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„Was für einen Wein wollen Sie?" 
„Beeindrucken Sie mich mit Ihrer Expertise." 
„Wir nehmen Rot." „Ich bin beeindruckt." 

Undercover-Agent Alec Prentice glaubt, Dennie Banks sei kriminell. Zwar ein sexy Hingucker mit toller Figur und sinnlichen Lippen, trotzdem: kriminell. Journalistin Dennie Banks dagegen denkt, Alec sei ein kompletter Trottel, neben dem ihr Yorkshireterrier Walter wie Einstein wirkt. Ständig kreuzt Alec ihren Weg im Hotel, in dem sie auf ein Interview hofft! Als hätte er nichts Besseres zu tun, als sie zu einem Glas Wein einzuladen. Aber ohne Alec kein Kontakt und ohne Kontakt kein Interview, also sagt sie Ja – zu dem Glas Wein. Dabei ist ihr sonnenklar, dass hier keiner niemandem vertrauen kann ...

 

Chaos auf High Heels 

Originaltitel: Trust Me On This
Autor: Jennifer Crusie
Übersetzer: Judith Heisig
Verlag: Mira
Erschienen: März 2014
ISBN: 978-3-95649-001-9
Seitenzahl: 304 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Dennie Banks will ihrer Karriere als Journalistin neuen Schub verschaffen. Sie reist zu einem Literaturkongress, um die bekannte Feministin Janice Meredith zu interviewen, deren Mann sich scheiden lassen will. Dabei stößt Dennie auf massiven Widerstand und ist gezwungen, einen anderen Weg zu finden. Da ist es ganz praktisch, dass Alec, der trottelige Neffe der besten Freundin von Janice, sich an Dennies Fersen geheftet hat, denn der Mann ist zwar äußerst gutaussehend, aber dumm wie Bohnenstroh! Oder etwa doch nicht?

Mit viel Charme und Humor hat Jennifer Crusie einen lockeren Liebesroman geschrieben, der überzeugt.


Stil und Sprache
Locker-flockig mit flüssigem Schreibstil sind zahlreiche Fäden und Handlungsstränge miteinander verwoben. Zu Beginn werden kurz die verschiedenen Charaktere und deren Beweggründe vorgestellt, sodass sich früh ein sehr gutes Bild jeder Person und deren Ziele ergibt. So kann man sich beim Lesen ganz entspannt zurücklehnen und den kleinen und größeren Katastrophen entgegenlesen, die da unweigerlich kommen müssen. Obwohl der Leser als einzige Person die gesamten Hintergründe kennt und eigentlich Bescheid weiß, was wohl passieren wird, hat es Jennifer Crusie perfekt geschafft, die Handlung mit zahlreichen kleinen Überraschungen, Verwechslungen und Schummeleien äußerst interessant zu gestalten. Die Spannung wird eher als Neugier aufgebaut: Schafft es Dennie, ihr ach so wichtiges Interview zu erhalten? Kann Alec der Anziehungskraft widerstehen und die vermeintliche Betrügerin überführen? Dazu werden noch weitere Personen und Handlungen eingefügt, was einen ausgezeichneten Mix an Slapstick ergibt, der laufend für ausgiebige Lacher sorgt.

Die Handlung wird in dritter Person aus Sicht der Protagonisten und wichtigsten Nebenfiguren präsentiert. Die Perspektivwechsel kommen dabei mitunter plötzlich und kurz aufeinander. Die schlagfertigen Dialoge sind oft mit Sarkasmus gespickt und Gedanken dazu in Kursivschrift eingefügt. Die Autorin hat gleich zwei Abschlüsse eingebunden, einerseits das Ende der Handlung mit den beiden Protagonisten, andererseits eine kleine Episode zweier Nebenfiguren.


Figuren
Dennie Banks' Leben verläuft seit Jahren in den gleichen Bahnen. Die Hochzeit und der Wegzug ihrer besten Freundin rüttelt sie aus ihrem Alltagstrott auf. Als Dennie durch Zufall auf ein brisantes Geheimnis stößt, packt sie die Gelegenheit beim Schopf und versucht mit allen Mitteln, ein Exklusivinterview mit der betrogenen Ehefrau zu bekommen. Janice ist nicht nur bekennende Feministin, sie hat auch mehrere Bestseller über Beziehungen und die Ehe geschrieben. Dennie hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie ist ehrlich und versucht unentwegt auf eine sehr sympathische Art und Weise, an ihre Zielperson zu gelangen. Die ersten Stolpersteine schafft sie vermeintlich mit Links, doch die kommen immer wieder zu ihr zurück und türmen sich auf.

Alec Prentice ist als Undercoveragent auf Betrügerjagd. Zur Tarnung begleitet er seine Tante, die als Referentin an der Tagung gebucht ist. Alec mimt den reichen Trottel, der als ideales Opfer durchgeht. Eigentlich hat Alec diese Rolle über Jahre perfektioniert, stolpert jedoch zunehmend über Gefühle und gedankliche Aussetzer, je mehr Zeit er mit Dennie verbringt. So ertappt er sich immer öfters dabei, dass er seine Rolle komplett vergisst. Dadurch lernt der Leser sowohl den trotteligen Lockvogel als auch den wahren Alec kennen und er zeigt zahlreiche Facetten.

Auch die Nebenfiguren sind durchweg ausführlich gezeichnet. Sei es der wirkliche Betrüger mit seiner wankelmütigen Komplizin oder Alecs Tante, deren Freundinnen und Bekannte. Auch Alecs Chef Harry eilt ihm zu Hilfe, sind die beiden doch schon längere Zeit dem Betrügerduo auf den Fersen.


Aufmachung des Buches
Das Cover und der Titel des Taschenbuches passen ausgezeichnet zum Inhalt. Auf dem Bild sind die Füße einer Frau in zwei verschiedenen High Heels zu sehen, die mitten im Chaos aus Kleidern und anderen Sachen herumstolpern. Die Schuhe, der Autorenname und der Titelschriftzug sind dabei mit einer glänzenden Lackschicht versehen. Die Rückseite ist bis zur Mitte hellrosa eingefärbt, im unteren Teil schlicht weiß. Unterhalb der Inhaltsangabe ist ein Kurzportrait der Autorin mit Bild abgedruckt.
Auf der ersten Buchseite wendet sich die Autorin an die Leser und gibt einen kleinen Einblick über den Inhalt. Die Handlung selbst ist auf 262 Seiten in 10 Kapiteln aufgeteilt und mit der gewohnten, relativ großen Schrift gestaltet. Anschließend ist die Leseprobe eines anderen Buches von Jennifer Crusie eingefügt.


Fazit
Perfekter, lockerer Genuss für Zwischendurch. Mit viel Humor begleitet der Leser die Protagonisten von einer Sackgasse zum nächsten Fettnäpfchen und wird dabei ausgezeichnet unterhalten.


4 Sterne


Hinweise
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