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England 1553: Mary Tudor hat mit großer Zustimmung des Volkes den Thron bestiegen. Doch als ihre Verlobung mit Philipp, dem erzkatholischen Prinzen von Spanien bekannt wird, müssen viele Angehörige des neuen Glaubens um ihr Leben bangen – unter ihnen auch Marys Schwester Elizabeth. Und so wird ihr treuer Spion Brendan Prescott darum gebeten, sein friedliches Leben auf dem Land aufzugeben, um Elizabeth zu beschützen. Am intriganten Tudor-Hof kommt er bald einem Komplott auf die Spur, das nicht nur alle, die er liebt, ins Verderben zu stürzen droht, sondern auch das Schicksal des Königshauses besiegeln kann ...

 

Das Tudorkomplott 

Originaltitel: The Tudor Conspiracy
Autor: Christopher W. Gortner
Übersetzer: Peter Pfaffinger
Verlag: Goldmann
Erschienen: 18. August 2014
ISBN: 978-3442481293
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Dieses Buch ist der zweite Teil einer Reihe um Brendan Prescott – Spion im Dienste der Prinzessin Elizabeth Tudor. Nach dem Tode Edward VI. hat Mary Tudor - als die Ältere - die Nachfolge angetreten. Ihre Absicht, Philipp von Spanien zu heiraten und England zur katholischen Kirche zurückzuführen, trifft auf Widerstand in Volk und Adel - die ihre Hoffnung auf Elizabeth setzen - und macht die (Halb)schwestern zu Feindinnen.

Christopher Gortner erzählt die Ereignisse rund um die sogenannte „Wyatt- Rebellion“ - die das Ziel hatte, Elizabeth auf den Thron zu bringen – und verbindet Fakten und Fiktion zu einer spannenden und authentischen Geschichte.


Stil und Sprache
Wie bereits in „Die Tudor-Verschwörung“ fungiert Brendan Prescott wieder als Ich-Erzähler. Er schildert das Geschehen ausschliesslich aus seiner Sicht und knüpft dabei fast unmittelbar an den ersten Band an. Es würde zum besseren Verständnis beitragen, wenn man diesen vorab gelesen hat, da viele der handelnden Personen die gleichen sind und es auch nur ab und zu kurze Rückblicke auf frühere Ereignisse gibt. Auch die gestörte Beziehung zwischen Königin Mary und Prinzessin Elizabeth wird für den Leser mit Kenntnis der Vorgeschichte nachvollziehbarer. 
Der Spannungsbogen liegt von Anfang an sehr hoch. Brendan meistert die vielen gefährlichen Situationen zwar manchmal etwas abenteuerlich, aber doch nie so, dass es unglaubwürdig wirkt. Vielmehr kann der Leser jederzeit mit ihm mitfiebern, aber auch mitleiden, als er einen herben Verlust erleben muss, den man so nicht erwartet hätte.

Gortner ist ein glänzender Erzähler. Detailreich schildert er die Pracht des Hofes und die Intrigen des Adels ebenso, wie das Elend der Bevölkerung in den schmutzigen Gassen Londons. Faszinierend ist die Beschreibung des Rittes über die London Bridge, die fast eine kleine Stadt für sich war. Die Sprache ist der Zeit angemessen und so anschaulich und plastisch, dass man ein glaubhaftes Bild dieser Epoche vor Augen hat.


Figuren
Mary und Elizabeth Tudor waren Halbschwestern und nacheinander Königinnen von England. Neben dem großen Altersunterschied und der Tatsache, dass Elizabeths Mutter Anne Boleyn die Scheidung Heinrichs VIII. von Marys Mutter – Königin Katharina – herbeigeführt hatte, trennte sie vor allem der unterschiedliche Glaube. Elizabeth war protestantisch erzogen worden, während Mary – allen Befehlen und Drohungen ihres Vaters zum Trotz – katholisch geblieben war. Ihr größtes Ziel war es, England wieder „zur wahren Religion“ zu führen und dabei stand ihr Elizabeth im Wege, denn hinter ihr sammelten sich die Kräfte, die eine Rückkehr zur römischen Kirche verhindern wollten. Thomas Wyatt - der im Buch allerdings nur kurz erwähnt wird – führte diesen Aufstand an, den der Autor als Hintergrund für seine Geschichte gewählt hat. Die daran beteiligten Personen - ob historisch oder fiktiv - sind sehr authentisch und glaubwürdig gezeichnet. Vor allem die Situation der zwei Schwestern wird sehr einfühlsam und ohne Wertung dargestellt. Jede von ihnen sieht sich von ihrem Standpunkt aus im Recht, der Leser kann sich dazu seine eigene Meinung bilden und mit beiden gleichermaßen mitfühlen.

Auch der fiktive Brendan ist sehr gut geschildert und fügt sich nahtlos in den tatsächlichen historischen Ablauf ein. Das Geheimnis um seine Herkunft – bei dem am Ende des ersten Teils noch viele Fragen offen waren – wird letztendlich zufriedenstellend aufgelöst.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt auf dunkelgrünem Hintergrund eine goldene Medaille mit dem Portrait einer gekrönten Frau, darunter in gleichfarbigen Lettern den Titel und darüber in hellgrünen Buchstaben den Namen des Autors. Der Handlung ist ein Personenverzeichnis – in der Reihe ihres Auftretens – und ein kurzer Prolog vorangestellt. Es folgen 24 numerierte Kapitel, die teilweise auch Ortsnamen tragen. Ein Nachwort mit Danksagung beschliesst das Buch.


Fazit
Ein schöner Roman, der wieder sehr packend Abenteuer und Historie verbindet und Lust auf den dritten Teil macht.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Tudor-Verschwörung

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