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EINST WAR ER IHR FEIND. DOCH NUN IST ER IHRE LETZTE HOFFNUNG.

Sebastien Newcombe lebte lange in dem Glauben, er sei ein Vampir, und kämpfte gegen die Unsterblichen Wächter. Nun, da er weiß, dass er selbst einer der Wächter ist, fällt es ihm schwer, mit den einstigen Feinden zusammenzuarbeiten. Nur die hübsche Ärztin Melanie Lipton begegnet ihm ohne Misstrauen. Schon bald kann sich Sebastien der Anziehungskraft nicht mehr entziehen, die sie auf ihn ausübt. Doch ein neuer Feind hat sich erhoben, und Melanie zu lieben, hieße, sie in große Gefahr zu bringen ...

 

Verfluchte Seelen 

Originaltitel: Phantom Shadows
Autor: Dianne Duvall
Übersetzer: Frauke Lengermann
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Oktober 2013
ISBN: 978-3-825-8662-0
Seitenzahl: laut Verlag 380 Seiten, effektiv 510 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Noch immer begegnen ihm die Unsterblichen und deren Sekundanten mit Misstrauen und Feindseligkeiten. Trotzdem besucht Sebastien fast jeden Tag im Netzwerk die beiden Vampire, die einst seinem Kommando unterstanden und sich zur Erforschung des Vampirvirus freiwillig in Gefangenschaft begeben haben. Und Sebastien liebt es, zu provozieren, und geht keinem Streit aus dem Weg. Dies ändert sich, als er für Dr. Melanie Lipton immer stärkere Gefühle entwickelt, denn in seiner Nähe gerät Melanie öfters in Gefahr, als ihm lieb ist. Auf der Jagd nach Vampiren geraten die beiden in einen Kampf mit einer Spezialeinheit, die mit neuen Waffen und geballter Feuerkraft aufwartet. Als Melanie von mehreren Kugeln getroffen wird, gerät Sebastiens Welt vollends aus den Fugen und seine Beherrschung hängt nur noch am seidenen Faden ...

Der dritte Band der Serie konnte mich nicht ganz so begeistern wie die beiden ersten. Der Funke ist nicht vollends auf mich übergesprungen, da die Umsetzung nicht ganz mit meinen Erwartungen mithalten konnte.


Stil und Sprache
Der Einstieg in die Handlung ist mir diesmal nicht ganz so leicht gefallen wie beim zweiten Band damals. Der Roman baut sehr stark auf den vergangenen Ereignissen auf und die Erklärungen dazu sind sehr knapp gehalten, zu knapp für meinen Geschmack. Nach den ersten beiden Kapiteln bin ich daher erst mal die früheren Buchbesprechungen durchgegangen, was für mich sehr ungewöhnlich ist.

Wieder wird mit einer Schlacht der Unsterblichen gegen Vampire begonnen, doch diesmal ist ein anderer, weit gefährlicherer Feind mit von der Partie. Und hier fehlten mir längere Zeit die Zusammenhänge. Die Spannung vermag zu Beginn nicht richtig zu greifen, obwohl die Gefahr groß, die Kämpfe actionreich und blutig sind. Es fehlt ein roter Faden durch die Handlungen, waren bisher vor allem die gewandelten Vampire die größte Gefahr, stehen die Unsterblichen diesmal vor zahlreichen Kämpfern einer Spezialeinheit, die regelmäßig von Sebastien vernichtet werden. Sie sind zwar zahlenmäßig überlegen, aber eher Statisten, die niedergemetzelt werden, auch wenn die Bedrohung laufend zunimmt und in einen explosiven Showdown mündet.

Die Geschichte wird abwechslungsweise aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt, wobei auch Nebenfiguren teilweise im Fokus stehen. Da es einige Gedankenleser in den Reihen der Unsterblichen gibt, werden Gespräche auch telepathisch geführt, was mit Kursivschrift angezeigt wird, oder es werden teilweise nur Antworten auf unausgesprochene Gedanken und Fragen geliefert.

