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Mehr als 80.000 Erstauflagen erscheinen durchschnittlich pro Jahr auf dem deutschen Buchmarkt. Davon werden allein etwa 25.000 im Vorfeld der Leipziger Buchmesse veröffentlicht und vom 12. bis 15. März 2015 auf dem Leipziger Messegelände und zu Europas größtem Lesefest „Leipzig liest“ präsentiert. In diesem Frühjahr stellen rund 3.000 Mitwirkende in 3.200 Veranstaltungen an 410 Leseorten ihre jüngsten Werke vor. Das spannende, unterhaltsame und erlesene Programm steht ab heute unter www.leipziger-buchmesse.de/leipzigliest zur Verfügung.

„An vier Tagen präsentieren mehr als 3.000 Mitwirkende die Vielfalt des geschrieben und gesprochenen Wortes – ein gigantisches Feuerwerk der Literatur", sagt Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. Das Programm „Leipzig liest“ findet in diesem Jahr zum 24. Mal statt und wird mit den Verlagen und Partnern wieARD, MDR, ARTE, Club Bertelsmann, 3Sat, Literarisches Colloquium Berlin, LVZ, die Stadt Leipzig, taz oder ZDF mit dem Blauen Sofa umgesetzt. „Sie alle sorgen für spannende und authentische Begegnungen mit bekannten Literaten und Newcomern, Stars und Sternchen, mit Belletristik, Autobiografien, Thrillern, Ratgebern oder neuen Hörspielen und Musik-CDs."

Themenhighlights 2015:
50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen und 25 Jahre Deutsche Einheit

Im Fokus des diesjährigen „Leipzig liest“-Programms steht der Messeschwerpunkt „1965 bis 2015. Deutschland – Israel.“ Rund 70 Veranstaltungen laden anlässlich von 50 Jahren deutsch-israelischer diplomatischer Beziehungen zu Begegnungen mit israelischen und deutschen Autoren auf dem Leipziger Messegelände und in der Stadt Leipzig ein. Höhepunkt des Messeschwerpunkts ist der Donnerstagabend mit der „Langen Nacht der deutsch-israelischen Literatur“ und dem „Club Tel Aviv“ im Schauspiel Leipzig. Die Lange Nacht ist eine gemeinsame Veranstaltung von Deutschlandradio Kultur/Deutschlandfunk, der Botschaft des Staates Israel in Berlin und des Club Bertelsmann. Der „Club Tel Aviv“ wird gemeinsam von der Tageszeitung Die Welt, der Botschaft des Staates Israel in Berlin und dem Club Bertelsmann veranstaltet. Ein E-Book mit Leseproben aller am Messeschwerpunkt beteiligten 40 Autoren erscheint heute und ist kostenfrei auf allen gängigen Plattformen downloadbar.

Zahlreiche neue Bücher werfen einen Blick auf die Ereignisse der Friedlichen Revolution. Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer sprechen über ihre teils sehr unterschiedlichen Bewertungen der DDR und des wiedervereinigten Deutschlands. Der Journalist und Autor Peter Richter schildert seine Erfahrungen als Jugendlicher mit der Jahreswende 1989/1990 im Zeitgeschichtlichen Forum. Vom Überwachungsstaat und Menschenraub berichten Autoren in der Runden Ecke oder der BStU-Außenstelle Leipzig.

Eine Verbindung zwischen beiden Themen stellt die Diskussionsrunde „Zwischen Palästina-Solidarität und Antizionismus – Israel, die DDR und die deutsche Linke“ im Zeitgeschichtlichen Forum dar.

Politische Debatten im neuen Gewand

Aktuelle politische Debatten stehen im Mittelpunkt der neuen Veranstaltungsreihe „Im Brennpunkt“ des Literarischen Colloquiums Berlin, des Auswärtigen Amts und der Leipziger Buchmesse. Die Reihe lädt zur Diskussion aktueller politischer Brennpunkte ein. In diesem Jahr drehen sich die Veranstaltungen um die Auseinandersetzungen zwischen der Ukraine und Russland, dem Verhältnis von Israelis und Palästinensern und die Situation in Frankreich zwei Monate nach den Attentaten auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“.

Nationale und internationale politische Entwicklungen spielen in weiteren Podiumsdiskussionen eine Rolle. So debattieren Autoren und Historiker über die Bedeutung des ukrainisch-russischen Konflikts für Europa. Der Völkermord an den Armeniern von vor 100 Jahren steht im Mittelpunkt einiger neuer Titel und wird gleich in mehreren Veranstaltungen zur Sprache kommen. Das Goethe-Institut blickt in den Nahen Osten und nach Nordafrika und fragt, wie sich der Arabische Frühling in mehreren arabischen Ländern auf deren Buchmarkt und Literatur auswirkt. Um den Islam und die Moderne geht es im Gespräch mit dem slowenischen Philosophen Slavoj Žižek. Die Friedrich-Ebert-Stiftung konzentriert sich auf aktuelle politische Themen aus Deutschland und diskutiert mögliche Zusammenhänge zwischen AfD und Pegida. Beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels dreht sich die Debatte um die Rolle der Buchbranche beim Thema Meinungsfreiheit.

