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Strahlender Sonnenschein, azurblauer Himmel. Farbige Wimpel flattern im Wind. In Hossegor an der französischen Atlantikküste ist internationales Publikum versammelt, jeder feuert sein Team der Surfweltmeisterschaft an. Der Jubel verwandelt sich in Entsetzen, als einer der Lokalmatadoren plötzlich über Schwindel klagt und wenig später tot im Sand liegt. Commissaire Lefevre glaubt nicht an einen Zufall und beginnt zu ermitteln. In der Hippie-Welt der Surfer, die von der ultimativen Welle träumen, und der Arena des Leistungssports, wo Wettbetrügereien, Doping und Sponsoring die kriminellsten Blüten treiben. Lefevre ahnt bald, dass er noch einige Gläser Pastis trinken muss, bis er wirklich alle Fäden dieses Falles in der Hand hält.

 

Ein Commissaire geht baden 

Autor: Julie Masson
Verlag: rowohlt
Erschienen: 05/2015
ISBN: 978-3499269653
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Commissaire Levevre wird von seinem Schreibtischjob in Bordeaux versetzt, um die Polizeistation in Lit-et-Mixe zu übernehmen. Das passt ihm einerseits gar nicht in den Kram, insgeheim gefällt ihm das Örtchen an der Atlantikküste aber ganz gut. Viel Arbeit wird ihn dort nicht erwarten – denkt er. Dummerweise sterben gleich bei Levevres erstem Außeneinsatz – der Surfweltmeisterschaft – zwei der Surfer aus ungeklärter Ursache, so dass Levevre trotz eingeschränkter Beweglichkeit nach einer Bänderverletzung in Aktion treten muss. Zur Seite stehen ihm dabei seine Kollegen Chevalier und Dubertrand, die aber mit wenig Erfahrung und noch weniger Verstand an die Ermittlungen herangehen. Keine guten Voraussetzungen …

Julie Masson hat eine gute Idee leider nicht sehr glücklich umgesetzt. Ihr Commissaire Levevre ist nicht tollpatschig genug, um wirklich witzig zu sein, aber auch nicht verschroben genug, um auf andere Weise aus der Masse der Mordermittler herauszustechen. Ein bisschen halbgar kommt daher auch die ganze Geschichte daher, wenig Spannung und ein bisschen Klamauk reichen dann eben doch nicht für einen atmosphärischen Krimi.


Stil und Sprache
Julie Masson verfügt über keinen besonders ausgeprägten Stil, sie würzt ihre Dialoge zwar mit ein paar französischen Floskeln, aber damit hat es sich auch schon. Die Geschichte wird überwiegend aus Sicht Lucien Levevres erzählt, nur wenige Szenen aus anderen Perspektiven. Verfolgt man diese aufmerksam, weiß man als geübter Krimileser nach wenigen Kapiteln, worauf alles hinausläuft und hat eine ziemlich klare Idee, wer als Täter in Frage kommt. Okay, das muss nicht unbedingt schlecht sein, wenn der Rest stimmt und der Krimi darauf ausgerichtet ist (man denke an die alten Columbo-Fälle). Hier aber macht es jede Spannung zunichte und so plätschern die restlichen 220 Seiten relativ belanglos vor sich hin. Die Auflösung des Ganzen verläuft dann zwar etwas spektakulärer ab, retten kann sie den baden gegangenen Commissaire aber auch nicht mehr.


Figuren
Lucien Levevre steckt voller Widersprüche: Einerseits will er ein ernsthafter Ermittler sein und Großes vollbringen, andererseits scheint er oftmals doch eher ein Dorfpolizist mit den entsprechenden Annehmlichkeiten und abseits des Protokolls ablaufenden Aktionen sein zu wollen. Dann kanzelt er eine Kollegin erst ab, um ihr dann insgeheim nachzugucken, schwankt dauernd zwischen Pflichterfüllung und Kumpanei mit eigentlich Verdächtigen, so wirklich eine klare Linie hat dieser Commissaire nicht. Das ist es auch, was ihn zumindest mir einfach nicht sympathisch werden lässt, stattdessen hat er etwas Verschlagenes an sich, das mir einfach nicht gefällt.

Levevres Mitarbeiter bleiben relativ blass, scheinen jedoch auch keine großen Leuchten zu sein. So ist auch die Entscheidung Levevres, am Ende keinen der beiden als Dienststellenleiter einzusetzen, keine wirkliche Überraschung. Am besten gefallen haben mir noch einige der Nebenfiguren und wenn es soweit kommt, kann so ein Krimi nicht mehr gewinnen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover eine Felsenküste, an deren Sandstrand gerade eine Welle ausläuft. Eine gut zur Geschichte passende Aufmachung. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog 22 nummerierte Kapitel und keine Besonderheiten.


Fazit
Naja, es gab sicher schon originellere Kommissare. Spannendere Fälle auch. Als Urlaubslektüre geht dieser aber so gerade noch durch, vor allem wenn man eventuell schon einmal vor Ort war.


2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Pastis für den Commissaire

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