Die Emotionen der Protagonisten und auch der Nebenfiguren sind stark ausgearbeitet. Die Verbundenheit zwischen den bestehenden Paaren und auch diejenige von Sebastien und Melanie ist ausgezeichnet umgesetzt. Es ist auch sehr unterhaltsam, wie es Sebastien in sehr kurzer Zeit gelingt, fast jeden in seiner Nähe auf die Palme zu bringen. Außer Melanie, die liefert ihm Wortduelle, bei denen er immer häufiger unterliegt. Der Schluss ist zwar gelungen, es bleiben aber zahlreiche kleine lose Fäden, die den Leser neugierig zurücklassen.


Figuren
Sebastien Newcombe ist aus den früheren Bänden bereits bekannt, vor allem seine Vergangenheit, die hier nicht oder nur am Rande Erwähnung findet. Seine Figur erhält nun emotionale Tiefe, seine Gefühle und Gedanken sind perfekt ausgearbeitet und überzeugen. Zuerst ist Bastien, wie er sich nennt, meist auf Konfrontationskurs, sich einzufügen und Freunde zu gewinnen stehen nicht gerade hoch oben auf seiner Wunschliste. Bisher hat er es ausgezeichnet verstanden, sich von allen abzuschotten, Freunde oder Familie kennt er seit 200 Jahren nicht mehr. So hat er Mühe, sich seine Gefühle für Melanie einzugestehen und Nähe zuzulassen, bevor er nachgibt. Seine Entwicklung vom Badboy zum Gefährten ist ausgezeichnet gelungen.

Am besten gefallen hat mir Dr. Melanie Lipton. Unermüdlich setzt sie sich für die Vampire im Netzwerk ein und stellt sich auch jedem entgegen, der Bastien anfeindet. Dabei muss sie genauso oft Bastien in seine Schranken verweisen, der einfach sein Lästermaul nicht halten kann und jeden im Umfeld provoziert. Dies gelingt ihr ausgezeichnet, sie ist stark, mitfühlend, sympathisch und humorvoll.

Die anderen Unsterblichen, deren Gefährtinnen und die Sekundanten haben Nebenrollen, teilweise mit zahlreichen Facetten ausgestattet. Einzelne davon kennt man noch immer wenig oder fast gar nicht. Auch Mitarbeiter des Netzwerkes, die aus früheren Bänden bereits bekannt sind, entwickeln sich weiter. Zusammen mit den Feinden, die zwar zahlreich, aber meistens nur in einer Statistenrolle vorhanden sind, ergeben sie sehr viele Mitspieler.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung des Taschenbuches passt nahtlos zu den beiden ersten, der Wiedererkennungswert der Serie ist ausgezeichnet. Das Cover ist düster und die Details sind in Natura weniger gut zu erkennen als auf dem Foto des Verlages. Der weiße Schriftzug „Immortal Guardians" sticht wiederum hell daraus hervor, die Ranken, die auch auf den Klappeninnenseiten und auf der Rückseite gut zu erkennen sind, verschwinden fast im dunklen Hintergrund. Die Rückseite ist in verschiedenen hellen Blautönen gehalten, im oberen Bereich sind Ranken und der Himmel abgebildet, unter der Inhaltsangabe sind schwarze Silhouetten von Gebäuden und Vögel zu sehen. Die Ornamente, die bisher die Kapitelzahlen verziert haben, fehlen in diesem Band.


Fazit
„Verfluchte Seelen" kommt nicht ganz an die beiden Vorgänger heran. Der neue Feind hat zu Beginn zu wenig Substanz, was sich trotz blutiger Kämpfe auf die Spannung auswirkt, die zuerst nicht wirklich greifen kann. Die Liebesgeschichte und die Emotionen hingegen überzeugen im bekannten Maße. Einige Fäden bleiben offen, sodass ich wieder sehr gespannt auf die Fortsetzung warten muss.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Düstere Zeichen
Band 2: Dunkler Zorn

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