Neues Format: „Die Unabhängigen“

Neben den bewährten „Leipzig liest“-Formaten wie der „L3 – Lange Leipziger Lesenacht“, der „MDR SPUTNIK LitPop“, den MDR-Hörbuchnächten in der Alten Handelsbörse, der „UV – die Lesung unabhängiger Verlage“, „leipzig.liest.naTo.international“, „Read-O-Rama“, „westwärts“ oder „Halle liest mit“ gibt es in diesem Jahr das neue Forum „Die Unabhängigen“. Das gemeinsame Projekt der Leipziger Buchmesse und der Kurt Wolff Stiftung, gibt unabhängigen Verlagen und ihren Autoren eine Bühne. In insgesamt
43 Veranstaltungen können konzernunabhängige Verlage an allen vier Messetagen ihre spannenden Neuerscheinungen einem größeren Publikum vorstellen. Zur Premiere sind Autoren wie Ursula Ackrill, Pippa Goldschmidt, Nora Gomringer, Kristof Magnusson, Tilman Strasser und Adrian Witschi dabei. Zwei Veranstaltungen befassen sich mit afrikanischer Literatur aus Angola und Ruanda. Mit Mai Khaled ist eine wichtige Stimme aus Ägypten dabei. Zu Gast sind zudem die Graphic-Novel-Zeichner Kristina Gehrmann, Benjamin Lacombe und Elke R. Steiner.

Lange Leipziger Gästeliste: Autoren aus Deutschland und der ganzen Welt

Zu den Mitwirkenden in Leipzig zählen Autoren deutschsprachiger Literatur wie Lukas Bärfuss, Sibylle Berg, Thomas Brussig, Dietmar Dath, Michael Degen, Arno Geiger, Günter Grass, Nino Haratischwili, Gertraud Klemm, Gila Lustiger, Eva Menasse, Milena Moser, Mirjam Pressler, Linus Reichlin, Hans Joachim Schädlich, Peter Schneider, Lea Singer, Heinrich Steinfest, Steven Uhly und Jan Weiler, die aus ihren aktuellen Werken vorlesen. Zu Gast in Leipzig sind auch Jungstars wie Karen Köhler oder Jens Steiner und so vielversprechende Debütanten wie Verena Boos, Jan Himmelfarb, Matthias Jügler oder Victor Witte. Auf Begegnungen mit ihrem Lesepublikum freuen sich zudem deutschsprachige Autoren wie Zoë Beck, Marion Brasch, Olga Grjasnowa, Rolf Hochhuth, Clemens Meyer, Herta Müller, Peter Wawerzinek oder Uwe Tellkamp.

Aus teils weiter Ferne reisen internationale Schriftsteller zur Leipziger Buchmesse an, um ihre Neuheiten vorzustellen. Hierzu gehören Jussi Adler-Olsen (Dänemark), Mircea Cărtărescu (Rumänien), Eoin Colfer (Irland), Daša Drndić (Kroatien), Tom Drury (USA), Péter Esterházy (Ungarn), Jérôme Ferrari (Frankreich), Tatsuya Ihara (Japan), Pavel Kohout (Tschechien/Österreich), Tanja Maljartschuk (Ukraine), Scott McCloud (USA), Chigozie Obioma (USA-Nigeria), Amos Oz (Israel), Patrick Rothfuss (USA), Faruk Šehić (Bosnien und Herzegowina), Meir Shalev (Israel), Goce Smilevski (Mazedonien), Galsan Tschinag (Mongolei) und Kjell Westö (Finnland). Zur Manga-Comic-Convention freuen sich Zeichner wie Chaco Abeno (Japan), Takeshi Obata (Japan) sowie Vicki und Bob Scott (USA) auf ihre Fans.

