Vier Jahreszeiten voller Aufbruch, Freundschaft, Liebe und Hoffnung.
Jasmine liebt ihre Schwester und ihre Arbeit. Als sie für ein ganzes Jahr freigestellt wird, weiß sie überhaupt nicht mehr, was sie tun soll – und wer sie eigentlich ist.
Matt braucht seine Familie und den Alkohol. Ohne sie steht er vor dem Abgrund.
An Silvester kreuzen sich die Wege von Jasmine und Matt, und zwar absolut unfreiwillig. Doch dann beginnt ein Jahr voll heller Mondnächte, langer Gartentage und berührender Überraschungen. Ein Jahr, das alles verändert.
Originaltitel: The Year I met You |
Die Grundidee der Handlung
Jasmine erlebt von einer Sekunde auf die andere den Schock ihres Lebens: ausgerechnet der Mitbegründer ihrer Firma kündigt ihr und zwingt sie, dass vertraglich vereinbarte 12 monatige Gardening Leave einzuhalten. Schön, es war vor langer Zeit so vereinbart worden, doch sie hätte nie gedacht, dass dies eines Tages auch eintreten würde. Anfangs genießt sie die bezahlte freie Zeit noch, doch das ändert sich rasch und Jasmine beginnt, nach einer Alternative zu suchen. Ihr Nachbar sorgt mit seinen Familienproblemen für Abwechslung und auch Monday, der Headhunter, bringt Leben in ihr Leben.
Ruhig, sanft und mit vielen nachdenklichen Tönen hat Cecelia Ahern diesen Roman verfasst.
Stil und Sprache
Schnörkellos und wundervoll feinfühlig bringt Cecelia Ahern in Das Jahr, in dem ich dich traf, nicht nur die gerne ignorierten Themen Alkoholmissbrauch und Down-Syndrom zur Sprache, sie versteht es auch anrührend darzustellen, was ein Mensch durchmacht, wenn er von einem Tag auf den anderen arbeitslos wird. Der Roman ist so geschrieben, dass man das Gefühl hat, die Protagonistin erzählt ihrem Nachbarn, den sie stets siezt, wie ihr Leben bislang aussah und wie sie so wurde, wie sie nun ist. Dabei wechseln die Jahreszeiten, verschiedene Ereignisse passieren und Jasmine lernt neue Menschen kennen. Die Autorin hält nichts von lauten Tönen, was der Handlung eine herrliche Atmosphäre gibt. Sie wählt ihre Worte mit Bedacht und gibt so der Geschichte von Jasmine und ihrer Zeit der Neuentdeckung eine ganz eigene Note. In Winter, Frühling, Sommer und Herbst unterteilt, präsentiert jede Jahreszeit die unterschiedlichen Entwicklungen und Veränderungen im Verhalten und Denken der Protagonistin. Dabei werden die Beweggründe für ihr Handeln genauso deutlich, wie das Resultat davon. Die Art und Weise, wie Jasmine nach und nach begreift, warum sie dies oder jenes macht, und wie sie das ändert, hat Cecelia Ahern mitfühlend, eindringlich und sehr stimmungsvoll in Worte gefasst.
Figuren
Es geht oftmals turbulent zu, wenn die unterschiedlichen Figuren aufeinander treffen. Da gibt es so manchen heftigen Schlagabtausch, hitzige Diskussionen und stille Vorwürfe. Unangenehme Wahrheiten kommen ans Licht, bittere Erkenntnisse, aber auch lehrreiche, die ein positives Umdenken bewirken, werden da genauso zur Sprache gebracht und beeinflussen das Verhalten der einzelnen Figuren, wie es auch liebenswerte Dinge gibt. Cecelia Ahern bietet dem Leser keine großen Figurenbeschreibungen. Erst im Verlauf der Handlung bekommt man, zumindest rein optisch betrachtet, ein besseres Bild. Den Rest überlässt die Autorin der Leserfantasie. Auffällig ist auch, dass sich der komplette Roman hauptsächlich nur um die Protagonistin dreht. Wie sie die Dinge sieht, warum sie handelt wie sie handelt, wie schmerzhaft es für sie ist, als sie erkennen muss, das ihre Wirkung nach außen so gar nicht mit dem übereinstimmt, wie sie sich selbst sieht. Doch auch wenn die Hauptfigur von Seite zu Seite nachdenklicher wird und immer öfters von der Erkenntnis getroffen wird, warum sie sich bislang so und nicht anders verhalten hat, viel ändern tut sich deswegen in ihrem Verhalten deswegen nicht. Zwar geht sie immer öfters auf die Menschen zu, doch sie achtet dabei stets darauf, nicht zu sehr involviert zu werden und die Menschen auch weiterhin auf einer gewissen Distanz zu halten. Cecelia Ahern zeigt die kleine Wandlung ihrer Hauptfigur auf dezente Weise und bringt klar zum Ausdruck, dass die eine oder andere Erkenntnis in den Charakteren wachsen muss und nicht immer eine 180 Grad-Wendung zur Folge hat. Auch wenn die Nebenfiguren stellenweise etwas blass dargestellt sind und die Protagonistin keine einfache Figur ist, so überzeugen sie doch alle und wirken wie aus dem realen Leben gegriffen.
Aufmachung des Buches
Ein Klappenbroschur, das durch eine etwas naiv wirkende optische Aufmachung zum Blickfang wird. Blau, Gelb, Weiß, Rot und Braun bilden die farbliche Untermalung. Eine Frau im Ringelpullover sitzt mit einer dampfenden Tasse an eine Wand gelehnt, und schaut in den Himmel. Weiße Wattewölkchen ziehen vom Cover über den Buchrücken bis hin zur Rückseite. Dort kann der interessierte Leser ein paar Worte zum Roman selbst lesen. Kippt man das Buch ein wenig, glänzen die etwas hochgedruckten Titelbuchstaben sanft.
Besonders originell: die linke Klappe besteht aus der seitenverkehrt ausgeschnittenen Frauenfigur. Die rechte Klappe zeigt ein schönes Farbfoto der Autorin und eine Kurzvita über sie.
Fazit
Ein unglaublich schöner Roman, in dem das Leben die besten Lektionen bietet. Das Jahr, in dem ich dich traf bringt einen zum Besinnen, lässt einen genussvoll durch die unterschiedlichen Zeiten eines Gartens wandern und bietet Entspannung pur. Absolut lesenswert!
Hinweise
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