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Das Leben des Anderen

Simon hat einen Menschen getötet. In Notwehr hat er den Mann erschlagen, der nachts die Tür zu seiner Bude aufgebrochen und ihn brutal attackiert hat. Jetzt steht er atemlos über der Leiche und überlegt, was er tun soll. Er zweifelt an seinem Verstand. Denn der Tote wirkt seltsam vertraut. Und Simon weiß auch, warum: Sein Angreifer ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.
 

Die zweite Haut 

Originaltitel: Low Life
Autor: Ryan David Jahn
Übersetzer: Teja Schwaner
Verlag: Heyne Hardcore
Erschienen: August 2014
ISBN: 9783453437548
Seitenzahl: 319

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Die Grundidee der Handlung
Simon oder Jeremy, wessen Identität ist tatsächlich real? Diese Frage stellt sich dem Leser sehr schnell. Simon schlüpft in das Leben des anderen, er wird Jeremy, den er doch selbst in seiner Wohnung erschlagen hat. Doch wie kann es sein, dass die Leute seiner Umgebung, seine engsten Vertrauten, selbst seine Frau seine Verwandlung nicht hinterfragen, ihn als Jeremy akzeptieren? Woher kommt die Vertrautheit in Jeremys Lebensalltag? Je mehr Simon in Jeremys Welt eintaucht, desto mehr kehrt er wieder zum Ausgangspunkt zurück, erlebt den Abend nochmals, an dem Jeremy in seine, also Simons Wohnung eindringt. Doch jetzt ist er Jeremy – und fühlt dennoch auch wie Simon. Kann er die Situation ändern oder wird sich das gleiche wiederholen?

Eine spannende, sehr faszinierende Geschichte über die menschliche Psyche und ihre „Un“- Tiefen. Von Anfang an ist dem Leser bewusst, dass hier Realität und Einbildung sich vermischen, doch dem Autor gelingt es, diese verschiedenen Welten eine ganze Zeit lang nebeneinander und die Entwicklungen spannend bis zum Ende zu halten.


Stil und Sprache
Der Autor hat eine sehr direkte, schonungslose Sprache. Er beobachtet sehr genau und konfrontiert seine Leser mit brutalen Details und abstoßenden Einzelheiten. Der Mord gleich zu Beginn und was dann mit der Leiche geschieht ist durchaus schockierend und kommt dem Genre „Hardcore“ doch sehr nahe. Überhaupt versteht es der Autor immer wieder, den Leser mit Detailbeschreibungen zu schockieren, aber auch zu faszinieren. Ungläubig verfolgt man Simons, bzw. Jeremys Versuche, Klarheit in die Situation zu bringen, wobei er sich immer mehr darin zu verlieren scheint. Das Ende ist unerwartet und hinterlässt beim Leser ein erstauntes Gefühl.


Figuren
Seine Hauptfiguren Simon, Jeremy und die Welten, in der sie leben, erwecken keineswegs nur angenehme Gefühle. Sie sind sehr ambivalent, in ihrer Alltäglichkeit wenig anziehend und viele Details wirken einfach nur abstoßend. Man schwankt zwischen Mitleid und Neugier, am Ende überwiegt das Erstaunen. 

Alle weiteren Figuren werden immer aus Simons oder Jeremys Sicht dargestellt. Auch sie haben alle Charaktere und Wesenszüge, die den Leser eher nachdenklich stimmen, auch verwirren und Fragen offen lassen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch besteht aus 319 Seiten, eingeteilt in vier Kapitel: Simon, Jeremy, Auftauchen und der Einbruch. Das Cover zeigt einen Hammer, durchaus als Mordinstrument tauglich, und den Titel in großen, roten Lettern sowie den Namen des Autors in schwarz.


Fazit
Ein Thriller, der in der Erzählweise wie auch im Inhalt sehr ungewöhnlich ist. Er fasziniert und schockiert zugleich mit schonungslos brutal herausgearbeiteten Szenen und verwirrend psychologischem Hintergrund. Wer beides wirklich mag, dem sei er sehr empfohlen.


4 Sterne


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