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Brendan Brazier, kanadischer Triathlet und Ironman, ist ein führender Pionier für vegane Ernährung. Dieses Werk ist ein Kultbuch der weltweiten Veganbewegung.

Bereits im Alter von 15 Jahren entschied er sich, Profisportler zu werden. Im Laufe seiner Karriere erforschte er minutiös, welche Ernährung seine Leistung und vor allem die Regenerationsphase optimierte. Das Ergebnis ist die legendäre Thrive-Diät, die bereits viele Spitzensportler zu einer olympischen Medaille geführt hat. Die Thrive-Diät richtet sich nicht nur an Profi-Sportler, sondern an jeden, der optimale Gesundheit und Leistungsfähigkeit erlangen und Krankheiten vorbeugen möchte.

Brendan Brazier hat die vegane Ernährung revolutioniert und achtet dabei auf eine ausgewogene Kost mit ausreichend Proteinen und anderen Nährstoffen. Hier setzt er auch auf Superfood wie die Andenwurzel Maca, die legendäre Alge Chlorella oder das nahrhafte Hanfprotein.

Die Thrive-Diät führt zum Abbau von Körperfett und Aufbau von Muskelmasse, zu Leistungssteigerung, weniger Stress und Heißhunger auf Junkfood, geistiger Klarheit und besserem Schlaf.

Mit 100 veganen, gluten- und sojafreien Rezepten, von schnell zubereiteten Energieriegeln, Gels und Drinks über Suppen und Pizza bis zu leckeren Desserts. Mit einem praktischen 12-Wochen-Plan zum Einstieg in die Thrive-Diät.

 

Vegan in Topform 

Originaltitel: Thrive: The Vegan Nutrition Guide to Optimal Performance in Sports and Life
Autor: Brendan Brazier
Übersetzer: Christel Klink
Verlag: Unimedica
Erschienen: Oktober 2013 (2. Korrigierte Auflage)
ISBN: 978- 3944125169
Seitenzahl: 352 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
„Mehr Vitalität durch weniger Stress“ lautet nicht nur das erste Kapitel, es ist auch das Motto des gesamten Buches. Klingt verlockend und scheint laut Brendan Brazier leicht umsetzbar zu sein, befolgt man nur die schlichte Weisheit „man ist, was man isst“. Leider ist es nicht ganz so einfach.

Der vegane Hochleistungssportler beschäftigt sich seit seiner frühen Jugend mit für ihn optimaler Ernährung, testete diese oder jene Diät und führte Buch über die Wirkung seiner selbstentwickelten Leistungsdiäten. So entstand nach Jahren der Erprobung die „Thrive-Diät“ (to thrive = blühen, gedeihen). Seine Beobachtungen, die er in dem vorliegenden Buch niedergeschrieben hat, beruhen auf seine persönlichen Erfahrungen und sind nicht unbedingt übertragbar. Gewisse Ernährungsrichtlinien, wie Rohkost, auf die viele seiner Rezepte basieren, sind nicht für jedermann geeignet.

Brendan Brazier erzielt mit seiner Thrive-Diät enorme Erfolge, er war der erste vegane Ironman und ist in der Sportlerszene schon eine Legende. Er verspricht durch seine Diät, eine basenhaltige Kost, bestehend aus Obst, Gemüse, Pseudogetreide und „Next-Level-Zutaten“, einen Abbau von „Ernährungsstress“, eine schnellere Zellregeneration, Stärkung des Immunsystems, und vieles mehr.
Brazier geht davon aus, dass wir uns zu sehr mit säurebildenden Lebensmitteln ernähren und dadurch die Nebennieren in Mitleidenschaft gezogen werden. Nach seiner Logik müsste das Gros der Menschheit an einer Nebenniereninsuffizienz leiden, da wir uns gerne hin und wieder ein Stück Torte gönnen, morgens Kaffee oder schwarzen Tee trinken, und über den Tag verteilt Fleisch, Weißbrot, Schokolade, usw. zu uns nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht aber dafür keinen Handlungsbedarf: „Eine durch die Ernährung verursachte Übersäuerung ist bei Gesunden jedoch nicht zu befürchten. Verschiedene Puffersysteme unseres Körpers regulieren die Säure-Basen-Konzentration im Blut und halten sie konstant.“

Vieles, was Brazier in seinem Buch beschreibt, sind persönliche Beobachtungen und keineswegs wissenschaftlich dokumentiert. Manches ist Unfug („Kaffee wirkt dehydrierend“), anderes schlichtweg falsch („Heilerde enthält Probiotika“), weiteres gefährlich („eine basische Ernährung schützt vor Krebs“).

