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Seit er denken kann, fährt Naoto schon auf der Gewinnerstraße. Er ist ein exzellenter Schüler, bei allen beliebt, seine Familie ist reich – er ist zweifellos der König seiner kleinen Welt. Die gerät völlig aus den Fugen, als Mikoto auftaucht, eine unauffällige graue Maus, die aber in Allem besser ist als er und ihn richtig zur Weißglut bringt. „Dir werd ich’s zeigen“, denkt sich Naoto, und fasst einen gemeinen Plan.

 

Last Game 1 

Originaltitel: Last Game Vol. 1
Autor: Shinobu Amano
Übersetzer: Nora Bartels
Illustration: Shinobu Amano
Verlag: Kaze Manga
Erschienen: Juli 2014
ISBN: 978-2-889-21243-9
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Bei allen beliebt, ansprechendes Aussehen, ein wenig exzentrisch: so sonnt sich Naoto in seinem Glanze und der Aufmerksamkeit, die er von allen seit Kindesbeinen bekommt. Doch plötzlich ist seine Position als beliebter Schüler in Gefahr: und das durch ein Mädchen, welches unscheinbar aussieht. Naoto erklärt Mikoto kurzerhand zu seiner  Rivalin. Doch er hat die Rechnung nicht ohne seine Gefühle und verrückt spielenden Hormone gemacht. Was tun, wenn man plötzlich an der Rivalin Interesse zeigt, diese aber so keine Ahnung hat?

Der erste Band der Reihe Last Game konzentriert sich auf die Welt von Naoto, die plötzlich zu bröckeln beginnt, als Mikoto auftaucht. Humor, Charme und große Gefühle, die bereits in jungen Jahren fruchten, beschreiben Naotos Leidensweg, der versucht, seine Rivalin vernichtend zu schlagen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mit einem sauberen Zeichenstil präsentiert die Zeichnerin Shinobu Amano den ersten Band ihrer Reihe Last Game. Naoto, der männliche Protagonist, wird zunächst als Grundschüler gezeigt. Er hat blondes Haar und blaue Augen und in der ganzen Schule ist er aufgrund seiner guten Noten sowie seinen außergewöhnlichen Leistungen die Nummer eins. Von sich eingenommen sieht er sich als König seiner Welt, Fehler lässt er nicht zu, Kritik ist für ihn ein Fremdwort und wird nicht gestattet. Die Beschreibung lässt ihn unsympathisch erscheinen, durch seine Art erobert er recht schnell das Herz des Leser, trotz des enormen Egos, welches er besitzt.

Seine kleine Welt wird gestört durch das Auftauchen von Mikoto, die so gänzlich das Gegenteil zu ihm ist: gewöhnliche Frisur, gelangweilter Blick und generell wenig Emotionen auf dem Gesicht, so wird dem Leser die weibliche Protagonistin vorgestellt. Das ungleiche Paar schließt man schnell ins Herz, mit Mikoto sympathisiert man besonders, da sie sich nicht wichtig nimmt und dabei natürlich wirkt. Naoto hingegen hat enorm an den Leistungen Mikotos zu knabbern, seine Obsession, sie zu besiegen, zieht sich vom Grundschulalter über die Mittel- und Oberstufe bis hin zur Universität durch.

Der Leser erhält somit eine Art Zeitreise durch Mikotos und Naotos Leben. Äußerlich werden die Figuren nicht nur älter, auch anhand der Darstellung der Körper sowie den veränderten Frisuren erkennt man leicht, wo sich der Leser befindet. Meint man, zunächst nur ein Gesicht von Mikoto zu kennen, öffnen sie sich im Besonderen Naoto gegenüber, ohne dabei die gleichen Gefühle zu empfinden wie er für sie. Seine Gefühle verwandeln sich von dem Bestreben, mit ihr zu konkurrieren, zu ehrlichen Gefühlen und Interesse für sie. Naotos Erkennen seiner Liebe zu Mikoto macht die Story gewissermaßen bitter-süß. Einerseits versucht er, sie aus der Fassung zu bringen, andererseits hat er erstmal damit zu kämpfen, dass seine Rivalin nun seine Traumfrau ist.

