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Ein Werwolf tötet auf bestialische Weise unschuldige Frauen: Jace McCannon von der Execution Underground will ihn finden und zur Strecke bringen! Die Jagd führt ihn in die dunklen Straßen von Rochester, wo er einen Werwolf stellt – der sich Sekunden später in eine aufregend schöne Frau mit goldenen Augen verwandelt: Frankie Amato, Anführerin des Lykanerrudels und damit seine Todfeindin. Nackt und wehrlos steht sie vor ihm, und obwohl Jace sich selbst dafür verachtet, erwacht sein eigenes Wolfsblut, das er lange verdrängt hat: Er will diese Frau. Doch ausgerechnet die unbezähmbare Leidenschaft zwischen ihnen lenkt die Bestie in ihre Richtung. Denn das Böse ist mehr mit Jace verbunden, als er jemals ahnen konnte.

 

Twilight Hunter 

Originaltitel: Twilight Hunter
Autor: Kait Ballenger
Übersetzer: Justine Kapeller
Verlag: Mira Taschenbuch
Erschienen: 08/2014
ISBN: 978-3-95649-047-7
Seitenzahl: 298 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Jace ist ein Werwolf-Jäger und seit geraumer Zeit auf der Jagd nach einem, der auf besonders grausame Weise junge Frauen zurichtet. Was sonst ein regelrechtes Kinderspiel für ihn ist, erweist sich diesmal als komplizierter. Der geschnappte Werwolf entpuppt sich als höchst attraktive Frau, die mit jedem ihrer Argumente beweist, dass sie nicht die mordende Bestie ist. In Jace kocht die Leidenschaft hoch, und einmal mehr verachtet er sich für das, was er ist. Doch die Morde gehen weiter und es bleibt Jace keine andere Wahl, als sich seiner Vergangenheit und dem, was er ist, zu stellen - will er die Bestie zu Fall bringen.

Stellenweise etwas undurchsichtig und äußerst brutal hat Kait Ballenger Twilight Hunter in Worte gefasst.


Stil und Sprache
Im personalen Erzählstil, mal durch Jace und mal durch Frankie, erlebt der Leser von Beginn an die stürmischen und wütenden Gedanken von beiden Hauptfiguren und wird in einen regelrechten Wirbel an Emotionen, Szenen und Dialogen geworfen. Stellenweise extrem brutal und äußerst blutig geschrieben, konnte ich mich oftmals nicht des unguten Eindrucks erwehren, dass Kait Ballenger extrem viel Handlung in die Seiten gequetscht hat. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen. Nicht nur, dass der laufende Perspektivwechsel einen schwindlig macht, es scheint auch über viele Seiten hinweg überhaupt kein Sinn im Szenenwechsel zu stecken. Die Dialoge geben dem Ganzen dann noch eine Schwere, die nicht hätte sein müssen. Feinfühlig geht irgendwie anders. Im Grunde dreht sich Twilight Hunter nur darum, wann und wie die beiden Hauptakteure im Bett landen. Eine Wand darf es dabei zwischendurch auch mal sein. Ansonsten knistern die unterdrückten Aggressionen zwischen dem Anführer Damon und Jäger Jace regelrecht durch die Seiten und es fliegen irgendwann die Fetzen. Wer jetzt aber denkt, dass die Autorin das in spannenden Szenen umgesetzt hat, der irrt. Stattdessen gibt es sinnlose Schlagabtäusche, das Testosteron findet seinen Weg nach außen mittels trotziger Reaktionen und Nikotin und Alkohol fließen in Strömen. Nicht gerade das, was ich mir von einem guten Buch erwarte.

Kait Ballenger verwendet eine sehr flache und einfache Sprache, die sie nur gelegentlich durchbricht, um einen Dialog der etwas deftigeren Art zwischen die Schauplätze zu bringen. Ein Glanzstück hat sie dabei leider nicht zu Wege gebracht.


Figuren
Die unterschiedlichsten Charaktere bringt Kait Ballenger hier zu einem weitschweifigen Zusammenspiel. Es geht drunter und drüber, Gewalt und Hass, Neid und absolut null Vertrauen zueinander scheinen die Grundlage zwischen den einzelnen Mitgliedern der Execution Underground zu bilden. Was sie an Handlung übertreibt, nimmt sie bei den Beschreibungen weg. Minimalismus ist angesagt. Was im Klartext bedeutet: die einzelnen Figuren bilden Extreme, knurren sich gegenseitig an und dem Leser bleibt es selbst überlassen, was er davon hält – oder auch nicht.

Jace ist ein Mann, der eigentlich der Traum aller Frauen sein müsste. Kraftvoll, überaus männlich und mit einem Sexappeal versehen, für den er im Grunde einen Waffenschein bräuchte. Doch er geht mit seinem Charme sehr sparsam um und wenn er die Leidenschaft einmal durchblitzen lässt, gibt es kein Halten mehr. So leidenschaftlich wie er im Bett ist, so leidenschaftlich jagt er auch – eine Kombination, die ihn am Ende in eine schmerzhafte Situation bringt.

Shane ist so etwas wie das Gegenteil von Jace. Würde er seine Brille durch Kontaktlinsen ersetzen und seine Haare anders tragen – er wäre der Frauentraum in Punkto Männer schlechthin. Groß, hochintellektuell und mit einem leicht naiven Charakter ausgestattet, ist seine Welt, die der Bücher. Genauer gesagt die der Geschichte. Mit einem Doktortitel versehen, ist er das Genie, wenn es um Okkultes und zeitgenössische Geschichte geht. Wo andere kurz und knapp eine Antwort geben, führt er wahre Exkursionen ins Reich der satanischen Rituale durch – was dann nicht selten von Jace oder einem anderen Hunter-Mitglied abgewürgt wird.


Aufmachung des Buches
Ein Taschenbuch, das auf dem Cover einen knackigen jungen Mann zeigt, wenn auch in einer etwas merkwürdigen Pose – die wirkt etwas künstlich. Schwarz, Blau und einige Brauntöne geben dem Ganzen eine etwas mystische Struktur.


Fazit
Ein etwas verworrener Roman, der zwar durchaus seine unterhaltsamen Seiten hat, bei dem es aber leider nicht über den Durchschnitt hinausreicht. Wer eine etwas undurchsichtige Handlung, verstörte Charaktere und eine diffuse Geschichte mag, der ist hier gut bedient.


2 5 Sterne


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