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Kategorie: Fantasy

Takashi Natsume ist ein Junge mit einer besonderen Gabe, er kann übernatürliche Wesen aller Art sehen. Durch ein besonderes Erbstück seiner Großmutter, das Buch der Freunde, ist sein Alltag sehr turbulent geworden. Gemeinsam mit seinem Gefährten Nyanko-sensei, einem Yokai in Katzengestalt, erlebt er zahlreiche Abenteuer. Als Takashi zum ersten Mal einem anderen Menschen begegnet, der die gleiche Gabe besitzt wie er, bleibt seine Freude darüber nicht ungetrübt. Aber die Begegnung hilft ihm auch, mehr über sich selbst zu erfahren. Doch dann gerät er zum ersten Mal durch einen Yokai in echte Lebensgefahr ...

 

Pakt der Yokai 2 

Originaltitel: Natsume Yujincho Vol. 2
Autor: Yuki Midorikawa
Übersetzer: Christine Steinle
Illustration: Yuki Midorikawa
Verlag: Egmont Manga (EMA)
Erschienen: Juni 2014
ISBN: 978-3-770-48163-7
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Nachdem der Leser in Band 1 in die Welt von Takashi Natsume und dem Buch der Freunde entführt wurde knüpft der zweite Band, in abgeschlossenen Kapiteln erzählend, genau da an, wo man zurückgelassen wurde. Diesmal trifft Takashi auf einen anderen Menschen, Shuichi Natori, der ebenso wie er Yokai sehen kann. Zunächst erfreut über die Tatsache, wird ihm bald gewahr, dass Natori keineswegs die gleichen Absichten hegt wie er. Zu Ende des Bandes gerät er in Lebensgefahr durch einen Yokai, und erkennt, dass seine Position zu den Yokai der Natoris nicht gleicht. Im zweiten Band wird Takashi gezwungen, seine Gedanken zu den Yokai zu überdenken, dadurch gerät er allerdings auch in Reflexion über sich selbst, was ihn wichtige Erkenntnisse liefert.

Die Mangaka erzeugt erneut einen Band, der dynamisch und ruhig zugleich erscheint.  Durch das Auftauchen Natoris ist Natsume diesmal gezwungen, seine Position zu überdenken und sich einiges über sich bewusst zu werden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Dem Stil des ersten Bandes treu, überzeugt die Mangaka mit der Einfachkeit der Zeichnungen, die zu der Erzählweise des Manga passen. Obwohl der Plot ruhig anmutet, werden die dynamischen Elemente, in diesem Band die im Sommer traditionell stattfindende Mutprobe der Schule, wunderbar in Szene gesetzt.

Die Angst der Schüler wird durch das Auftauchen der Yokai verstärkt. Takashi, den Yokai nicht mehr wundern, da sie für ihn allgegenwärtig sind, lassen ihn nonchalant reagieren, was seine Mitschüler unsicher macht. Seine ruhige, fast gelangweilte Art lassen die Schulsprecherin misstrauisch werden, sodass sie ihn damit konfrontiert. Anhand Natsumes Körpersprache wird seine Haltung deutlich, allgemein wechselt Natsume selten seine Mimik. Durch die Dialoge wirkt es allerdings keineswegs langweilig, im Gegenteil, es passt zu Gesamtstimmung des Manga. Trotz der fast regungslosen Mimik Natsumes erkennt man an den feinen Details die Änderungen.

So etwas wie einen Bruch in der gewohnten Haltung erlebt Natsume, als er auf Shuichi Natori, der ebenso wie Natsume Yokai sehen kann, trifft. Durch Natori wird Natsume gezwungen, über sich und die Yokai nachzudenken. Natoris unterschiedliche Haltung gegenüber den Yokai lassen Natsume aufbrausend reagieren, was untypisch für ihn ist. Als Leser reagiert man auf diese Gefühlsregungen positiv, da sie selten und umso bedeutender sind.

Allgemein ist Natori das Gegenteil von Natsume. Er hat dunkles, wuscheliges Haar, eine Tätowierung in Form einer Eidechse auf dem Hals, die allerdings lebendig zu sein scheint und umherwandert. Zudem wird er zeichnerisch durch Effekte wie Blumenmuster oder  Strahlen dargestellt. Im Vergleich zu Natsume wird er als eine Art Womenizer präsentiert, der die Blicke auf sich zieht. Durch die Verwendung von diesen auffälligen Effekten sowie der Verwendung von Rasterfolie entspricht der Band schon eher einem Manga für Mädchen.

Anhand des Zeichenstils und auch der Thematik vergisst man schnell, dass es sich eigentlich um einen Manga für (junge) Mädchen handelt, da er die typischen Merkmale vergessen lässt. Dennoch ist der Stil sehr feingliedrig, und trotz der wenigen, auffälligen Details überzeugt der Band durch eine gewisse Bildfülle. Die Panel sind nie überfüllt, die Speedlines werden angemessen verwendet, sodass sie weder deplatziert, noch zu überflüssig erscheinen. Natsume als Figur ist ebenso feingliedrig wie der Rest der Zeichnungen, er schaut schwächlich aus, doch er erweist sich als zäher als man vermutet, was in diesem Band deutlich wird. Durch seine immer stärker werdende Haltung zu den Yokai verändert sich auch sein Auftreten und es zeigen sich neue Charakterzüge, die dem Leser so in Band 1 noch nicht präsentiert wurden.

Weitere Charaktere, wie Natori oder auch weibliche Figuren werden sehr detailliert gezeichnet, und auch auf die Yokai wird viel Aufmerksamkeit gelegt, obwohl es teilweise Nebenfiguren sind. Die Mangaka vergisst sozusagen keine Figuren, die für die Handlung wichtig sind, aber dennoch keine Protagonisten sind.


Aufmachung des Manga
Der als Softcover gestaltete Band enthält keine Farbseiten. Nach der Schmutztitelseite mit Natsumes Großmutter als Illustration und dem Titel des Manga folgt das Inhaltsverzeichnis. Der Manga verfügt außerdem über Randkommentare der Zeichnerin und weist zum Ende des Bandes Bonusseiten auf, die wie in Band 1 auf die einzelnen Yokai der Kapitel näher eingeht.
Das Cover zeigt Natsume und Nyanko-sensei auf einem sattgelben Hintergrund, der mit einem kräftigem Blau in Kontrast gesetzt wird und sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Auf dem Backcover findet sich die farbige Illustration der ersten Kapitelseite, die Natsume und seine Großmutter, sowie Nyanko-sensei, diesmal in Tarngestalt, zeigt.
Der Manga gehört dem Genre Fantasy an, und durch die Figur Nyanko-sensei, der ein Yokai ist, passt die Wahl des Covermusters zum Inhalt.


Fazit
Auch der zweite Band der ruhigen Shojomangareihe überzeugt durch seine fesselnde Erzählweise. Es wird ein wenig mehr Dynamik durch das Auftauchen Natoris geschaffen und auch die traditionelle Mutprobe der Schule bringt etwas Abwechslung rein. Natsume überzeugt in dem Band durch seine verschiedenen Facetten, die man in Band 1 noch nicht so präsentiert bekommen hat, und seine Position zu den Yokai festigt sich immer mehr.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1