Vier Schwestern sind nicht aufzuhalten.
Eigentlich hatten Marina, Flora, Flame und Sky fest vor, ihre übernatürlichen Kräfte nicht mehr anzuwenden. Doch dann entdecken sie geheimnisvolle Landmarken, zwischen denen ein Magiestrom verläuft. Auch durch ihr Zuhause, Cantrip Towers, scheint die magische Energie zu fließen. Was hat das zu bedeuten? Als der rätselhafte Zak sich auch von der uralten Kraft angezogen fühlt, beschließen sie, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen …
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Originaltitel: The Sprite Sisters: Magic at Drysdale´s School |
Die Grundidee der Handlung
Die Cantrip-Schwestern sind absolut verstimmt. Die Tatsache, dass der Grund ihrer Verstimmung – Zak – neuerdings auch auf die Drysdale geht, macht die Lage nicht besser. Doch als er und Marina gemeinsam in einem Theaterstück die Rollen eines Liebespaares bekommen, wird die Situation immer verzwickter. Daheim dürfen die vier Schwestern nicht über ihre magischen Kräfte sprechen, schon gar nicht, seit ihre Mutter davon mit Entsetzen erfahren hat und die Großmutter nun zwingt, ihr alles zu sagen, was die Töchter der Oma anvertrauen. Für die Cantrip-Mädchen eine unerträgliche Situation, die sie mehr als nur einmal an den Rand ihrer Grenzen bringt. Doch ein letztes Mal wollen sie ihre Kräfte noch bündeln und Zak helfen – wird dieser doch von Tag zu Tag kränker und mehr und mehr von einem Felsling in die Knie gezwungen.
Gewohnt einfühlsam und mit viel Charme präsentiert Sheridan Winn hier ein neues Abenteuer der Vier zauberhaften Schwestern. Düsterer, als bislang alle anderen Bände dieser Reihe, aber mit einer wunderschönen Geschichte in der Geschichte.
Stil und Sprache
Ein allwissender Erzähler führt den Leser durch einen Roman, der nicht nur von Fröhlichkeit geprägt ist. Sheridan Winn schlägt auch ernsthaftere Töne an. Seitdem die Mutter der vier Cantrip-Schwestern über deren magische Kräfte Bescheid weiß, ist in der Familie nichts mehr, wie es mal war. Die Stimmung ist gedrückt, auch wenn es immer wieder zu entspannten und beschwingten Szenen kommt. Man merkt aber auch, dass die Mädchen in einem Konflikt stecken und nur noch mit sich selbst über ihre Kräfte zu sprechen wagen – aus Angst die Großmutter in eine missliche Lage zu bringen. Sheridan Winn versteht es ausgezeichnet, das Gefühlschaos mittels starker Dialoge, stimmungsvollen Szenen und einer faszinierenden Landschaft gekonnt darzustellen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die Leichtigkeit und der Frohsinn der letzten Bände gefehlt haben.
Figuren
Die vier zauberhaften Schwestern werden langsam aber sicher erwachsen. Die typischen Probleme pubertierender Teenager haben ihren Einzug in den Alltag der Cantrip-Schwestern erhalten und wirbeln diesen gehörig durcheinander. Da werden plötzlich gute Charaktereigenschaften zur Last und die Magie erschwert die Dinge gleichermaßen. Doch überzeugend und wirklichkeitsgetreu sind die Figuren auch hier.
Für Flame, die Älteste im Bunde, geht die Wahrheit über alles. Lügen ist ihr so verhasst wie sonst nichts. Doch ausgerechnet sie muss nun gegenüber ihrem Freund Stillschweigen bewahren und das bringt sie in immense Gewissensbisse. Denn ihr Freund merkt natürlich, dass es da etwas gibt, über das die Schwestern untereinander zwar reden, das ihn aber gleichzeitig auch ausschließt. Und da er ein sehr netter und gutmütiger Mensch ist, hasst es Flame umso mehr, dass sie ihm nicht die Wahrheit über sich sagen darf.
Sky ist vom aufgekratzten, kleinen Mädchen zu einer äußerst schlauen 11-jährigen geworden, die die Dinge buchstäblich riechen kann. Sie sagt ihren Schwestern auf den Kopf zu, wenn diese etwas haben, was sie gerne bereden möchten. Ihre Abenteuerlust ist noch immer vorhanden, und ihre Energie zieht die anderen oftmals so richtig mit oder muss entsprechend gebremst werden. Vor allem ihr manchmal übersprudelndes Mundwerk muss von ihren Schwestern oft gegenüber den Eltern gestoppt werden. Sky ist einfach zu impulsiv und vergisst oft, vor dem Reden nachzudenken – so überschwänglich ist sie.
Aufmachung des Buches
Ein schön illustriertes, gebundenes Buch. Farbenfroh und voller herrlich glitzernder Silbersterne. Fröhliches Gelb, strahlendes Blau, ein frisches Grün und noch einige andere schöne Farben beherrschen ein kesses Covermotiv. Klappt man das Buch auf, blickt man auf die vier zauberhaften Schwestern, die mittels herrlicher Illustrationen in Szene gesetzt sind und dem Leser mit wenigen Worten vorgestellt werden. Ganz am Ende des Buches sind die restlichen wichtigen Figuren und Tiere – ebenfalls toll illustriert – zu sehen.
Die Buchrückseite zeigt die andere Hälfte des Covermotives – eine Kapelle umgeben von Wald. Im Vordergrund steht ein großer Baum, dessen Krone den Hintergrund für eine kurze Inhaltsübersicht bildet. Eine rundherum gelungene optische Aufmachung für diese Mädchenserie.
Fazit
Nicht ganz so faszinierend und mitreißend, wie die vorherigen Bände, aber trotzdem voller Gefühl und Charme. Die Kraft der Familie, und ihre Schattenseiten, werden von Sheridan Winn feinfühlig und sehr schön in eine zwar leicht düstere, aber durchaus unterhaltsame Geschichte gepackt. Für Fans der Reihe ein Lese-Muss. Für die, die es noch werden wollen, einfach mal reinschnuppern.
Hinweise
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Backlist:
Band 2: und der magische Stein
Band 3: und das Geheimnis der Türme
Band 4: und ein Geist aus alten Zeiten
Band 5: und die große Versöhnung
Band 6: und die fremde Magie
