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Im Feuerlöschteich auf einem Bauernhof entdeckt ein Postbote eine halb verweste männliche Leiche. Von den Bewohnern des Hofes, einem Ehepaar und seinem 16-jährigen als zurückgeblieben geltenden Sohn, fehlt jede Spur. Pia Korittki übernimmt die Ermittlungen - und findet heraus, dass vor Jahren ein merkwürdiges Gerücht im Dorf kursierte, dem jedoch nie jemand nachgegangen ist: Auf dem Hof soll damals ein Mädchen gefangen gehalten worden sein ...

 

 

Originaltitel: Ostseesühne
Autor: Eva Almstädt
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 15. April 2014
ISBN: 978-3404169283
Seitenzahl: 368 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Pia Korittki hat sich gerade erst von ihrem letzten schweren Fall erholt, bei dem sie fast mit einem Zimmermannshammer erschlagen worden ist, als eine anberaumte Gerichtsverhandlung der jungen Ermittlerin erneut Probleme beschert. Diesmal allerdings handelt es nur um den Verbleib ihres Sohnes Felix, der dank seines Vaters Hinnerk noch rechtzeitig untergebracht werden kann. Doch kaum hat die Lübecker Kommissarin mit hochgekochten Emotionen und voller Wut im Bauch die erniedrigende Befragung hinter sich gebracht, steckt sie schon in einem neuen Fall, dessen Ausmaße überaus grausam sind. Denn nicht nur ein toter Lehrer liegt mit einem Loch im Schädel und halb verwest in einem abgelegenen Teich, auch ein junges Mädchen ist spurlos verschwunden, während die Bewohner des anliegenden Hofes ebenfalls nicht mehr auffindbar sind.

In Pia Korittkis neuntem Fall ist abermals nichts so, wie es scheint und während eine Dorfgemeinschaft entsetzt über die grausamen Taten in ihrer Mitte ist, nutzt ein perfider Mörder deren Ahnungslosigkeit schamlos aus.


Stil und Sprache
Eva Almstädt hat es in ihrem an der Ostseeküste spielenden Kriminalroman geschafft, eine glaubwürdige Handlung mit einer spannenden Schreibweise zu verbinden. Dazu bedient sie sich nicht nur der Leichtgläubigkeit eines ganzen Dorfes, sondern lässt auch ihre Leser lange Zeit im Trüben fischen. Und während diese glauben, es in "Ostseesühne" mit einem infamen Mord zu tun zu haben, den eine begabte Kommissarin über kurz oder lang löst, stellen sie bald schon fest, dass die Umstände dieses Verbrechens viel weitreichender sind. Denn genauso geschickt, wie Eva Almstädt ihre Story erzählt, fügt sie immer mehr neue Untaten in das verworrene Geschehen ein und schafft es, das zunächst gemächliche Tempo stetig anzuheizen. Eine gnadenlose Jagd nach einem durchtriebenen Täter nimmt seinen Lauf, die nicht nur unschuldigen Menschen in tödliche Bedrängnis bringt, sondern auch Pia Korittki und ihre Kollegen auf eine harte Probe stellt.


Figuren
Pia Korittki ist eine Ermittlerin, die sich bereits seit ihrem ersten Fall einen festen Platz in den Herzen ihrer Leser erobert hat. Als bodenständige Frau und alleinerziehende Mutter eines dreijährigen Sohnes ist sie täglich bemüht, den Spagat zwischen einem anspruchsvollen Job und der liebevollen Fürsorge für ihren kleinen Felix zu meistern. Dass ihr das nicht immer gelingt, ist wohl jedem klar und so muss sie im Verlaufe der dramatischen Mordermittlung einige Schlappen einstecken. Angefangen mit dem eigennützigen Verhalten von Felix Vater, über unhaltbare Verdächtigungen einer eingeschnappten Kollegin bis hin zu dem gefährlichen Vorgehen eines missgünstigen Kommissars hat sich Pia nicht nur mit offen vorgebrachten Anfeindungen auseinanderzusetzen, sondern gerät sogar in höchste Gefahr.

Demgegenüber kommt ihr Männer liebender Kollege Heinz Broders noch halbwegs gut weg. Mit einem quälenden Hexenschuss kämpfend und von den pubertierenden Gebaren eines Jugendlichen geplagt, erwarteten ihn weniger brenzlige Situationen, als sie seine toughe Kollegin durchstehen muss. Aber nicht nur die vielfältigen Querelen innerhalb der Lübecker Mordkommission verstehen es, das immer rasanter werdende Geschehen gekonnt aufzumischen, auch die gut geschilderten und in die Handlung passend eingefügten Nebenfiguren leisten einen nicht unerheblichen Anteil daran, mit offen zur Schau gestellten Unzulänglichkeiten die Handlung zu bestimmen.


Aufmachung des Buches
Das Cover von "Ostseesühne" überzeugt mit einem natürlichen Motiv und einer kräftigen Farbmischung. So ist unter einem mit dunklen Wolken verhangenen Himmel das Dach eines alten Hauses zu sehen, das sich mit seiner geheimnisumwobenen Vergangenheit gekonnt hinter sandigen Dünen versteckt. Ein stimmungsvolles Bild, das ein aufkommendes Unheil erahnen lässt und neugierig auf die Geschichte hinter seinem Einband macht. Ergänzt wird das ansprechende Arrangement um zwei aufklappbare Seitenteile, die neben dem Porträt der Autorin und ihrer Kurzvita, eine abtrennbare Postkarte mit einem atmosphärischen Ostseespruch erhält.


Fazit
"Ostseesühne" schließt als neunter Fall der Lübecker Kommissarin an die Ereignisse des vergangenen Sommers an, als ein grausamer Mord und ein alter Fluch die Bewohner von Fehmarn in Angst und Schrecken versetzte. Und genau wie damals bekommt es Pia Korittki mit einem skrupellosen Mörder zu tun, der erst durch das beherzte Eingreifen der jungen Kommissarin gestellt werden kann. Ein spannend arrangierter und komplex erdachter Kriminalroman, der noch auf viele Einsätze von Pia Korittki und dem Team der Lübecker Mordkommission hoffen lässt.



Hinweise
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Backlist:
Band 1: Kalter Grund
Band 2: Engelsgrube
Band 3: Blaues Gift
Band 4: Grablichter
Band 5: Tödliche Mitgift
Band 6: Ostseeblut
Band 7: Düsterbruch
Band 8: Ostseefluch

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