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Die Stammesgefährtin Danika ist nach dem Tod ihres Geliebten Conlan in ihre Heimat zurückgekehrt. Als sie nach Schottland reist, erfährt sie durch Zufall von dunklen Machenschaften eines Gangsterbosses. Danika ist fest entschlossen, den kriminellen Vampir zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei trifft sie auf dessen Gefolgsmann Brannoc, der ihr unerwartet zur Hilfe kommt – und ihr Herz nach langer Trauer wieder höher schlagen lässt ...

 

Das Sehnen der Nacht 

Originaltitel: A Taste of Midnight
Autor: Lara Adrian
Übersetzer: Lisa Kuppler, Katrin Kremmler
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Oktober 2012
ISBN: 978-3-8025-8880-8
Seitenzahl: 160 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Idee, Stil und Sprache
Danika hat im ersten Band der Midnight Breed-Serie ihren langjährigen Gefährten Conlan verloren. Gebrochen und schwanger mit ihrem ersten Kind ist sie von der Bildfläche verschwunden, bis sie im 6. Band – „Gesandte des Zwielichts" – eine kurze Nebenrolle bekam. In dieser Novelle erfahren wir ihr weiteres Schicksal, das sich rund zwei Jahre nach den Ereignissen in „Geliebte der Nacht" erfüllt.

Außer, dass es sich um eine sehr kurze Episode handelt, sind der Aufbau der Geschichte und die Sprache dieselbe wie in der gesamten Serie. Es wird früh Spannung aufgebaut, gefährliche Situationen führen zu Kämpfen und mitten im Chaos ist eine Liebesgeschichte eingebunden, die schnell und heftig in tiefe Gefühle und heiße Erotik mündet. Selbst der Orden wird kurz in die Handlung eingebaut und vergangene Ereignisse aus den bisherigen Bänden werden teilweise angeschnitten. Flüssig und in bildreicher Sprache wird die Handlung in dritter Person aus Sicht der Protagonisten präsentiert.

Die Seitenzahl von 160 Seiten täuscht jedoch über den Umfang der Novelle hinweg, denn die Handlung erstreckt sich lediglich über gut 90 Seiten. Die gesamte Geschichte wirkt stimmig, nicht wie eine gekürzte Fassung, trotzdem hätte man sicher einige Wendungen mit mehr Tiefe ausarbeiten oder vorhandene Nebenfiguren differenzierter ausgestalten können. Das Potential wurde hier eindeutig nicht ausgeschöpft.


Figuren
Danika ist nicht nur in Boston von der Bildfläche verschwunden, sondern ich konnte mich bis zu ihrem Gastauftritt im 6. Band nicht mehr wirklich an sie erinnern. Doch mit dieser Novelle wird sie zu einer dreidimensionalen Protagonistin, deren Vergangenheit, das durchlebte Leid und den Weg zu einer neuen Liebe dem Leser näher gebracht werden. Ihre Gabe ist das Gedankenlesen, die sie durch das fehlende Blut eines Stammesgefährten nicht mehr kontrollieren kann. Ihre Handlungen wirken nicht immer ganz stimmig. So war es für mich eher großer Leichtsinn, wie sie sich dem mächtigen Vampir entgegenstellt oder Nachforschungen betreibt. Mit Mut und Entschlossenheit kämpft sie gegen die Ungerechtigkeit, was ich von einer allein erziehenden Mutter eines Kleinkindes – einer Menschenfrau gegen mächtige Vampire – so nicht erwartet hätte. Schließlich kennt sie die Gefährlichkeit und Macht der Angehörigen des Stammes.

Brannoc entpuppt sich als früherer, enger Freund von Danika und ihrem verstorbenen Gefährten. Seine Rolle füllt er sehr differenziert aus, auch wenn ich bei ihm gerne die Lücken zwischen der Bekanntschaft mit Danika und diejenigen von seinem Schicksalsschlag bis zu den heutigen Ereignissen geschlossen bekommen hätte. Da wäre mehr Potential vorhanden gewesen, besonders bei der geringen Seitenzahl.

Einige Nebenfiguren sind äußerst kurz eingebunden, sodass sie auch nur oberflächlich ausgearbeitet wurden, wenige haben einzelne Ecken und Kanten. Und auch hier wäre sicher mehr möglich gewesen. Besonders aufgefallen ist mir Thane, ein Leibwächter des Bösewichtes. Er hat mein Interesse geweckt und ich hoffe, von ihm irgendwann wieder etwas lesen zu können, am besten in einem eigenen Band.


Aufmachung des Buches
Die Novelle ist als Taschenbuch erschienen mit einem Cover, das ähnlich zur Serie gestaltet ist, doch auch Unterschiede aufweist. Im unteren Bereich ist eine Landschaft abgebildet, die mit Burg, Bergen und Nebel zu Schottland passt. Neben dem Titel sind zwei Ornamente abgedruckt, die ich bisher in keinem Cover der Serie gesehen habe. Die Rückseite zeigt das gespiegelte Cover ohne das Gesicht der Frau.

Nach der Kurzgeschichte mit neun Kapiteln folgen ein Epilog und das Bonusmaterial, das sich auf gut 50 Seiten mit verschiedenen Aufteilungen erstreckt. Zuerst wendet sich Lara Adrian kurz an die Leser, danach folgen ein Serienüberblick mit den Erklärungen der Begriffe, den Beschreibungen der Hauptfiguren zu den Bänden 1 bis 11, bis am Ende die Vorab-Leseprobe zum 11. Band eingefügt ist.


Fazit
Die Novelle selbst ist sehr kurz ausgefallen. Was da ist, überzeugt mehrheitlich, aber es bestehen auch Lücken, die meiner Meinung nach leicht hätten geschlossen werden können. Auch bei den Figuren – Brannoc und vor allem die Nebenfiguren – hätte ich mir mehr Tiefe und weitere Facetten gewünscht. Das vorhandene Bonusmaterial ist zwar umfangreich, aber im Kompendium „Midnight Breed – Alles über die Welt von Lara Adrians Stammesvampiren" ebenfalls vorhanden.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 6: Gesandte des Zwielichts
Band 7: Gezeichnete des Schicksals
Band 8: Geweihte des Todes
Band 9: Gejagte der Dämmerung
Band 10: Erwählte der Ewigkeit

Die Novelle „Das Sehnen der Nacht" wird von der Autorin selbst als Band 9.5 bezeichnet.

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