Neben den sich verändernden Frisuren sowie der Körpergröße und -statur erkennt man zeichnerisch auch in den Gesichtern Unterschiede. So stechen die Gesichtszüge Naotos als junger Mann auf der Universität deutlich heraus, als Grundschüler besitzt er die kindlichen Rundungen. Emotionen werden auf den Gesichtern gut dargestellt, und im Besonderen bei Mikoto hat man dadurch eine große Wirkung auf die Beurteilung ihres Charakters. Durch ihre verschlossene Art wirken ihre offenen Gefühle besonders intensiv, doch auch Naotos Gefühlspalette von genervt über erbost zu verlegen sowie gelangweilt überzeugt.

Häufig werden wichtige und gefühlvolle Szenen durch shojotypische Effekte wie Glanzpartikel oder Blumen verstärkt. Der Einsatz von Rasterfolie tritt häufig und fast in jedem Panel auf, mal sind z.B. Mikotos Haare mit Rasterfolie aufgefüllt, mal sind sie getuscht. Schatten sowie Hintergründe werden durch die Rasterfolie verstärkt, was die Zeichnungen plastischer machen und die Seiten nicht so leer wirken lassen wie ohne. Hintergründe sind angemessen, sofern sie eine Funktion besitzen sind sie auch detaillierter gezeichnet, häufig liegt der Fokus aber auf den Gesichtern und dem Text.

Der Text ist gut verständlich und weder zu kompliziert geschrieben, noch zu einfach. Bezogen auf den Inhalt sowie dem Textgehalt ist eine Altersempfehlung ab13 Jahren angemessen.

Der Manga enthält neben den Kapiteln zu Last Game auch zwei Bonusstories, die einen deutlich älteren und auch ungeübteren Zeichenstil der Künstlerin zeigen. Als Leser kann man da sehr gut den Entwicklungsprozess der Mangaka sehen und inwieweit er sich zum Positiven verbessert hat. Grundmerkmale sind aber mehr oder weniger gleich geblieben, sodass der Wiedererkennungswert sehr hoch ist.


Aufmachung des Manga
Das Taschenbuch entspricht dem typischen Mangaformat. Das Cover zeigt die beiden Protagonisten, Naoto und Mikoto, beide sitzen auf einem Thron, was eine Anspielung auf Naotos „Rolle“ ist. Gemäß ihrem Charakter blicken beide Figuren den Leser an; Mikoto gelangweilt, Naoto frech.
Das Backcover enthält den Klappentext sowie eine kleine Chibizeichnung von Mikoto, die eine stilisierte Krone auf dem Kopf trägt. Der Hintergrund des Backcovers ist schlicht in einem beige-gelb. Die Schmutztitelseite zeigt die Fortsetzung des Covers in Form einer Illustration.

Der Band enthält neben dem Inhaltsverzeichnis zwei Kurzgeschichten der Künstlerin, die deutlich älter als der Manga sind. Das Cover spricht an und passt aufgrund des Alters der Charaktere zu der Empfehlung ab 13 Jahren.


Fazit
Ein sehr erfrischender Manga mit einem exzentrischen, zugleich aber überzeugenden männlichen Protagonisten, der versucht, seine ehemalige Rivalin um den Finger zu wickeln, die so gar nicht auf seine Avancen eingeht. Ganz weltmännisch versucht Naoto seine Angebetete mit einer Art Spiel für sich zu gewinnen, muss dabei aber die harte Schale Mikotos erst einmal zu knacken kriegen. Und dann hat er die Rechnung nicht mit seinen eigenen Gefühlen gemacht ...


5 Sterne


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