Smaller Default Larger

Finstermoos. In dem bekannten Ferienort wird seit gestern Nachmittag eine Touristin vermisst. Berichten zufolge entfernte sich Armina L. während einer geführten Wanderung der Event-Agentur Off Limits von ihrer Gruppe und ist seitdem unauffindbar. Eine offizielle Suchaktion der Bergwacht wurde noch nicht eingeleitet, doch angeblich ist die Tochter der Vermissten mit drei weiteren Jugendlichen, darunter auch Bastian S., Sohn des Besitzers von Off Limits, zu einer selbstständigen Suche aufgebrochen. Ob das Verschwinden der Journalistin Armina L. mit dem aufsehenerregenden Fund einer Babyleiche vor wenigen Tagen in Zusammenhang steht, ist nicht geklärt. Aufgrund der ungünstigen Wetterlage rät die Bergwacht dringend von eigenständigen Suchgängen ab.

 

Finstermoos Am schmalen Grat 

Autorin: Janet Clark
Verlag: Loewe
Erschienen: 09.03.2015
ISBN: 978-3-7855-7749-3
Seitenzahl: 202 Seiten

Hier geht’s zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Wie man bereits dem Text auf der Buchrückseite entnehmen kann, ist Maschas Mutter Armina nach wie vor verschwunden und Mascha hat sich mit ihren neuen Freunden Luzie, Basti und Valentin auf die Suche nach ihr gemacht. Doch nicht nur das Wetter macht ihnen in den Bergen ganz schön zu schaffen. Sie scheinen nicht alleine zu sein. Irgendjemand hat es auf die Jugendlichen abgesehen und macht auch vor tödlichen Attacken keinen Halt ...

Man darf sich auf eine spannende Fortsetzung der Finstermoos-Reihe freuen, denn Janet Clark scheinen die Ideen so schnell nicht auszugehen.


Stil und Sprache
Zunächst werden auf knapp zwei Seiten die Ereignisse des ersten Bandes zusammengefasst, bevor es mit den zurückliegenden Ereignissen rund um Finstermoos aus Nics Sicht weitergeht. Darüber hinaus kommen natürlich auch Luzie und Mascha wieder zu Wort, aber auch Bastis Perspektive kommt zum Tragen, der im 1. Band diesbezüglich eher unbeachtet geblieben ist. Die intensiven Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt der einzelnen Akteure bringen einem diese näher und binden den Leser noch mehr an deren Schicksal. Die Autorin ist nämlich keineswegs zimperlich und lässt keine Möglichkeit aus, den Freunden Steine in den Weg zu legen. Ob es nun Naturgewalten, hinterhältige Angriffe oder die Unmengen an Geheimnissen sind, die sich in diesem Band zumindest ein Stück weit lüften (jedoch von zahlreichen weiteren Fragezeichen begleitet werden) - all das ergibt eine explosive Mischung. Wie schon im ersten Band geht es wieder Schlag auf Schlag und der Leser hat schon bald das Gefühl, selbst atemlos durch den Thriller zu hetzen. Selbstverständlich fehlen die gegenwärtigen Abschnitte im Bunker nicht, in dem Nic, Basti und Valentin in Anbetracht der aussichtslosen Situation im "Dornröschenschlaf der Hoffnungslosigkeit" (Seite 40) versinken.

Janet Clark versteht es, für atmosphärische Dichte zu sorgen und die knisternde Spannung auf ihre Leser zu übertragen. Die Sprache ist der Geschichte angemessen einfach und flott gehalten, der eingestreute örtliche Dialekt macht den Schauplatz greifbarer und behindert den Lesefluss nicht. Lediglich auf Seite 159 könnte man über folgende unglücklich formulierte Aussage stolpern: "Sie rückte ein paar Millimeter näher an ihn, spürte seine Wärme und pinnte ihre Augen auf die Skizze ihrer Mutter."


Figuren
Die auftretenden Figuren - insbesondere die vier Freunde Basti, Valentin, Luzie und Mascha sowie Bastis Bruder Nic - sind bereits aus dem ersten Band bekannt. Sie alle lernt man im Verlauf der Handlung besser kennen; sowohl durch ihre Taten, als auch durch Gespräche und das Offenlegen von Geheimnissen. Dass es gerade bei letzterem Aspekt zu Streitigkeiten kommt, verwundert nicht. Umso schöner ist es, wie sie dennoch füreinander da sind, wenn es darauf ankommt. Es bleibt ihnen kaum Zeit zum Durchatmen und man fragt sich, welche düsteren Geheimnisse es plausibel machen, gleich mehrere Menschenleben zu gefährden.

Da sich die Ereignisse diesmal überwiegend außerhalb des eigentlichen Dorfes abspielen, kommen weitere Personen nur spärlich vor. Diese - und natürlich die Hauptfiguren - sind sehr gut ausgearbeitet und gewinnen immer mehr an Ecken und Kanten.


Aufmachung des Buches
Der zweite Band der vierteiligen Serie ist ebenfalls als Klappenbroschur erschienen und das - diesmal in gelb-grün Tönen gehaltene - Cover mit Relieflack veredelt. Die schlichte Gestaltung vermittelt eine düstere, ungesunde Atmosphäre und passt sehr gut zum Inhalt.


Fazit
Temporeich, spannend, geheimnisvoll. Janet Clark nimmt ihre Leser mit in die Abgründe Finstermoos' und weckt den Appetit auf mehr.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Aller Frevel Anfang

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo