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In den spektakulären Salzgärten auf der Guérande-Halbinsel geht gerade die Sonne unter. Der Veilchenduft des Fleur de Sel liegt in der Luft, von dem die alten Salzbauern erzählen, er erzeuge bisweilen Wahnvorstellungen. So kommt es Kommissar Dupin tatsächlich vor, als aus heiterem Himmel auf ihn geschossen wird. Dabei wollte er sich in den Salinen nur nach ein paar mysteriösen Fässern umsehen, auf die ihn Lilou Breval, eine befreundete Journalistin, hingewiesen hat. Doch dann verschwindet Lilou spurlos … Zwischen dem malerischen Golfe du Morbihan und dem atemberaubenden Land des Salzes begibt sich Kommissar Dupin in eine aufreibende Ermittlung, die seine bislang persönlichste wird. Und stößt dabei nicht nur auf die energische Kommissarin Rose, sondern vor allem auf falsche Alibis, gewaltige Interessenskonflikte, dramatische Zerwürfnisse – und immer wieder auf urbretonische Geschichten.

 

Bretonisches Gold 

Autor: Jean-Luc Bannalec
Verlag: KiWi
Erschienen: 05/2014
ISBN: 978-3462046229
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Kommissar Dupin ist nach fast fünf Jahren in der Bretagne schon fast vollständig „bretonisiert“, wie seine Sekretärin es liebevoll nennt, als er eher wider Willen eine ganz andere Gegend kennenlernt: Eine befreundete Journalistin bittet ihn um Hilfe bei ihren Recherchen in den Salinen der Guérande-Halbinsel, dem „Weißen Land“. Dass da etwas ganz Großes dahinterstecken muss, wird dem Kommissar klar, als erst auf ihn geschossen wird und dann Lilou Breval verschwindet. Da er außerhalb seiner Zuständigkeit ermittelt, muss er sich zudem noch Kommissarin Rose unterordnen und darf froh sein, überhaupt weitermachen zu dürfen. Zusammen geraten die beiden immer tiefer in Verwicklungen rund um die Salinen und das weltberühmt Fleur de Sel.

Jean-Luc Bannalec hat ein Gespür für besondere Landschaften und so spielt auch diese Mal wieder eine solche die Hauptrolle. Die Salinen rund um Le Croisic bieten eine schier unendliche Weite und eine ganz besondere Atmosphäre. Kommissar Dupin verliert sich ebenso in ihr wie zeitweise seine Leser, einfach wunderschön!


Stil und Sprache
Das türkisfarbene Meer der Lagune hinter der Hafenanlage mit seinen walrückenartigen weißen Sandbänken war spiegelglatt, schläfrig noch von der Nacht“ (Seite 60). Mit solchen Sätzen zieht Jean-Luc Bannalec seine Leser mitten hinein in die Geschichte und in Kommissar Dupins Welt, die er mittlerweile mehr liebt, als er je zugeben würde. Davon lebt die Geschichte und so verzeiht man dem Autor auch die ein oder andere Länge, wenn die Kommissare Dupin und Rose schier endlose Verhöre führen und oft stundenlang auf Nebenstraßen mit dem Auto unterwegs sind. Dabei wird das Geschehen ausschließlich aus Sicht Dupins dargestellt, der Leser weiß also nie mehr als der Kommissar, allerdings auch nicht weniger, denn Dupin teilt seine Gedanken ausführlich mit.

Wie schon die Vorgänger von Bretonisches Gold spielt die Geschichte in einem relativ begrenzten Raum, die Zahl der Akteure ist überschaubar und alles geht eher ruhig vonstatten. Hier kommen Hetzjagden und Schießereien nur sehr dosiert vor, die meisten Beteiligten benehmen sich durchaus gesittet und so gerät die Geschichte wahrlich nicht in Gefahr, zu einem atemlosen Thriller zu verkommen. Nein, hier gibt es grundsolide Krimikost, die erst gegen Ende richtig spannend wird, dann aber durchaus einiges an Action zu bieten hat. Eine klug konstruierte Geschichte, verknüpft mit ein bisschen Privatleben Kommissar Dupins sowie einem kleinen Streifzug durch die örtlichen kulinarischen Highlights, das ist Bretonisches Gold – nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Figuren
Kommissar Dupin ist angekommen in der Bretagne, das spürt man von Anfang an. War er zumindest in Bretonische Verhältnisse noch der Außenseiter ohne tieferes Verständnis für bretonische Eigenheiten, so ist er nun – zumindest in seinem engeren Umfeld – akzeptiert, auch wenn er natürlich nie den Status eines geborenen Bretonen erreichen wird. Damit kann er leben. Immer tief in Gedanken versunken, löst er seine Fälle gern intuitiv, achtet auf jedes Detail und schlussfolgert daraus fast immer das Richtige. Er gefällt mir von Fall zu Fall besser und auch sein Verhältnis zu Claire scheint sich etwas stabilisiert zu haben.

Die übrigen Beteiligten treten neben Kommissar Dupin in ihrer Darstellung deutlich zurück, einzig Kommissarin Rose wird etwas ausführlicher dargestellt. Dupins Sekretärin Nolwenn hat fast ausschließlich telefonische Auftritte, aber dennoch großen Anteil an Dupins Erfolg. Auch seine beiden Mitarbeiter Kadeg und Riwal spielen nur Nebenrollen, aber das sind sie ja schon gewohnt.

Dieses Mal hat der Autor zum Glück auch etwas mehr Sorgfalt auf die Nebenfiguren verwendet, sie werden zwar nicht übermäßig ausführlich dargestellt, aber immerhin wirken sie nicht mehr so stereotyp wie in den beiden ersten Fällen.


Aufmachung des Buches
Das in Klappbroschur aufgemachte Buch ist optisch an die beiden Vorgänger angelehnt und zeigt auf dem Cover den weiten Blick über eine Saline im Abendlicht. Sehr passend! Innen gibt es keine Kapiteleinteilung, vielmehr spielt die Handlung an drei Tagen und ist auch danach unterteilt.


Fazit
Ein solider Krimi mit ganz wunderbarer Atmosphäre, einer geschickt konstruierten Handlung und einem sehr sympathischen Kommissar. Die perfekte Urlaubslektüre!


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

 

Backlist:
Band 1: Bretonische Verhältnisse
Band 2: Bretonische Brandung

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