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Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht der Prinz ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will?

Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh ...

 

Wie Mondo so Silbern 

Originaltitel: Cinder
Autor: Marissa Meyer
Übersetzer: Astrid Becker
Verlag: Carlsen
Erschienen: 20. Dezember 2013
ISBN: 978-3551582867
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Sicher, Märchenadaptionen gibt es reichlich! Aber diese hier ist etwas ganz Einmaliges. Cinder(ella) ist ein Cyborg und verdingt sich auf dem Markt. Eines Tages meldet sich bei ihr ein ganz besonderer Kunde: Kai, Prinz des asiatischen Staatenbundes will eine defekte Androidin reparieren lassen, was für ihn von höchster Wichtigkeit scheint. Zeitgleich erkrankt Peony, eine von Cinders Stiefschwestern an Letumose, der blauen Pest. Und die Königin von Luna, die unbedingt durch Heirat eine dauerhafte Verbindung mit dem asiatischen Staatenbund eingehen will, hat ihren Besuch angekündigt. Das Buch verspricht durch seine einzigartige Mischung aus Märchen, Fantasy, Sci-Fi und Dystopie ganz besonderes Leseerlebnis!


Stil und Sprache
Die Handlung ist in der dritten Person vorwiegend aus Sicht von Cinder verfasst. Wobei es auch einige Passagen gibt, in denen Kai im Zentrum steht und seine Perspektive. Mit dem Kennenlernen von Cinder in ihrem typischen Arbeitsumfeld auf dem Markt wird der Ausgangspunkt für den Roman gelegt. Mit dem Auftauchen von Prinz Kai und dem Ausbruch der blauen Pest auf dem Marktplatz treten gleich zwei Ereignisse auf, die Cinder aus der Bahn werfen und natürlich die Geschichte sowie die Spannung vorantreiben. Die Handlung verläuft dabei nahezu linear. Die Autorin hat es mehrere Male geschafft, den Leser durch unerwartete Höhe-/Wendepunkte immer wieder zu verblüffen und ihn gänzlich in den Band zu ziehen. Auch wenn der Ausgang des Buches bedingt durch das zu Grunde gelegte Märchen ein wenig abzusehen ist, überrascht es doch durch die originelle Umsetzung.

Rein stilistisch kann man das Buch zwar schon dem Jugendbuch-Genre zuordnen, klare einfache Sätze in einer angenehm leichten und klar verständlichen Sprache charakterisieren es. Die Dialoge, gerade wenn Cinder spricht, sind gelegentlich von einem erfrischenden Wortwitz gekennzeichnet. Ferner ist das Buch auch sehr detailreich, insbesondere was die Darstellung einer dystopisch angehauchten Welt mit Androiden und Cyborgs angeht. Dabei wirkt diese schöne neue Welt zuerst befremdlich, dann freundet man sich immer mehr mit ihr an. Und gerade Cinder wächst dem Leser sehr ans Herz!


Figuren
Cinder ist ganz klar die zentrale und wichtigste Figur im Buch. Sie ist ein Cyborg und zu über einem Drittel „nicht menschlich", denn nach einem Unfall wurde sie mit mechanischen Ersatzteilen wieder zusammen geflickt. Als kleines Mädchen wurde sie vom Mann ihres jetzigen Vormunds Adri aufgenommen. Und – wie in der Märchenvorlage – wird sie von der „Stiefmutter" und den Stiefschwestern, zumindest von einer, schlecht behandelt. Aber Cinder ist eine starke Persönlichkeit mit einem ordentlichen Maß an Durchsetzungsvermögen. Gegen die Gesetze, dass sie sozusagen „als Ding", als „Besitz" gilt, kann aber auch sie sich nicht wehren. So muss sie als „Freiwillige" ins Letumose-Forschungslabor. Ihre einzigen Freunde sind die Androidendame Iko und Stiefschwester Peony.

Prinz Kai ist natürlich von der gesamten Bevölkerung des asiatischen Staatenbundes hoch angesehen und wird von allen jungen Mädchen angeschmachtet. Klar hat er einen gewissen Charme. Er scheint für Cinder eine gewisse Sympathie zu hegen, weiß allerdings nicht, dass sie ein Cyborg ist. 

Als das verkörperte Böse tritt auf Königin Levana von Luna. Der Mond ist besiedelt worden, allerdings haben die dortigen Bewohner, die Lunarier, sich verändert. Mittels einer Art Gehirnstromkontrolle können sie andere manipulieren. Und die Königin nutzt ihre Gabe natürlich maßlos aus! Sie will unbedingt den Prinzen heiraten, damit ein Bündnis zwischen dem Planeten Luna und dem asiatischen Staatenbund zustande kommt. Was bezweckt sie wirklich? 

Neben den zentralen Figuren gibt es zahlreiche Nebenfiguren, die alle ihren Teil zum Fortgang der Geschichte leisten, sowie Stiefmutter Adri oder den Wissenschaftler Dr. Erland. Alle Figuren sind dabei absolut glaubwürdig und dreidimensional dargestellt, wobei Cinder natürlich am gelungensten ist.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist eine gebundene Hardcover-Ausgabe mit Schutzumschlag. Das Cover zieren ganz viele kleine glänzende silberne Absatz-Schuhe. Davon abgehoben ist in einem schwarzen Kreis der Titel und der Autorenname. Unter dem Umschlag ist das Buch gänzlich schwarz mit einem einzelnen kleinen glänzenden Schuh, so einer, wie auf dem Umschlag. Wenn man das zu Grunde gelegte Märchen berücksichtigt, ist es eine stimmige und ansprechende Gestaltung!


Fazit
Wow! Das klassische Märchen vom Aschenputtel einmal gänzlich neu erzählt. Der erste Band der Luna-Chroniken hat mich wirklich positiv überrascht! Nun bin ich gespannt, wie es in „Wie Blut so rot" weitergehen wird!

4 5 Sterne


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