stattfanden – die auf grauenvolle Weise außer Kontrolle geraten zu sein scheinen. Captain Shane Schofield und sein eingeschworenes Team von Marines landen auf Hell Island. Ihr Auftrag: herausfinden, was passiert ist. Doch selbst die erfahrensten Kämpfer unter ihnen machen sich keine Vorstellung, was sie erwartet. Die Insel trägt ihren Namen zu Recht.

 

  Autor: Matthew Reilly
Verlag: Ullstein
Erschienen: 05/2009
ISBN: 978-3-548-26950-4
Seitenzahl: 111 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Gleich zu Beginn, ein Wort zum Umfang des Buches, der mit nur 111 Seiten auf den ersten Blick ziemlich dürftig ausfällt.
In einem anderen Forum war zu lesen, dass der Autor sich in einem Interview zur Entstehung dieses Buches wie folgt geäußert hat. „Hell Island“ sei die Antwort auf die Frage eines Freundes, ob Reilly in der Lage sei, die Action, die er sonst auf 500 Seiten verteilt, auf nur 100 Seiten unterzubringen. So viel sei vorweggenommen, Matthew Reilly kann. Das Ergebnis ist dann im Original in der Reihe Quick Reads erschienen, in der schon andere namhafte Autoren „Kurzgeschichten“ veröffentlicht haben.

Hell Island, eine kleine Insel im Pazifik, ist das Ziel von vier verschiedenen Spezialeinheiten der US Army, die gleichzeitig mit ihren Fallschirmen über der Insel abspringen: eine Einheit der 82. Airborne, eine Gruppe von Navy SEALs, das geheimnisvolle Delta Six Team und die Marines des legendären Captain Shane Schofield, genannt „Scarecrown“. Sie haben den Auftrag, herauszufinden, was mit dem Flugzeugträger George Washington passiert ist, der auf der Insel eine geheime Ladung an Bord nehmen sollte und zu dem kein Funkkontakt mehr besteht. Als Schofield und sein Team mit dem Fallschirm auf dem Flugzeugträger landen, machen sie eine grauenerregende Entdeckung: Die gesamte Besatzung des Schiffs wurde getötet, und von den sechshundert Soldaten, die eigentlich an Bord sein sollten, finden sie nur noch Leichenteile. Gleichzeitig hören sie per Funk, wie ihre Kameraden angegriffen und brutal massakriert werden – von einem unbekannten Feind, der offenbar bewaffnet ist und keine menschlichen Laute von sich gibt.


Stil und Sprache
Dieses Buch zu lesen, gleicht einer Fahrt mit der Achterbahn, Looping inklusive. Man steigt aber nicht in einen stehenden Wagen ein, man muss vielmehr während der Fahrt aufspringen und kommt nicht mehr zum Luftholen bis der Wagen wieder hält, bis die letzte Seite gelesen ist.
Noch im Prolog erleben wir das schreckliche Ende des letzten lebenden Besatzungsmitgliedes des Flugzeugträgers. Dann betritt „Scarecrown“ die Bühne und es gibt einige kurze Erläuterungen zu seiner Person mit minimalen Rückblicken auf sein Leben in frühere Werke des Autors. Kenntnisse dieser Bücher sind aber auf keinen Fall erforderlich zum Verstehen dieses Buches.
Wir begleiten nun „Scarecrown“, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, bei seinen Versuchen, am Leben zu bleiben. Die Spannung ist ungeheuerlich, weil niemand weiß, gegen wen gekämpft wird. Selbst als nach ungefähr der Hälfte des Buches klar wird, wer die gnadenlosen Angreifer eigentlich sind, fällt die Spannung nicht ab. Im Gegenteil, mit diesem Wissen muss man als Leser erstmal klarkommen, und auch die Marines von „Scarecrown“ haben damit so ihre Schwierigkeiten. Da die Devise immer noch lautet: Am Leben bleiben, geht es trotz dieses vermeintlichen Wendepunktes gnadenlos weiter bis zum grandiosen Finale in der Munitionskammer.
Der Schreibstil des Autors ist kurz und knapp, bei 111 Seiten muss man sich kurz fassen. Leider kommen so die Schilderungen der Umgebung, in der die Personen agieren, etwas zu kurz. Ich hatte häufig Schwierigkeiten, anhand der Beschreibungen den berühmten Film vor meinem inneren Auge abzuspielen. Hier wären ein paar Seiten mehr sicher von Vorteil gewesen. Trotzdem ist das Buch schnell und flüssig zu lesen. Die Geschwindigkeit der Handlung wird auch dadurch hochgehalten, dass die ganze Geschichte innerhalb weniger Stunden spielt.


