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Wofür lebst du, wenn du unsterblich bist?
Seit dem Tag ihrer Verwandlung stellt sich die Vampirin Alexandra Romanow diese Frage. Jahrhunderte ringt sie mit den Schattenseiten ihrer Existenz. Bis sie dem Sterblichen Dylan Montgomery begegnet, der eine ungeahnte Leidenschaft in ihr weckt. Doch dann wird Alexandra von ihrer Vergangenheit eingeholt und sie muss eine Entscheidung treffen …
Wird Liebe jemals genug sein, um den Fesseln der Unsterblichkeit zu entkommen?


 

Fesseln der Unsterblichkeit 

Autor: Linda Valeri
Verlag: Romance Edition
Erschienen: April 2014
ISBN: 978-3902972163
Seitenzahl: 200 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Alexandra Romanow, alias Sasha Sorokin, ist eine Daywalker, eine Vampirin, die, wie die Bezeichnung schon sagt, im Tageslicht wandeln kann, zum Leben aber Blut benötigt. Während sie Jahrhunderte voller Liebe aber auch Verlust erlebt hat, ist sie für wenig zu begeistern, Liebe ist kaum noch eine Option. Doch als sie den Sterblichen Dylan Montgomery trifft, ist sie plötzlich wieder bereit, die Liebe in ihr Leben zu lassen. Doch trotz Glück und Seelenheil wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und muss sich ihr stellen. Wird ihnen beiden eine glückliche Zukunft beschert? Findet Alexandra endlich ihren Lebenspartner?

Mit dem Einzelband über Alexandra und der Daywalker wird etwas frischen Wind in die bekannten Vampirstories gebracht.


Stil und Sprache
Der Roman ist sowohl in der ersten Person Präteritum als auch in der dritten Person geschrieben. So wechselt der Erzähler je nachdem, wer handelt. Wenn Alexandra agiert, ist es die erste Person Präteritum, Dylans Handlungen werden in der dritten Person geschildert. Das führt dazu, dass man sich mehr in Alexandra, alias Sasha, hineinversetzen kann, schon allein deshalb, da der Hauptteil aus ihrer Sichtweise geschildert ist.
Die Spannung wird durch die Autorin erzeugt, in dem sie Alexandras Werdegang über die Jahrhunderte schildert, der in Tagebuchform niedergeschrieben und von ihr reflektiert wird. Zwischen den beiden Protagonisten Alexandra und Dylan entsteht sogleich eine Spannung, die durch eine passende Wortwahl seitens der Autorin in Szene gesetzt wird. Leider wird in dem Roman mehr Platz für die Vergangenheit Alexandras verwendet, die zwar an sich interessant ist, aber dadurch bleibt in dem Roman wenig Raum für die Beziehung zwischen Dylan und ihr. Man wünscht sich als Leser, dass der Aspekt um Dylan etwas ausgebaut wird, leider handeln nur wenige Teile von ihm, und in den wenigen Stellen erfährt man nur wenig über den eigentlich männlichen Hauptcharakter.
Ein weiterer Spannungsbogen wird dadurch aufgebaut, dass Alexandra von dem Nightwalker Christos, der wie ein Bruder für sie ist, verfolgt wird und er alles dran setzt, ihre Zukunft zu zerstören. Sein Auftauchen macht die Story abwechslungsreich, als Leser fiebert man mit der sympathischen Heldin mit, und hofft, dass sie aus den Fängen von Christos entkommt.

Die erotischen Szenen sind im weiteren Verlauf des Romans sehr sinnlich und ansprechend geschrieben. Es wird getreu geschildert, was gemacht wird, man kann es sich als Leser gut vorstellen und ist davon sehr angetan.


