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Dank des spektakulären Erfolgs im Fall der seufzenden Wendeltreppe ist Lockwood & Co. nun eine der angesagtesten Geisteragenturen Londons. Doch inzwischen wird die Metropole bereits von einer Reihe neuer grausiger Ereignisse erschüttert: In einer beispiellosen Diebstahlserie werden mächtige magische Artefakte entwendet und deren Hüter grausam ermordet. Als dann auch noch auf einem Friedhof ein schauerlich eiserner Sarg geborgen wird, dessen Inhalt unter mysteriösen Umständen verschwindet, steht fest: Ein klarer Fall für Lockwood & Co.! Nur wenn das Team um Anthony Lockwood, Lucy und George ihre ganze Genialität im Umgang mit übernatürlichen Ereignissen in die Waagschale wirft, kann es ihnen gelingen, die Verschwörung, die hinter all dem steckt, aufzudecken.

 

Lockwood und Co Der wispernde Schaedel 

Originaltitel: Lockwood & Co. – The whispering Scull
Autor: Jonathan Stroud
Übersetzer: Katharina Orgaß und Gerald Jung
Verlag: cbj
Erschienen: Oktober 2014
ISBN: 978-3570157107
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Agentur Lockwood & Co. hat gut gefüllte Auftragsbücher und nun sogar eine Einladung zur bedeutendsten Feier der berühmten Fittes Agentur erhalten. Alles läuft also bestens und die lebensgefährlichen Situationen halten sich vorübergehend in Grenzen. Doch dann helfen die drei bei der Sicherung eines alten Friedhofs und stoßen dabei auf ein altes magisches Artefakt, hinter dem ganz London herzusein scheint. Ein Spiegel, der einem den Herzenswunsch erfüllt … sofern man den Blick hinein denn überlebt. Nur mit der Hilfe eines wispernden Schädels und ihrem ureigensten Gespür für die Gefahr begeben Lucy und ihre Freunde sich auf die Suche nach dem Artefakt, nicht ahnend, wie nah ihnen die anderen Jäger bereits sind.

Jonathan Stroud führt in „Der wispernde Schädel“ seine gruselig-fantastische Reihe um die Agentur Lockwood & Co. in die zweite Runde und übertrifft dabei sogar noch seinen großartigen ersten Band. Spannung von der ersten Seite an, gruselige Momente, die unter die Haut gehen und ein Geheimnis, dass verheißungsvoll hinter all dem steht –  was will man mehr?


Stil und Sprache
Für all diejenigen, die den ersten Band nicht erst gestern gelesen haben, beginnt „Der wispernde Schädel“ mit einer einseitigen Einführung in Lockwoods Welt und auch in den ersten Kapiteln finden sich immer wieder kurze Hinweise auf die Geschehnisse des ersten Bandes. So wird dem Leser der Einstieg erleichtert, aber Jonathan Stroud schafft es trotzdem, ihn direkt ins Geschehen zu werfen. Denn wie schon im letzten Buch beginnt das erste Kapitel direkt mit einem Einsatz der drei Agenten, und zwar einem, der gehörig schief geht. Von da an geht es - nur mit kurzen Verschnaufpausen - hochspannend bis zum Schluss des Buches weiter. Wie bei dem Job der drei Agenten nicht anders zu erwarten, bieten die Tage meist kurze Entspannungspausen, während die Nächte sowohl die Charaktere als auch die Leser in Atem halten. Zwischendurch waren mir persönlich ein paar Wendungen ein wenig zu vorhersehbar, insbesondere der große Bösewicht des Showdowns, aber zum Glück ist der finale Kampf trotzdem mehr als spannend und der Weg dahin vor allem gruselig. Genügend Geheimnisse für folgende Bände gibt es zum Glück noch und wie aus dem vorangegangenen Band schon gewohnt, gibt es auf der letzten Seite noch eine große Überraschung, die den Leser den nächsten Band dann kaum erwarten lässt.

Lucy führt wieder durch die Handlung und schildert im personalen Erzählstil die Geschehnisse in London. Die dadurch hergestellte Nähe zwischen ihr und dem Leser unterstützt besonders die emotionalen Szenen zum Schluss des Buches, aber auch die gruseligen Szenen davor, sehr gut. Zudem hat der Autor ihr eine überzeugende und sehr ironische Stimme mitgegeben, die das Lesen ausgesprochen angenehm macht. Grundsätzlich hat Jonathan Stroud einen unglaublich lebensnahen, plastischen Schreibstil, sodass man sich all die Geister, dunklen Gassen und geheimnisvollen Orte bestens vorstellen kann und nach dem Lesen erst mal wieder aus dem geisterbewohnten London auftauchen muss.


Figuren
Lucy, George und Anthony – diese drei sind der Fokus der Handlung und man lernt sie in „Der wispernde Schädel“ nochmal um einiges besser kennen. Während man im ersten Band hauptsächlich Lucys Vergangenheit vorgestellt bekam, erhält man nun die ersten Einblicke in die von Anthony und will mit jedem Blick mehr und mehr wissen. Denn nicht nur die Auftraggeber, sondern auch die drei Agenten selbst bergen noch so manches Geheimnis. Diese werden nach und nach enthüllt und im gleichen Maße kann der Leser sich ein dreidimensionaleres Bild der drei machen. Insbesondere Lucy entwickelt sich dabei stetig weiter und hat seit dem ersten Band einiges an Selbstbewusstsein dazu gewonnen.

Die Nebencharaktere, die bereits aus dem ersten Buch bekannt sind, nehmen diesmal eine etwas größere Rolle ein und man nimmt einige von ihnen erstmalig als authentische Persönlichkeiten wahr. Hier hat mir besonders die Seite von Kipps gefallen, die man zum Schluss erstmalig sehen konnte, und die ihn in einem ganz anderen Licht erscheinen ließ. Daneben treten auch einige Figuren erstmalig – und wohl auch letztmalig – in Erscheinung. Besonders die Bösewichte fand ich hier ein bisschen zu vorhersehbar ausgestaltet.

Das Highlight des Buches war diesmal neben all den Charakteren zweifellos der wispernde Schädel. Bissig, mit viel Humor und geheimnisumwittert wie eh und je – davon gerne mehr im nächsten Band!


Aufmachung des Buches
„Der wispernde Schädel“ erschien als Hardcover mit Schutzumschlag und zeigt auf dem Cover sehr passend einen Schädel, der von zwei Dolchen durchstoßen ist. Vom blutroten Hintergrund wurde dieser durch eine leichte Erhöhung und glänzende Effekte hervorgehoben. Auch der Titel der Reihe ist geprägt. Im Inneren ist jedem Kapitel eine schwarz-weiße Zeichnung voran gestellt. Im Anschluss an den eigentlichen Roman ist wie im ersten Band ein Glossar ergänzt und man findet dort auch noch ein kurzes, sehr interessantes Interview mit dem Autor. Sehr schön!


Fazit
Hochspannung bis zur letzten Seite, gruselige Geister, jede Menge Humor und genügend Geheimnisse für noch einige düstere Stunden im geisterbesiedelten London – Jonathan Stroud legt mit „Der wispernde Schädel“ einen großartigen zweiten Band nach und lässt den Leser sehnsüchtig auf den dritten Band wartend zurück. Unbedingt lesen!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die seufzende Wendeltreppe

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