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Was geschah wirklich im Knusperhäuschen?

Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes‘ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.

 

So finster so kalt 

Autor: Diana Menschig
Verlag: Knaur
Erschienen: April 2014
ISBN: 9783426514931
Seitenzahl: 380 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald…
Merle ist eine erfolgreiche, vielbeschäftigte Anwältin in Hamburg. Sie fährt in den Schwarzwald zur Beerdigung ihrer Oma Mago und erbt deren kleines, abgeschiedenes Häuschen. Sie entdeckt darin alte Schriften, Märchen und Sagen, Hänsel und Gretel vermischt mit keltischer Kultur, die mit ihrer Familiengeschichte und dem Häuschen eng verwoben zu sein scheinen. Sie sucht sich einen Experten, Professor Jakob Wolff, einem Märchenwissenschaftler aus Freiburg, der gleichermaßen von den Geschichten wie auch von Merle fasziniert ist. Zusammen versuchen sie, die Geheimnisse der Vergangenheit rund um das Häuschen zu ergründen. Bald geschehen merkwürdige Ereignisse in dem kleinen Dorf rund um das Häuschen. Kinder verschwinden. Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich.

Eine wahrlich „märchenhafte“ Geschichte. Märchengestalten werden wieder erweckt und treiben ihren Unfug auch in der Gegenwart. Es gilt sie noch rechtzeitig zu stoppen, bevor noch mehr Kinder zu Schaden kommen. Eine Erzählung, die durch ihren Zeitenwechsel fasziniert. Parallel zur Gegenwart wird die Geschichte im 16. Jahrhundert rund um Hans und Greta erzählt, mit der alles begann. Leider gelingt es der Autorin aber nicht wirklich überzeugend, Vergangenheit und Gegenwart so ineinander zu verflechten, dass Realität und Märchen sich vermischen. Zu viele Fragen und Ungereimtheiten bleiben offen, es fesselt den Leser nicht wirklich. Bester Teil des Buches bleiben die Geschichten aus dem 16. Jahrhundert.


Stil und Sprache
Es dauert ein wenig, bis man in den Roman hineinkommt und bis es der Autorin gelingt, den Leser in die Märchenwelt hineinzunehmen. Die Geschichten rund um Hans und Greta aus dem 16. Jahrhundert, die doch stark an das altbekannte Märchen von Hänsel und Gretel erinnern, sind faszinierend und einfühlsam geschrieben. Die Autorin hat einen leichten, gut lesbaren Erzählstil, beschreibt bildhaft und gut vorstellbar die Geschehnisse. Die Geschichte rund um Merle und Jakob der Gegenwart wirkt dagegen fast eintönig und schnell langweilend. Wenig überzeugend ist auch der weitere Verlauf, das Verschwinden der Kinder, das immer weitere Hineingleiten der Gegenwart in das Märchenhafte. Es bleiben Ungereimtheiten und leider fehlt ein wenig der Schwung, der Überraschungseffekt. Spannung will durchweg nicht so richtig aufkommen, was sehr schade ist.


Figuren

Merle steht im Mittelpunkt und aus ihrer Sicht wird das Meiste auch berichtet. Sie ist sympathisch, aber nach einer Weile leider auch etwas langweilig. Ähnlich verhält es sich mit dem Professor, den sie um Hilfe bittet und der bald ihr Freund wird: Dr. Jakob Wolff. Irritierend fand ich die ständigen Hinweise auf seinen Nachnamen, die Anspielungen auf den „bösen Wolf“.

Gut dargestellt sind Greta und Hans im 16. Jahrhundert, allerdings weniger überzeugend dann im zweiten Teil, als sie in Merles Gegenwart hineingeraten.


Aufmachung des Buches
Wirklich fasziniert hat mich das Cover dieses Taschenbuches, das auch perfekt zur Geschichte passt. Ein kleines, in dichtem Nebel und Dunkelheit gelegenes Häuschen am Waldrand, nur verschwommen erkennbar. Schön gestaltet sind die Kapitelüberschriften, verschnörkelte Muster, mit denen ebenso die Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen, markiert sind; diese haben zusätzlich Schnörkel am unteren Seitenrand.


Fazit
Eine Geschichte, die mich teilweise fasziniert hat, aber leider nicht durchweg. Die Kapitel in der Vergangenheit sind super zu lesen, die Verwebung zur Gegenwart hin ist aus meiner Sicht leider nicht so gut gelungen. Daher nur eine durchschnittliche Bewertung.


3 Sterne


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