Figuren
Die Figuren werden ebenfalls nur sehr dürftig beschrieben. Das tut der Spannung und dem Lesefluss keinen Abbruch. Über Capitain Schofields Vergangenheit erfährt der Leser so gut wie nichts. Auch über seine Nummer 2 im Team, Sergeant Gena Newmann, genannt „Mother“, gibt es außer einer kurzen Beschreibung des Aussehens sehr wenig weitere Informationen. Trotz dieser fehlenden Hintergrundinformationen schafft es Reilly, seine Figuren dreidimensional und glaubwürdig darzustellen. Nicht ihr früheres Leben, sondern ihr Handeln jetzt und hier steht im Mittelpunkt. Alles andere ist für den Fortgang der Geschichte irrelevant. Der Leser ist trotzdem in der Lage, sich mit Capitain Schofield und seinem Team zu identifizieren.

Auch die sonst noch agierenden Figuren werden nicht näher vorgestellt oder gar mit einem Lebenslauf ausgestattet. Aber auch bei ihnen stört dieser fehlende Hintergrund überhaupt nicht. Allerdings hätten mehr Informationen die Geschichte irgendwie runder gemacht.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist als Taschenbuch erschienen. Das Cover zeigt die Landschaft auf einer Pazifikinsel mit Palmen im Vordergrund. Über der Insel ballen sich dicke Wolken zusammen, es sieht nach einem gewaltigen Sturm aus. Oben links in der Ecke ist ein kleineres Flugzeug abgebildet. Sind da die Fallschirmspringer drin? Der Name des Autors steht in großen weißen Lettern im oberen Drittel, der Titel des Buches in rot darunter.
Auf der Rückseite geht das Motiv der Vorderseite weiter und zusätzlich ist eine kurze Inhaltsangabe, die schon sehr neugierig macht, abgedruckt.

Der Text ist in 3 Abschnitte eingeteilt, die jeweils eine Überschrift haben. Zusätzlich gibt es eine kleine, stark vereinfachte Weltkarte mit einer Orts- und Zeitangabe. Die Abschnitte sind dann in Kapitel unterteilt, zu denen es jeweils eine Ortsangabe als Überschrift und eine kleine Skizze des Ortes gibt, z.B. einen Lageplan der Insel oder einen Aufriss des Flugzeugträgers „George Washington“. Da die Ortsbeschreibungen im Text ja eher knapp gehalten sind, helfen diese Skizzen schon enorm, sich zurechtzufinden.
Dem Text ist ein Prolog vorangestellt, mit der passenden Überschrift „Der letzte Mann“.


Fazit
Die ihm gestellt Aufgabe hat Matthew Reilly mit Bravour gemeistert. Diese 111 Seiten sind an Spannung kaum zu überbieten. Trotzdem vergebe ich nur 4,5 Sterne. Die Beschreibungen der Personen und der Orte sind mir zu knapp gehalten. Um diesen Roman als Spitzenroman bezeichnen zu können, hätte Reilly viele Szenen und Personen wesentlich ausführlicher gestalten müssen.


4 5 Sterne


Hinweise
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