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Diese Dame lässt sich nicht beirren. Eine Frau, die ein renommiertes Londoner Auktionshaus leitet? Undenkbar! Doch genau das hat Emma Fairbourne nach dem Tod ihres Vaters vor, der ihr dieses lukrative Etablissement hinterlassen hat. Erst muss sie allerdings noch den ehemaligen Geschäftspartner ihres Vaters von ihrem Vorhaben überzeugen, den ebenso arroganten wie gut aussehenden Earl of Southwaite.

 

Die unerschrockene Miss Fairbourne 

Originaltitel: The Surrender of Miss Fairbourne
Autor: Madeline Hunter
Übersetzer: Anja Mehrmann
Verlag: Egmont LYX
Erschienen: 5. Juni 2014
ISBN: 978-3-8025-9411-3
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nachdem Emma Fairbourne ihren Vater zu Grabe tragen musste, ist sie nun allein verantwortlich, das Auktionshaus ihres Vaters für ihren verschwundenen Bruder zu verwalten. Was sie bisher nicht wusste, ist, dass ihr Vater einen Teilhaber an seinem Geschäft hatte: Darius Alfreton, der Earl of Southwaite. Dieser möchte das Auktionshaus nun schließen. Mit aller Macht versucht Emma dieses zu verhindern und kommt ihm dabei sehr nahe...

Eine sehr originelle und gut recherchierte Idee der Autorin, die oftmals auch gut umgesetzt war. Ein bisschen schade ist es jedoch, dass sich das Buch ab und zu in den verschiedenen Handlungssträngen verliert. So wird es bisweilen ein wenig undurchsichtig. Das Buch bildet den Auftakt zur bisher noch nicht publizierten "Fairbourne-Serie", deren zweiter Teil im Dezember 2014 erscheinen wird.


Stil und Sprache
Ein hohes Sprachniveau und ein guter Sprachstil machen das Buch sehr angenehm zu lesen, was leider ein bisschen von der Langatmigkeit der Geschichte selbst gemindert wird. Auch wenn ein Paar im Vordergrund steht, hat der Leser das Gefühl, dass manchmal zu viel um die beiden herum passiert. Eigentlich sollte die Liebesgeschichte der beiden Hauptcharaktere im Vordergrund stehen, was leider nicht immer der Fall ist. Die Nebenhandlungsstränge nehmen oft viel Platz ein, so zum Beispiel die Randgeschichte um die Schmuggler oder um den verschwundenen Bruder, was die Geschichte der Liebenden manchmal auf der Stelle treten lässt. So bleibt der Spannungsbogen ein bisschen unter seinen Möglichkeiten, aber da es bei Emma und Darius einige Höhe- und Tiefpunkte zu überwinden gibt, bleibt der Leser dennoch motiviert weiterzulesen. Einer dieser Höhepunkte ist die Auktion der beiden Hauptfiguren, die durch das ganze Buch hinweg vorbereitet wird und sinnbildlich als Aufbau zur Liebe steht und schlußendlich zur Erkennung der Gefühle füreinander führt.

Die Erzählperspektive ist sehr gut gewählt, da sie aus der Sicht beider Protagonisten berichtet und den Leser emotional miteinbezieht. Die Szenerie ist sehr schön und detailreich beschrieben, was den ansprechenden Liebesszenen zugute kommt und auch die sexuelle Anziehungskraft  der beiden - wie es sein sollte - lebendig macht.


Figuren
Emma Fairbourne ist eine absolut sympathische, loyale Kämpferin für ihr Familienunternehmen, jedoch bleibt ihr Held der Geschichte, der Earl of Southwaite, den sie des Öfteren in die Schranken verweist, ein bisschen blass. Während Emma den Leser sofort emotional an sich binden kann, kommt er anfangs distanziert und snobistisch rüber. Die Wärme um den Held Darius fehlt erst ein bisschen, was er aber bald durch seine Taten für Emma gutmachen kann und somit auch für den Leser sympathisch wird. Was die Hauptfiguren aber wirklich lebendig und liebenswert macht, sind ihre Interaktionen miteinander. Erst miteinander werden sie richtig greifbar und dreidimensional, da sie beide nachvollziehbare Handlungsmotive haben und im angemessenen Rahmen ihrer Charaktere dazulernen, somit also reifen. Dadurch wird eine glaubwürdige Liebesgeschichte auch erst möglich.

Die Nebenfiguren werden gelungen dargestellt und sind am Fortlauf der Geschichte maßgeblich beteiligt. Sie handeln nachvollziehbar motiviert, bleiben ihren eigenen Charakteren treu und sind somit keine leeren Platzhalter, sondern sorgen durchaus für Unterhaltung. Durch ihre gute Ausarbeitung schaffen sie zusätzlich eine realistische Atmosphäre des Ganzen und machen die Geschichte und ihren Handlungsrahmen durch ihre Beziehung zu den Hauptcharakteren richtig glaubhaft.


Aufmachung des Buches
Der Umschlag von Egmont LYX ist wie gewohnt sehr ansprechend. Das dunkelgrüne Cover zeigt den Oberkörper sowie die untere Gesichtshälfte einer Frau, die eine farblich passende Halskette trägt. Es lässt den Leser einen flüchtigen Blick auf Emma Fairbourne werfen. Die geheimnisvolle Aufmachung, der gewählte Bildausschnitt, ist ein erster Teaser und macht Lust auf mehr.

Der Titel ist in weißer Farbe in Schreibschrift gehalten; der Autorenname ist in Blockbuchstaben, ebenfalls in weiß. Das Schriftbild innerhalb des Buches ist wie immer bei LYX schön zu lesen. Das Taschenbuch ist in angenehmer "Taschen"größe und damit sehr praktisch zum Mitnehmen.


Fazit
Eine sprachlich hochwertige Geschichte, die manchmal leider ein bisschen zu langatmig ausgefallen ist. Für einen Nachmittag, an dem es gemütlich sein soll, aber durchaus geeignet, da sie mit köstlichen Augenblicken glänzt.


3 5 Sterne


Hinweise
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