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Das Schicksal hat sie zueinander geführt und damit in größte Gefahr gebracht. Wird ihre magische Gabe sie schützen können? 
Celine hat eine besondere Gabe: Sie kann in die Zukunft sehen. Mithilfe ihrer Tarotkarten und durch Visionen erhält sie Einblicke in das, was sein wird. Dennoch war ihr Leben nicht leicht. Ihre ersten Jahre verbrachte sie im Waisenhaus, bevor sie in eine grausame Pflegefamilie kam, aus der sie nur mit Mühe entfliehen konnte. Seitdem lässt sie sich von ihren Visionen leiten, bis sie eine davon direkt in die Arme des attraktiven Josh Beaumont treibt. Das Schicksal hat sie zu ihm geführt, jetzt muss sie nur noch herausfinden, warum ...

 

Im Zeichen des Schicksals 

Originaltitel: FIRE BLOOD Part 1 - NIGHT OF CUPS
Autor: Mina Hepsen
Übersetzer: Michael Link
Verlag: Goldmann
Erschienen: Januar 2014
ISBN: 978-3-442-47981-8
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als die erste Vision Celine vor rund 3 Jahren überflutete, rettete ihr das ihr Leben und seither führen sie die Visionen immer zu Kindern, die von Dämonen bedroht werden, die Celine mit Hilfe von Salz, Symbolen aus Blut und magischen Sprüchen besiegt. Eine Vision führt sie in eine kleine Stadt, wobei von Anfang an alles ungewöhnlich und verschwommen ist. Celine wird ausgerechnet von ihrem Schützling mit dem Auto angefahren, worauf er sie kurzerhand nach dem Spitalaustritt zu sich nach Hause einlädt, weil Celine zu ihrem Schutz behauptet, das Gedächtnis verloren zu haben. Auf die erste Lüge folgen immer weitere, ohne dass sie den Dämon identifizieren kann. Und Verdächtige gibt es an der Schule der Reichen, die Josh und Celine besuchen, jede Menge. Doch so langsam läuft Celine die Zeit davon, denn immer mehr Visionen überfluten sie ...

Der Einstieg in die Handlung ist eher gemächlich und die Spannung baut sich nur langsam auf. Als erstes kommt die Neugier, die den Leser irgendwann so richtig packt und nicht mehr loslässt. Dann steigert sich auch das Tempo und die Ereignisse wirbeln wild um Celine herum, bis sie sich zum Ende überschlagen. Ich hätte mir einen kürzeren Einstieg gewünscht, denn wenn die Spannung erst richtig greift, ist das Buch schon fast zu Ende.


Stil und Sprache
Der Prolog ist kurz, mysteriös, spannend und weckt die Neugier, was da alles kommen mag. Ein wunderbarer Einstieg, der wenig preisgibt und auch nach dem Lesen des gesamten Buches den größten Teil seiner Geheimnisse bewahrt. Nach dem Prolog flacht leider die Handlung ab bzw. es dauert lange, bis Sarah/Celine in der Stadt East Wendell eintrifft, von der im Prolog die Rede ist. Und auch danach werden erst die zahlreichen Figuren und deren Umfeld eingeführt, indem sich Celine erst zurechtfinden muss. Die hohe Zahl an Verdächtigen – wen hat sich der Dämon ausgesucht und als Marionette übernommen – treibt die Neugier in die Höhe. Celine versucht, eine/n Verdächtige/n nach dem anderen auszuschließen, doch die reichen, verwöhnten Teenager mit teilweise übermäßigen Starallüren machen es der Dämonenjägerin gar nicht leicht. Nach und nach kommt Celine und damit auch der Leser immer mehr Geheimnissen auf die Spur, zahlreiche Visionen, persönliche Verleumdungen und Angriffe lassen auch die Spannung steigen. Am meisten jedoch überzeugt die Neugier. Ab einem gewissen Punkt fesselt sie den Leser dermaßen an das Buch, dass man es nicht mehr aus der Hand legen mag und auch den etwas lahmen Einstieg gerne verzeiht. Es gibt immer wieder überraschende Wendungen bis zum finalen Ende, das eigentlich gar keines ist. Denn die große Schlacht gegen das Böse wird erst noch kommen, und ob man den Verbündeten wirklich trauen kann, ist nicht abschließend geklärt und die Zukunft völlig offen.

