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Sie geben jungen Talenten einen Raum, wagen erste Schritte bei Übersetzungen unbekannter Literatur und fördern subkulturelle Literaturprogramme – die unabhängigen Verlage bilden für die Vielfalt der deutschsprachigen Literaturlandschaft eine wichtige Säule. Zur Leipziger Buchmesse 2015 öffnet erstmals das Forum „Die Unabhängigen“ als gemeinsames Projekt der Leipziger Buchmesse und der Kurt Wolff Stiftung.

„Mit dem Forum wollen wir einen Ort etablieren, der bei Leserpublikum, Medien und dem Buchhandel für unabhängige Verlage und deren Autoren wirbt“, erklärt Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. In 44 Veranstaltungen präsentieren 37 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht nur ihr Verlagsprogramm, sondern auch die Menschen hinter den Kulissen: Verleger und Verlegerinnen moderieren die Veranstaltungen und stehen für Gespräche in der Lounge des Messestandes zur Verfügung. Das Forum „Die Unabhängigen“ (Halle 5, Stand E 309) ist ein gemeinsames Projekt der Leipziger Buchmesse und der Kurt Wolff Stiftung und wurde von der Verlegerin und Journalistin Barbara Weidle kuratiert.

Von Debütromanen über Lyrik bis Graphic Novel

Das Programm des neuen Forums zeigt auf eindrucksvolle Weise die vielfältige Verlagslandschaft. So präsentiert der Verlag Antje Kunstmann mit Kristof Magnusson („Arztroman“) einen seiner erfolgreichen und sehr vielseitigen Autoren. Musikalische Impressionen gibt es von Flake: Der Keyboarder von Rammstein wird im Gespräch mit Oliver Schwarzkopf seine Autobiografie vorstellen. Ihren ersten Auftritt erleben die Debütanten Adrian Witschi („Hoffentlich ist niemand verletzt“), Tilman Strasser („Hasenmeister“), Ursula Ackrill („Zeiden, im Januar“) und Pippa Goldschmidt („Weiter als der Himmel“). Lyrisches kommt von Nora Gomringer – die Dichterin gehört zu den bedeutendsten jungen Performerinnen und liest zur Leipziger Buchmesse aus ihrem neuen Werk „Morbus“. Erzählungen aus dem von Heike Guderjahn herausgegebenen Band „April, Sturm und andere Turbulenzen“ (Büchergilde) mit Texten von Ingeborg Bachmann, Clarice Lispector, Dorothy Parker und anderen stellt die Leipziger Schauspielerin Annett Sawallisch vor. Das Besondere an dieser Anthologie: Jedem Text wird ein von Susanne Wurlitzer gezeichneter Raum vorangestellt, der die Atmosphäre poetisch und stimmungsvoll aufgreift. Ein Themenschwerpunkt im Forum „Die Unabhängigen“ ist die Graphic Novel. Vor Ort präsentieren gleich drei Zeichner ihre neuen Arbeiten: Benjamin Lacombe, Elke R. Steiner und Kristina Gehrmann. Ein mit Spannung erwartetes Werk wird von Verleger Thedel von Wallmoden und Herausgeber Stephan Opitz diskutiert: der Briefwechsel von Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf. Die Veranstaltung „Pitangas und andere Lesefrüchte aus Angola – Erzähler und Dichter“ des Verlags poetenladen befasst sich mit der aktuellen Literatur des südwestafrikanischen Landes. Die ägyptische Autorin Mai Khaled präsentiert ihr Buch „Zauber des Türkis“ im Gespräch mit ihrem Verleger Abdul-Rahman Alawi.

Austausch für das Fachpublikum

Das Freihandelsabkommen TTIP zwischen Europa und den USA bewegt Verleger und Buchhändler gleichermaßen. Herta Däubler-Gmelin, Manfred Metzner, Torsten Casimir und Dorothea Siems beleuchten in einer Podiumsdiskussion das hochaktuelle und kontroverse Thema.

Das komplette Programm von „Die Unabhängigen“ ist ab Donnerstag unter www.leipziger-buchmesse.de/leipzigliest verfügbar.

Verleihung des Kurt Wolff Preises und des Alfred-Kerr-Preises

Kulturstaatsministerin Monika Grütters vergibt am 13. März den Kurt Wolff Preis an Heinrich von Berenberg, Berenberg Verlag, und Peter Hinke (Förderpreis) von der Connewitzer Verlagsbuchhandlung. Die Laudatio hält die Literaturkritikerin Ina Hartwig. Auch der renommierte Alfred-Kerr-Preis, der in diesem Jahr an Manfred Papst geht, wird bei den „Unabhängigen“ verliehen. Beide Veranstaltungen sind Glanzpunkte in einem qualitätsvollen und vielseitigen Veranstaltungsprogramm, das für das große Potenzial der unabhängigen Verlage und ihrer Autorinnen und Autoren wirbt.

Über die Kurt Wolff Stiftung

Die Kurt Wolff Stiftung widmet sich der Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene und unterstützt – unter anderem mit der Verleihung des mit 26.000 Euro dotierten Kurt-Wolff-Preises – die unabhängigen Verlage. Die Zusammenarbeit mit anderen kulturellen Einrichtungen im In- und Ausland, vor allem aus dem Verlagswesen, dem Buchhandel, Bibliothekswesen sowie mit Schriftstellern, Künstlern und Journalisten gehört zu den Kernaufgaben der Stiftung. Der Name erinnert an den bedeutenden Verleger des deutschen Expressionismus, der von 1887 bis 1963 lebte und mit dem Kurt Wolff Verlag unter anderem in Leipzig wirkte. Den Vorstand bilden seit August 2010 der Vorsitzende Stefan Weidle (Weidle Verlag) sowie Monika Bilstein (Peter Hammer Verlag) und Dietrich zu Klampen (zu Klampen Verlag). Zur Leipziger Buchmesse 2015 tritt mit der Vorsitzenden Britta Jürgs (AvivA) sowie Jörg Sundermeier (Verbrecher Verlag) und Leif Greinus (Voland & Quist) ein neuer Vorstand die Arbeit an.

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