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Kategorie: Fantasy / Mystery / Vampire

Phantasie statt Völkerschlachten – das war das Motto, unter dem die "Phantastik Girls" zur Feder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genauso zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens. Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.

 

Mit Klinge und Feder 

Autor: Hrsg. Petra Hartmann; Andrea Tillmanns
Verlag: Ulrich Burger Verlag
Erschienen: 3. Mai 2013
ISBN: 978-3943378078
Seitenzahl: 247 Seiten


Die Idee, Stil und Sprache
Die sieben Autorinnen der "Phantastik Girls" haben zusammen 16 zwar unterschiedliche, aber immer interessante Geschichten geschrieben. Natürlich pflegen alle ihren eigenen Stil, ihnen gemeinsam aber ist, dass sie spannend erzählen können und ihre Geschichten öfters ein unerwartetes Ende nehmen. Einige haben einen Hang zu leicht schrägem Humor, der mir gut gefällt. Sprachlich passen sie sich gekonnt ihrem jeweiligen Genre an. Es gibt keine Ausreißer, was ich bisher noch ganz selten bei Anthologien feststellen konnte. Die Erzählungen stellen eine gelungene Mischung von den eher üblichen "mittelalterlichen" Abenteuern mit KriegerInnen, Elfen, Magiern und Zwergen, bis hin zu den modernen Vampiren und Mystery dar. Ein Teil von ihnen spielt in unserer Gegenwart, der andere in Fantasiewelten, die aber immer glaubwürdig wirken und das trotz der Kürze der Texte. "Geschichten jenseits des Mainstream" – der Klappentext verspricht nicht zuviel.


Figuren
Erstaunlich fand ich, dass bei dieser Sammlung nicht nur Stil und Sprache überzeugen, sondern auch die Ausarbeitung der Figuren, bis in die Nebenfiguren hinein; nur ganz selten einmal hätte man einer Nebenfigur etwas mehr Tiefe gewünscht. Mit den allermeisten Hauptakteuren konnte ich mich auch anfreunden und ihre Motive nachvollziehen. Einzig "Sieben Leben" traf nicht so meinen Geschmack, aber gut war die Story trotzdem.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat das gängige Format und auch das Papier entspricht dem Üblichen. Das Cover fällt ein bisschen aus dem Rahmen, trotz des Schwertes, das in einem "Feuermeer" zu stecken scheint, denn es ziert nicht nur die Vorderseite, sondern zieht sich über beide Buchdeckel. Die Kapitelüberschriften werden immer von einer Schreibfeder begleitet.


Fazit
Für alle Leser geeignet, für die Fantasy mehr bedeutet als Sword & Sorcery.


4 5 Sterne


Hinweise
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