Celine selbst erzählt die Geschichte in Vergangenheitsform und vor allem im ersten Teil, als Celine noch Sarah war und die Vergangenheit im Waisenhaus, der Pflegefamilie, über ihrer Flucht davon und die drei Jahre danach erzählt, vermittelt den Eindruck von einem späteren Rückblick. Erst mit der Ankunft in East Wendel hat man beim Lesen das Gefühl, aktuell den Ereignissen zu folgen. Zahlreiche Visionen sind in Kursivschrift eingefügt und auch die direkte Rede kommt dann häufiger vor. Die Bedeutung der Tarotkarten wird in die Handlung eingefügt und gibt dem Ganzen einen esoterischen Touch. 


Figuren
Zu Beginn nennt sich die Protagonistin Sarah, als sie mit 5 Jahren vor den Toren des Waisenhauses abgesetzt wurde. Dies ändert sich, als Sarah nach dem Autounfall im Krankenhaus zu sich kommt. Die Jahre dazwischen werden im Buch zwar beschrieben, doch Sarah als Figur wirkt eher blass und entwickelt sich erst richtig als Celine, die ihre Identität hinter Lügen versteckt. Bisher hat Celine in ihren Visionen immer den Dämon und das Opfer gesehen, und die Austreibung erfolgte in einem kurzen Kampf. Bei Josh weiß sie jedoch nur, dass sie ihn um jeden Preis beschützen muss. Dadurch bleibt sie längere Zeit bei ihm, besucht die Schule, gewinnt Freunde wie auch Feinde und bekommt zahlreiche Facetten, die dennoch manchmal mehr Tiefe haben könnten. Vor allem die Gefühlsseite ist eher flach gezeichnet und die Reaktionen manchmal schwach ausgearbeitet.

Josh, seine Kumpels und auch der mysteriöse Ian haben mir sehr gut gefallen. Da zahlreiche Hintergründe und vergangene Ereignisse nicht offenbart werden, sind Josh und Ian für einige Überraschungen gut, reagieren nicht immer wie erwartet und verbergen Geheimnisse, die teilweise gelüftet werden.

Sehr gut gefallen haben mir auch die drei reichen Zicken der Schule, die mit zahlreichen Machtspielchen und Verleumdungen Würze bringen, über deren Motive der Leser jedoch nicht immer im Klaren ist. Doch auch Freundinnen gewinnt Celine. Insgesamt sind es viele Nebenfiguren, die mehr oder weniger ausführlich vorhanden sind.


Aufmachung des Buches
Mit dem Cover des Taschenbuches kann ich mich irgendwie nicht richtig anfreunden. Das Gesicht der jungen Frau spricht mich leider nicht an. Die Rückseite ist in einem dunklen Braun, an den Rändern sind gelbe Verzierungen zu sehen, wie wir sie auch auf dem Covermotiv finden. Die Inhaltsangabe ist teils in oranger, teils in roter Schrift geschrieben. Im Buchinneren ist als Kapitelüberschrift eine Tarotkarte in Schwarz-weiß abgedruckt und deren Bezeichnung als Titel aufgeführt, eine Nummerierung fehlt.


Fazit
Nach dem eher gemächlichen Einstieg greift zuerst die Neugier, bevor die Spannung richtig lanciert wird und auf ein packendes Finale zusteuert. Doch der Eindruck ist eher, dass wenn man endlich richtig angekommen ist und die Handlung spannend wird, das Buch zu Ende geht, ohne die Neugier wirklich zu befriedigen und die Geheimnisse zu offenbaren. Von daher ein gelungener, jedoch trotz der über 400 Seiten ein viel zu kurzer Einstieg in eine neue Serie. Ich hoffe, dass die Fortsetzung nicht lange auf sich warten lässt.


3 5 Sterne


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