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Als Audrey Kepler das verlassene Thornwood House im ländlichen Queensland erbt, ergreift sie die Chance, ihrem Leben in Melbourne zu entkommen und einen Neustart zu wagen. In einem Hinterzimmer des alten Hauses entdeckt sie die verblasste Fotografie eines gutaussehenden Mannes. Wie sie herausfindet, handelt es sich um Samuel Riordan, den vormaligen Bewohner von Thornwood House. Bald erfährt sie, dass Samuel beschuldigt wurde, kurz nach seiner Rückkehr aus dem Krieg eine junge Frau ermordet zu haben, was sie nicht glauben will. Als sie immer tiefer in Samuels Geschichte eintaucht, hat sie die böse Ahnung, dass der Mörder von damals noch lebt. Und dann droht sich ihr Verdacht auf gefährliche Weise zu bestätigen.

 

Das Rosenholzzimmer HB 

Originaltitel: Thornwood House
Autor: Anna Romer
Übersetzer: pocia / Roberto de Hollanda
Sprecher: Jessica Schwarz / Eva Gosciejewicz / Jacob Weigert
Verlag: Der Hörverlag
Erschienen: August 2014
ISBN: 978-3-8445-1527-5
Spieldauer: 594 Minuten, 8 CDs; gekürzte Lesung

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Die Grundidee der Handlung
Audrey Kepler ist an einem Wendepunkt ihres Lebens angekommen. Der Vater ihrer Tochter Bronwyn hat sich das Leben genommen - und hinterlässt ihr ein altes Haus, das Haus seiner Vorfahren. Audrey nimmt sich vor, das Anwesen sofort zu verkaufen und für sich und Bronwyn in Melbourne ein neues Leben zu beginnen. Doch anders als erwartet fühlt sich Audrey von dem alten Haus magisch angezogen. Sie merkt, dass auch Bronwyn bleiben möchte und wirft deshalb ihre Pläne über Bord. Immer wieder wird Audrey im alten Haus von Bildern heimgesucht und sie forscht nach der Vergangenheit des Großvaters von Bronwyn. Es ist aber nicht alleine seine Geschichte, die Audrey gefangen nimmt. Auch die Begegnung mit dem gutaussehenden, wenn auch hörbehinderten Tierarzt löst einiges in ihr aus.

Anna Romer packt viel in ihren Roman. Zuviel! Sie serviert dem Publikum eine Geschichte, die so viele Facetten hat, dass der Überblick verloren geht. Die Autorin öffnet so viele Geschichten und Schicksale, dass man am einen oder anderen Ort wünschte, eingreifen zu können. Denn unter den vielen auseinanderdriftenden Geschichten leidet die Spannung etwas. Zudem wirkt der Roman dadurch, als hätte sich Anna Romer nicht entscheiden können, welcher Idee sie denn nun folgen soll. Es fällt schließlich auch nicht ganz leicht, der Hauptfigur Audrey mit unbedingter Sympathie zu begegnen. Dazu verhält sie sich zu unreif. Das spiegelt sich auch in der absolut vorhersehbaren Liebesgeschichte zum Tierarzt, der als Sympathieträger wesentlich mehr hergibt. Auch die Figuren aus der Vergangenheit vermögen eher zu überzeugen als Audrey. Doch durch ein an sich nettes Gesamtkonzept wirken sich diese Schwächen nicht ganz so dramatisch aus.


Darstellung des Hörbuchs
Die Stärke des Hörbuchs ist die Lesung durch drei Sprecherinnen und Sprecher. Dadurch gewinnt die Geschichte merklich an Lebendigkeit. Die Zusammenstellung der Sprecher ist eine gute Wahl, wenn auch die Stimmen von Audrey (gelesen von Jessica Schwatz) und die in der Vergangenheit angesiedelte und von Eva Gosciejewicz gelesene etwas unterschiedlicher sein dürften. Eine Bereicherung bildet Jacob Weigert, der den Part von Samuel liest. Der auch hörbar gemachte Perspektivenwechsel steigert die Spannung und zeigt, dass man sich sich viele Gedanken über die Umsetzung des Werks in ein Hörbuch gemacht hat. Es sind absolute Profis am Werk, was die Arbeit mit den Stimmen angeht. Alle drei Sprecher lesen überzeugend und vermögen durch einen variantenreichen Einsatz von Lautstärke, Tempo und Ausdruck zu überzeugen. Da spielt es auch keine Rolle, dass das Hörbuch ohne Hintergrund- oder Begleitmusik auskommen muss.


Aufmachung des Hörbuchs
Bei der Endverarbeitung hat der Verlag offensichtlich Wert auf eine gute Qualität gelegt. Das Hörbuch steckt in einer soliden Kartonbox, die leicht zu handhaben ist, selbst wenn man unterwegs ist. Jede einzelne CD ist verpackt und so kann es nicht zu einer Beschädigung der Discs kommen. Das kleine Begleitheft bietet dem Publikum eine Fülle von Informationen an. Hier gilt einzig der Vorwurf, dass es nicht ganz leicht ist, das Gedruckte auf dem dunkelgrünen Papier zu entziffern. Sehr schön gemacht ist hingegen das Cover und sind auch die Aufdrucke auf den einzelnen CDs. Der Kunde bekommt für sein Geld eine schön aufgemachte Geschichte mit Unterhaltungswert.


Fazit
Wer erst einmal über seinen Schatten gesprungen ist und die Erwartungshaltung ablegt, die mit dem Klappentext aufkommen mag, wird sich über fast zehn Stunden wunderbar unterhalten fühlen. Anna Romer wollte viel - und hat viel präsentiert. Aber sie ist dabei leider leicht übers Ziel hinaus geschossen. Dennoch wird sich der Hörer, dem die Mischung aus Mystery und realer Welt gefällt, gut unterhalten fühlen.


3 5 Sterne


Hinweise
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