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Armand Phillipe d´Ennery. Zu deinen Diensten, junger Mann! Das heißt ...."-der Musketier stand wieder kerzengerade-" ... im Augenblick nicht zu deinen Diensten, man frére, so leid es mir tut. Denn ich bin in Eile! Wir müssen unsere Freundschaft auf später verschieben, fürchte ich. Schlimmstensfalls auf ein anderes Leben.

Gebannt starrt Luuk auf den Degen des Musketiers. Wie kann es sein, dass der schwarze Stein im Knauf die gleiche Form hat wie die Narbe auf seinem Unterarm? D´Ennery will davon nichts wissen, verzweifelt sucht er die 'Semper Idem', die Tulpe, nach der halb Amsterdam verrückt ist. Luuk will ihm helfen und so kämpfen sie Seite an Seite, doch ohne Erfolg. Einzig der schrullige Tulpenzüchter Flusius scheint etwas zu wissen, doch das ahnen nicht nur Luuk und d´Ennery... 

 

  Autor: Wieland Freund
Verlag: Beltz und Gelberg
Erschienen: 01/2009
ISBN: 978-3-407-79957-9
Seitenzahl: 160 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Armand Phillipe D´Ennery, ein Musketier der französischen Königin, ist in einem geheimen Auftrag in Amsterdam unterwegs. Dort trifft er auf Luuk, Sohn des Bäckermeisters Joost van Zwarn, der gerade Ärger mit seinem Vater hatte, da er die Einnahmen eines ganzen Tages verloren hatte. Sofort wird Luuk von D´Ennery´s Degen in Bann gezogen. Eine prächtige Waffe, deren Griff von einem wunderbaren Stein geschmückt wird, einem schwarzen Karfunkel. Hierbei fällt ihm auch auf, das dieser genau so geformt ist wie die Narbe an seinem Unterarm. Er weist ihm den Weg zu einer Schenke, es packt ihn jedoch die Neugier und so geht er D´Ennery hinterher um herauszufinden, in welch geheimnisvollem Auftrag dieser unterwegs ist. Insgeheim träumt er davon, eines Tages nicht Bäcker wie sein Vater zu werden, es zieht hinaus in die weite Welt, zu all den Abenteuern, die dort warten.

In der Schenke kommt es zu einer Schlägerei und wiederum folgt Luuk dem Musketier. Er spricht ihn an, in der Hoffnung mehr zu erfahren und erfährt schließlich, das es um eine wertvolle Tulpenzüchtung geht, deren Zwiebel für die französische Königin bestimmt ist. Eine Geschichte mit vielen Verstrickungen nimmt ihren Lauf...

Es handelt sich um eine sehr schöne Mantel- und Degengeschichte. Die Sprache ist der Zeit und Sujet angepasst, sprich sie ist sehr gewählt. Alles wirkt stimmig und glaubhaft, es gibt keine Logikfehler, wie sie in Kinder- und Jugendbüchern leider recht häufig zu finden sind. Das Buch ist spannend und recht flott geschrieben, die Geschichte entwickelt sich ohne jede Länge. Die einzelnen Kapitel sind recht kurz, so das sie sich auch recht gut zum Vorlesen eignet. 


Stil und Sprache
Wieland Freund legt mit " Der schwarze Karfunkel " eine stimmige, kurzweilige und spannende Mantel- und Degengeschichte vor. Die Sprache ist sehr stimmig, aber auch nicht zu schwer zu lesen, das ganze will ja schließlich ein Kinderbuch sein. Trotz allem entspricht sie absolut nicht der heutigen Umgangssprache, so dass hier auch ein gewisser Lerneffekt zum Tragen kommt. Gewählte Wortwahl trifft man ja heute leider viel zu selten an.

Spannend und mit hohem Tempo erzählt Wieland Freund eine Geschichte aus der Zeit der Musketiere, bei der selbstverständlich auch das Kämpfen nicht zu kurz kommt. Alles ist glaubhaft dargestellt. Es wird verdeutlicht, welch einen hohen Stellenwert die Tulpen damals hatten, die in unserer heutigen Zeit zu einer äußerst gewöhnlichen Pflanze verkommen sind. Als schon alles verloren scheint, wendet sich das Blatt doch noch einmal und es tut sich noch eine letzte Chance auf.


Figuren
Die Figuren sind, für ein Kinderbuch, recht gut ausgearbeitet. Recht anschaulich wird dem Leser, der Antrieb ihres Handelns vermittelt. Sei es die pure Geldgier oder weit edlere Ziele. Die Charaktere sind glaubhaft und greifbar. Luuk´s Wünsche und Träume sind ganz typisch für Kinder in diesem Alter und lassen sich bestimmt von jedem Kind nachvollziehen.


Aufmachung des Buches
Beim schwarzen Karfunkel handelt es sich um ein wunderbar gebundenes Buch. Es besitzt keinen Schutzumschlag, der verwendete Karton wirkt jedoch so robust, das ein solcher sich auch erübrigen dürfte. Der Einband ist mattschwarz, auf dem Cover prangt der Griff von D´Ennery´s Degen, geschmückt vom namensgebenden Karfunkel, der sich erhaben und in Glanzdruck vom Rest abhebt. Der Namenszug ist ebenfalls geprägt und glänzend gedruckt, das gleiche am Buchrücken wo sich ebenfalls der Karfunkel wiederfindet. Unterlegt ist der Griff des Degens mit den Blättern einer Tulpe, um welche es sich handelt ist leicht zu erraten. 

Das Vorsatzpapier ist blutrot und unterstreicht den hochwertigen Gesamteindruck des Buches. Am Anfang jedes Kapitels findet sich die Zeichnung eines Degens gekreuzt mit einer Tulpe. Am Schriftsatz und der Papierqualität gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Die Schriftgröße ist genau richtig für ein Kinderbuch, auch die Länge der Geschichte ist ideal für ein Kinderbuch.

 

Fazit
Das Buch ist empfohlen für Kinder ab 10 Jahre, trotzdem habe ich mich, mit meinen 35 Lenzen, nicht gelangweilt. Ein wundervolles Buch zum Vorlesen und selber Lesen. Kurz und spannend genug, das einen 10jährigen nicht zwischendurch die Lust verlässt. Die Sprache ist nicht völlig anspruchslos, so das einem beim Lesen auch mal etwas geschliffenere Sätze eventuell im Kopf hängen bleiben. Auch werden die damaligen Lebensumstände ein wenig verdeutlicht.

Alles in allem ein rundum empfehlenswertes Buch.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Beltz und Gelberg Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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