Spannende Unterhaltung und ernste Töne

Spannungsgeladene Krimi-Highlights präsentieren unter anderem Schauspieler Peter Lohmeyer, Sebastian Fitzek, David Gray, Volker Kutscher, Martin Suter und Ulrich Woelk. Erstmals stellt Elmar Krekeler unter dem Titel „Krekeler killt“ die neuesten Krimis aus Österreich in Leipzig vor. Mörderisch gut wird der Krimi-Club im Landgericht (12. und
13. März jeweils ab 19 Uhr) vom Club Bertelsmann. Einige der Superstars der Krimiszene nehmen an den beiden Abenden auf der Richterbank Platz: Donnerstag lesen Horst Eckert, Mario Giordano, Ulrich Woelk, Angélique Mundt und Hannah O`Brien. Der Freitagabend beginnt mit Jussi Adler-Olsen. Es folgen Andreas Föhr, Britta Bolt, Bernhard Jaumann und Thore D. Hansen. Ernst A. Grandits (3sat/Kulturzeit) führt in bewährter Weise mit Wiener Charme durch das Programm der beiden Abende.

Freunde des Fantasy-Genres können in Leipzig Markus Heitz, Wolfgang Hohlbein, Kai Meyer oder Patrick Rothfuss antreffen. Auf junge Leser warten so populäre Kinder- und Jugendbuchautoren wie Kirsten Boie, Eoin Colfer, Fabian Lenk, Paul Maar und Ursula Poznanski.

Zwischen tiefernst und sehr heiter muten die Neuerscheinungen der Journalisten Susanne Fröhlich, Josef Joffe, Hellmuth Karasek, Gabriele Krone-Schmalz, Harald Martenstein, Alexander Osang, Holger Witzel und Abini Zöllner an. Die neusten Sachbücher von Dan Diner, Anke Domscheit-Berg, Claus Leggewie, dem Tschechen Tomáš Sedláček und dem Schweizer Jean Ziegler regen zum Nachdenken über Geschichte und Gesellschaft an. Nachdenklich stimmen auch die jüngsten Werke, ob Romane, Biografien oder Sachbücher, prominenter Politiker wie Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer, Avi Primor, Peer Steinbrück oder Rita Süssmuth.

Stars aus Film, Fernsehen und Musik in Leipzig

Auch zahlreiche prominente Künstler betreten eine der Lese- und Diskussionsbühnen in Leipzig, um ihre sehr unterschiedlichen Werke vorzustellen. Hierzu gehören die Schauspieler Michael Degen und Uwe Steimle ebenso wie die Regisseure Florian Henckel von Donnersmarck und Oskar Roehler, die Synchronstimme Oliver Rohrbeck von „Die drei ???“ und die Kabarettisten Wolfgang Krebs, Steffen Möller und Tom Pauls.

Besonders vielfältig zeigt sich die musikalische Prominenz in Leipzig: Die Bandbreite reicht vom Familienroman von André Herzberg (Rockband Pankow) über einen Debütroman von Jochen Distelmeyer (Blumfeld) und einen Jugendroman mit Boss und Hoss von The BossHoss in der Hauptrolle bis hin zu Autobiografien etwa vom Keyboarder der Gruppe Rammstein Christian „Flake“ Lorenz oder zu Heino und DJ WestBam. Werbeikone Friedrich Liechtenstein wirft einen humorigen Blick auf seine späten Erfolge. Bürger Lars Dietrich stellt als Synchronsprecher das Hörbuch für Kinder „Die Haferhorde“ vor.

Neues im Leipziger Gepäck haben auch Stars und Sternchen wie Multi-Talent Dolly Buster, Ex-Bachelorette Monica Ivancan, Türsteher und Fotograf Sven Marquardt, Dschungelqueen Melanie Müller und die YouTube-Stars Dounia, Lamiya und Sami Slimani.

Die Stadt und ihre Autoren

Insgesamt 410 Orte in der Stadt Leipzig öffnen sich Literatur und Literaten. Die perfekte Kulisse für den Titel „Kunst kontra Staatsmacht“ bietet etwa das Museum der bildenden Künste. Das Ägyptische Museum hat Autoren der Vereinigung „HOMER – Historische Literatur“ zu Gast und das Schillerhaus lädt zu einer Reise in die Goethezeit. Ein Heimspiel erwartet Leipziger Autoren wie Christine Koschmieder, Bernd-Lutz Lange, Kerstin Preiwuß, Madeleine Prahs, Rebecca Maria Salentin, Volly Tanner und Holger Witzel, die ihre Neuerscheinungen dem Publikum vorstellen.

„Leipzig lauscht“ – Blog zu „Leipzig liest“ von Studenten der Universität Leipzig

3.200 Veranstaltungen in nur vier Tagen: Für die Besucher der Leipziger Buchmesse ist es da gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Das dachte sich auch Prof. Dr. Siegfried Lokatis, Professor der Buchwissenschaft an der Universität Leipzig, und rief mit über 60 Studenten den Blog www.leipziglauscht.de ins Leben. Dort werden ab heute ausgewählte Veranstaltungsorte, Autoren und Lesungen vorgestellt und damit auserlesene, ganz persönliche Spots auf das Programm von „Leipzig liest“ geworfen.

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