Figuren
Die Figuren sind an sich sympathisch und gefallen gut. Alexandra bzw. Sasha wird dem Leser auf den ersten Seiten als dunkelhaarige, gelockte Schönheit präsentiert mit grünen Augen, in denen sich Dylan sofort verliert. Sie stellt sich Dylan als Sasha Sorokin vor, ihre Scheinidentität, damit niemand erfährt, dass sie ein Daywalker ist. Auch Dylan erscheint äußerlich ansprechend mit seiner guten Figur. Alexandra und auch ihr Innenleben werden durch die Tagebucheinträge und ihre Reflektionen dazu sehr gut herausgearbeitet, man identifiziert sich mit ihr als Heldin.
Ein Aspekt, der mir nicht so gut gefallen hat, war ihr wechselndes Personenspektrum im Bezug auf ihre Liebesbeziehungen. Auch wenn es sich bei Alexandra um einen Daywalker handelt, der Jahrhunderte lang auf der Welt existiert, waren mir doch ihre wechselnden Partner etwas zu viel. Zwar war das Einbeziehen einer gleichgeschlechtlichen Affäre mit einer Frau sehr anregend zu lesen, dadurch, dass der Roman aber wenig Seiten zu Verfügung hatte, kamen mir diese Szenen recht hastig vor. Ich hätte mir entweder weniger geschilderte Beziehungen gewünscht oder mehr Seiten, um die Beziehungen auszuschmücken.
Sehr nachvollziehbar waren die Gefühle Alexandras und ihre Wünsche, wieso sie sich den Beziehungen hingegeben hat. Man fühlt mit Alexandra mit, die über die Jahrhunderte stets Enttäuschung im Bezug auf die Liebe erfahren hat, da sie unsterblich ist und ihre Partner unweigerlich sterben müssen, sofern es sich bei ihnen nicht um Day- oder Nightwalker handelt.

Die Figur Christos ist ein sogenannter Nightwalker, sprich ein Vampir, der nur im Dunkeln wandeln kann, dem Sonnenlicht schadet und der nur durch menschliches Blut ernährt werden kann, wohingegen Alexandra auch mit Blut anderer Lebewesen zurecht kommt. Christos ist rein äußerlich ein sehr attraktiver Mann, der aus dem alten Griechenland kommt und daher das blendende Aussehen der alten Griechen aufweist. Für Alexandra ist er nicht mehr als ein Bruder im Geiste, doch Christos will Alexandra als Frau. Aus verschmähter Liebe verfolgt er sie und zerstört jede Aussicht auf ein glückliches Leben. Dieser Wesenszug ist nachvollziehbar, auf eine Art und Weise bemitleidet man Christos, der eigentlich auch nur eine Leidensgenossin sucht, dabei aber die falschen Beweggründe hat. 
Nebenfiguren wie Alexandras erster Mann Juri oder ihr „Macher“ Sergej spielen teilweise eine größere Rolle als Dylan, von dem wir nur wenig erfahren. Über Dylan erfährt der Leser, dass er sich von seiner Frau scheiden lassen will und sehr an der Villa, die  Alexandra gehört, interessiert ist.  Von seinem Innenleben bekommt man nur wenig mit, erst im letzten Kapitel agiert er mal. Dennoch bleibt Dylan im Vergleich zu Alexandra, Christos oder sogar Sergej etwas blass und farblos.

Trotz der wenigen Seiten haben wir ein nicht kleines Personenspektrum, was der Tatsache geschuldet ist, dass Alexandra und die anderen Day- und Nightwalker lange auf der Welt wandeln. Doch häufig erscheinen manche Figuren wie Kanonenfutter, die nur auftauchen, um Alexandras Innenleben zu verdeutlichen. Ein paar Figuren weniger hätte es auch getan. Dennoch ist der Roman mit seinen Figuren sehr ansprechend und man fühlt mit und sympathisiert mit ihnen.


Aufmachung des Buches
Der Roman ist als Softcover aufgemacht, das in schwarz gehalten ist. Die Coverillustration zeigt ein Pärchen, die Geste der Frau spielt auf das Vampirdasein Alexandras an, der männliche Partner ist ein dunkelhaariger Mann, so wie Dylan im Roman beschrieben wird und auch die Frau entspricht äußerlich der Beschreibung Alexandras. Unter dem Schriftzug ist eine Villa zu sehen, was auf den Inhalt anspielt und somit ansprechend gewählt ist. Der Schriftzug ist bis auf das Wort „Fesseln“ eher nüchtern, das Wort selbst ist mit Schnörkeln versehen, was sehr gut passt. Das Backcover enthält den Klappentext, das Bild der Villa wird am unteren Ende der Seite nochmal aufgegriffen.


Fazit
Der Roman "Fesseln der Unsterblichkeit" bietet eine interessante Grundgeschichte, die leider etwas darunter leidet, dass man das Gefühl hat, dass manche Figuren verheizt werden und die eigentliche männliche Hauptfigur zu kurz kommt. Dennoch bietet der Roman eine gute Unterhaltung und sinnliche Erotik und eine Heldin, in die man sich hineinversetzen und mit der man sympathisieren kann.


4 Sterne


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