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Kategorie: Ab 12 Jahre

Liebe ist wunderschön, kann aber auch schmerzen. Das muss Emma feststellen, als sie Joshua kennenlernt. Der Sänger einer erfolgreichen Band und die zielstrebige Abiturientin kommen sich trotz aller Umstände näher. Doch das Star-Dasein birgt neben Blitzlichtgewitter und Pressebegegnungen noch ganz andere Probleme: schwärmende Mädels, unnachgiebige Manager, wenig Zeit füreinander. Werden die beiden es schaffen, ihre Liebe und die Musik in einem gemeinsamen Leben unterzubringen?

 

Josh und Emma 1 

Autor: Sina Müller
Verlag: Amrun
Erschienen: Oktober 2014
ISBN: 978-3944729657
Seitenzahl: 336 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Emma ist in der finalen Lernphase vor dem Abitur und entsprechend voll im Stress. Da kommt es ihr ganz und gar nicht gelegen, dass sie ihre beste Freundin zu einer Party begleiten muss. Diese beginnt dann leider auch direkt mit einer unliebsamen Begegnung mit ihrem Ex-Freund. Emma flieht verzweifelt von der Feier und ist höchst überrascht, als der geheimnisvolle Fremde, den alle Mädchen umschwärmt haben, ihr folgt. Josh, wunderschön, witzig, geheimnisvoll und Musiker. Klingt perfekt … wenn da nur nicht die unbedeutende Tatsache wäre, dass er nicht nur irgendein Musiker ist, sondern ein gefeierter Popstar.

Sina Müller hat mit der Liebesgeschichte von Josh und Emma sicher nicht das Rad neu erfunden. Junges Mädchen verliebt sich in Popstar und der Ruhm steht ihnen im Weg – das ist durchaus aus Literatur und Film bekannt. Trotzdem bietet das Buch noch einige neue Aspekte und überzeugt auch mit der liebevollen Umsetzung.


Stil und Sprache
Der Schreibstil von Sina Müller liest sich für ein Jugendbuch sehr passend und angenehm. Sie verleiht ihrer Protagonistin Emma, die die Geschichte in der ersten Person erzählt, eine glaubwürdige Stimme, ohne bemüht in Jugendslang abzugleiten. Stattdessen findet sie die richtige Mischung zwischen jugendlich und ernsthaft, die auch sehr gut zu ihrer Hauptfigur passt. Emma ist nämlich grundsätzlich ein sehr pflichtbewusstes Mädchen und im Moment eigentlich nur mit dem Abitur beschäftigt. Dass sie sich nach dem Zusammentreffen mit Josh innerhalb kürzester Zeit scheinbar nur noch für ihn und sonst nichts interessiert, lässt sich durchaus mit der rosaroten Brille des ersten Verliebtseins erklären. Allerdings übertreibt die Autorin es hier ein wenig, sodass Emmas Schwärmerei und Sehnsucht teilweise ein wenig kitschig daher kommt.

Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, hat aber immer wieder kurze Höhepunkte. Große Wunder hatte ich dank der durchaus bekannten Grundgeschichte nicht erwartet – Sina Müller gelingt es trotzdem, das Interesse des Lesers zu wecken und zu halten. Ein paar mehr Handlungswendungen hätten nicht geschadet, aber auch so gibt es einiges für den Leser zu entdecken und man folgt Emma gerne durch die Höhen und Tiefen der Beziehung zu einem Popstar. Lediglich die Presse ist mir noch ein wenig zu kurz gekommen, da hatte ich mehr Dramatik erwartet, die hoffentlich in folgenden Bänden noch kommt. Das Ende des ersten Bandes wartet auf jeden Fall mit einem ziemlichen Schock auf und macht mehr als neugierig darauf, wie es im nächsten Band wohl weiter geht.


Figuren
Emma war mir vom ersten Moment an ausgesprochen sympathisch. Sie ist ein normales Schulmädchen, von einigen Sorgen geplagt und ohne irgendeine Verbindung zum Showbusiness. Genau genommen interessiert sie sich überhaupt nicht für Musik und hat von Joshs Band noch nie zuvor etwas gehört. Kein Wunder also, dass sie mit dem Bandalltag und all dem Drumherum anfangs so ihre Probleme hat. Ihre Zweifel und der lange Weg zur selbstbewussten Entscheidung zum Schluss wurden sehr glaubwürdig dargestellt. Zwischendurch war ihre völlige Josh-Besessenheit ein wenig nervig, aber es passte in die Handlung hinein.

Josh gefiel mit in seiner Ambivalenz von schüchtern-introvertiert zu Hause und begeistert-euphorisch auf der Bühne sehr gut. Der jugendliche Popstar wurde von Sina Müller hervorragend eingefangen und so wird beim Leser ein Teil der verliebten Begeisterung von Emma für ihn durchaus auch entfacht.

Die jugendlichen Nebenfiguren haben mir durchgehend gut gefallen und sie bieten einiges an Potential für folgende Bände. Die Erwachsenen hingegen blieben etwas blass und insbesondere Emmas Mutter spielt eine sehr undankbare und wenig erklärte Rolle.


Aufmachung des Buches
Der erste Band von Josh und Emmas Geschichte erschien als größeres Taschenbuch. Auf dem Cover ist ein Gitarrenspieler abgebildet. Der Titel steht auf einem Konzertticket, ein rotes Herz rundet den positiven Gesamteindruck ab. Wirklich sehr passend und gelungen!

Die Schrift im Buchinneren ist ein wenig groß, aber ansonsten gut lesbar. Jedem Kapitel ist ein kurzes Zitat vorangestellt. Die Kapitelüberschriften passen zu den jeweiligen Kapiteln, haben für meinen Geschmack aber einige Male schon zu viel vom Inhalt vorweg genommen.


Fazit
„Josh & Emma – Soundtrack einer Liebe“  bietet wunderbare Unterhaltung für alle Fans romantischer Jugendliteratur. Eine berührende Liebesgeschichte, die mit einem Knall endet und den Leser sehnsüchtig auf Band zwei warten lässt.


3 5 Sterne


Hinweise
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