Gleichwohl sind seine Rezepte wahre Kraftpakete. Sie basieren auf einer von ihm entwickelten Ernährungspyramide aus kohlenhydratreichem Gemüse, Proteinen aus Hülsenfrüchten, ballaststoffreichem Obst, Fetten aus Ölen und Nüssen und ganz oben in der Pyramide steht Vollkorngetreide.
Sämtliche Rezepte sind ohne Nährwertangaben. Brazier verwendet in seinen Rezepten ausschließlich Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte, dadurch entfällt lästiges Kalorienzählen. Die Idee dahinter ist, dass durch die hohe Anzahl an Vitalstoffen das Hungergefühl schneller nachlässt.

Brazier stellt zur Ernährungsumstellung einen zwölf Wochen Plan auf, der gewöhnungsbedürftig ist und sich durch den zum Teil sehr hohen Anteil an Proteinen und Kohlenhydraten hauptsächlich an Sportler richtet. Gewöhnungsbedürftig auch, weil er neben den noch selten gegessenen Hanfsamen und Hanföl, das nachgewiesen den höheren Anteil an Omega Fettsäuren aufweist als Leinöl und somit für Veganer das wertvollere Öl ist, sogenannte Next-Level-Zutaten (Maca, Chlorella, Yerba-Mate-Tee, Chia, usw.) anführt, die praktischerweise beim Verlag zu bestellen sind. Zutaten, die für Nicht- bzw. Wenigsportler unnötig sind beziehungsweise nur in geringeren Mengen zu sich genommen werden sollten. Brazier hat sie in sein Ernährungsprogramm aufgenommen, um seine Ruhepausen zu verkürzen und härter trainieren zu können.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt in seiner Untersuchung zu Maca: „Bei der gesundheitlichen Bewertung von Maca und Macazubereitungen bestehen aufgrund unzureichender Daten erhebliche Unsicherheiten. Macawurzeln werden seit langem nach Erhitzen als Lebensmittel verwendet. Über diese Tatsache hinaus liegen keine ausreichenden wissenschaftlichen Untersuchungen zum Beleg der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Macawurzeln und daraus hergestellten Zubereitungen vor.“

Besonders erfreulich ist, dass Brazier und sein Team soja- und glutenfreie Rezepte entwickelt haben. Neben Energieriegeln, Smoothies und Salaten muss auch nicht auf Pizza oder Burger verzichtet werden. Er zeigt die Herstellung von diversen Pflanzendrinks (Hanfmilch, Mandelmilch), leckeren Smoothies mit natürlichem Chlorophyll aus Blattsalaten, Salatdressings, die in größeren Mengen zubereitet werden können und somit immer parat sind. Ein leckeres Potpourri vom Frühstück bis zum Abendbrot.


Aufmachung des Buches
Das ansprechende Buch ist hochwertig verarbeitet und enthält viele Rezeptbilder. Neben den Vorworten von Hugh Jackman und Dr. Katharina Wirnitzer enthält das Buch eine umfangreiche Bibliographie. Leider ist nicht nachvollziehbar, ob Brendan Brazier daraus sein Wissen schöpft oder auf eigenen Erfahrungen beruht. Auch ist anhand der Titel nicht sofort ersichtlich, ob es sich um wissenschaftliche Artikel und Studien handelt.

Der Hauptteil des Buches liegt, obwohl es 100 Rezepte enthält, im theoretischen Teil. Neben der Auflistung der Zutaten spricht er ihnen einen enormen gesundheitlichen Nutzen zu.


Fazit
Trotz der vielen oben genannten Bedenken sind die Rezepte allein schon das Buch wert. Lesen Sie den theoretischen Teil kritisch, für den Laien ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, was zutreffend ist und was nicht, und genießen die veganen Rezeptideen.



Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

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