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Rätselhafte Dinge ereignen sich in den unterirdischen Gewölben der Londoner Nationalbibliothek: Lucy entdeckt leere Bücher, deren Schrift verschwunden ist und deren Einbände zu Staub zerfallen. Viel schwerer wiegt jedoch, dass die Menschen diese Geschichten vergessen haben. Niemand erinnert sich mehr an sie – außer Lucy. Als die Bücher sie um Hilfe bitten und das Mal an ihrem Handgelenk ein seltsames Eigenleben entwickelt, steht Lucys Welt endgültig Kopf.

 

Bookless 1 

Autor: Marah Woolf
Verlag: Ina Körner
Erschienen: August 2013
ISBN: 978-3000426148
Seitenzahl: 305 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Lucy studiert in London und arbeitet nebenbei in der Nationalbibliothek. Als sie dort für das unterirdische Archiv eingeteilt wird, stößt sie schnell auf mysteriöse Vorgänge. Bücher verschwinden – nicht nur aus dem Archiv, sondern scheinbar von der Welt. Lucy beginnt nachzuforschen, wird aber immer wieder von Nathan abgelenkt, einem mysteriösen Mitstudenten. Lucy beginnt ihn zu mögen, nicht ahnend, dass er mehr mit den verschwundenen Büchern zu tun hat und sie sich in die Nähe eines gefährlichen Geheimbundes begibt …

Marah Woolf schreibt nicht nur eine spannende Geschichte, sondern auch eine Hommage an die Bücher an sich. Geschickt baut sie die fantastischen Elemente um eine romantische Grundhandlung und eine spannende Suche nach der Wahrheit. Sehr vielversprechend!


Stil und Sprache
„Wörter durchfluten die Zeit“ wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, jeweils in der dritten Person. Die Hauptrollen spielen Lucy und zunehmend auch Nathan. Daneben kommen aber auch die Gegner von Lucy und einige Freunde immer mal wieder zu Wort. So sieht der Leser die Geschehnisse aus mehreren Blickwinkeln und kennt bald mehr Zusammenhänge als Lucy selbst. Wirklich durchschauen kann man die Rätsel aber auch nicht und vor allem ist lange nicht klar, wo genau Nathan steht. Für Spannung ist somit also gesorgt. Nur die Anbahnungsphase bis dahin ist mir ein wenig zu lang, aber sobald der Kontakt zu Nathan enger wird, kann das Buch fesseln.

Für die Entwicklung zwischen Nathan und Lucy hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht, denn so ist nicht immer ganz nachvollziehbar, woher die Gefühle der beiden füreinander kommen. Mit dem Finale des Buches ist das aber schließlich nur noch nebensächlich, denn das wartet mit vielen Überraschungen auf und lässt den Leser mit einem Cliffhanger zurück, der dafür sorgt, dass man direkt im Anschluss den zweiten Band zur Hand nehmen will.

Der Schreibstil von Marah Woolf ist klar und angenehm zu lesen. Ein paar mehr Details zu London wären nicht schlecht gewesen, dafür ist aber besonders die Atmosphäre im Nationalbibliotheksarchiv sehr gut gelungen und macht die einsame und gleichzeitig bedeutsame Stimmung der uralten Büchersammlung deutlich.


Figuren
Lucy ist eine junge Studentin in London und gerade aus einem Waisenhaus dorthin gezogen. Seit frühster Kindheit liebt sie Bücher über alles und ist entsprechend glücklich, dass sie eine Stelle in der Nationalbibliothek bekommen hat. Mit ihrer bescheidenen, neugierigen Art überzeugt sie die Leser schnell. So ganz neu ist die Geschichte vom einsamen Waisenkind zwar nicht, aber Marah Woolf gibt ihr einen leicht neuen Dreh und erschafft so eine durch und durch sympathische Hauptfigur.

Nathan ist zugegebenermaßen auch keine ungewöhnliche Besetzung für die männliche Hauptperson. Reich, gebildet, adelig und unglaublich gutaussehend. Auf den ersten Blick wirkt Nathan da doch ein wenig langweilig, aber zum Ende erkennt man langsam, dass mehr in ihm steckt und wird neugierig auf seine Entwicklung in den folgenden zwei Bänden.

Die Nebenfiguren bleiben noch ein wenig blass, der Fokus liegt eindeutig auf Lucy. Aber das Potential für die Reihe ist auf jeden Fall zu erkennen, besonders in Lucys bestem Freund und Nathans Großvater.


Aufmachung des Buches
Neben einer E-Book-Version erschien der erste Bookless-Band auch als Taschenbuch. Auf dem Cover sieht man einen roten Arm mit dem Titel der Reihe und einem Buch. Im blauen Hintergrund sind noch Tannenzapfen abgebildet, die ein hübsch anzusehendes Muster bilden. Dieses gefällt mir auch ganz gut, nur den roten Arm finde ich irgendwie nicht sonderlich hübsch, auch wenn er ganz passend ist. Vor jedem Kapitel steht ein Zitat zum Thema Bücher und dem Lesen, eingerahmt von hübschen Ornamenten. Ein schönes Extra.


Fazit
Lucys Geschichte nimmt mit „Wörter durchfluten die Zeit“ einen spannenden Anfang. Viele innovative Ideen, eine faszinierende Welt und nicht zuletzt eine grundsympathische Hauptfigur – da kann man den zweiten Band trotz kleinerer Schwächen kaum erwarten.


3 5 Sterne


Hinweise
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