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Er ist ein tragisches Wesen der Nacht. Unerlöst streift er durch Raum und Zeit. Um seine Tochter vor einem skrupellosen Widersacher zu retten, begibt er sich in größte Gefahr.
Graf Stanislaw von Lugosy entstammt einem mächtigen Vampirgeschlecht. Als er eine Sterbliche von seinem Vampirblut trinken lässt, um ihr Leben zu retten, verletzt er ein ehernes Gesetz seiner Spezies und zieht den Zorn eines gefährlichen Gegners auf sich. Von da an muss Stanislaw nicht nur um sein eigenes Wohl, sondern auch um das seiner Tochter Joanna fürchten.

 

Hymne an die Nacht 

Autor: Sylvia Madsack
Verlag: Hoffmann und Campe
Erschienen: März 2014
ISBN: 978-3-455-40438-8
Seitenzahl: 335 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nach Jahrhunderten des Verzichts erfährt Graf Stanislaw von Lugosy durch Daphne da Silva um die Bedeutung bedingungsloser, aufrichtiger Liebe. Das Glück scheint ihm dennoch nicht hold. Von der Vampirgemeinschaft als Verräter geächtet, kennt ein alter Feind keine Gnade! Nach Zürich und Marbella führt der Weg nun über Bukarest nach Transylvanien, des Vampirs alte Heimat. Gemeinsam mit seiner Tochter Joanna Bedford und dem treuen Gefährten Igor begibt er sich auf die Spuren seiner Vergangenheit. Ihnen dicht auf den Fersen, trachtet Kyrill Koslov nach Rache. Was wäre besser geeignet, als den Vampir an seinem Schwachpunkt anzugreifen, sein eigen Fleisch und Blut. Joanna knüpft indes zarte Bande zu Vadim Lupescu, Rumäniens gefeiertem Filmstar. Doch wird der rationale Freigeist, der weder an Mythen noch Legenden seines Heimatlandes glaubt, mit dem wahren Wesen seiner Geliebten zurechtkommen?

Die Autorin führt die sagenumwobene Geschichte um den Vampir alter Tradition und seine Tochter besonnen und atmosphärisch fort.


Stil und Sprache
Zum nunmehr dritten Mal folgt Sylvia Madsack ihrer Hauptfigur Graf Stanislaw von Lugosy durch seine schwierige Existenz. Wie es einem Gentleman im hohen Alter mehrerer Jahrhunderte gebührt, ist ihr Erzählstil nach wie vor sehr verhalten. Was bisher geschah findet sowohl eingangs als auch in diversen Rückblicken inmitten der Handlung Erwähnung. Einunddreißig Kapitel in dritter Person aus verschiedenen Perspektiven verschaffen dem Leser dank ausschweifender Details über Schauplätze und Leben der ortsansässigen Bevölkerung ein genaues Bild der Umstände.

Im Fokus steht neben dem Adligen alter Schule selbstredend auch seine Tochter, die als Zwitterwesen weitere phantastische Facetten ermöglicht. Aber auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz, als sich eine Romanze zwischen Joanna und dem rumänischen Superstar des Films anbahnt. Die Ereignisse entwickeln sich insgesamt recht ruhig, fast schon etwas schleppend. Auch wirklich dramatische Höhepunkte bleiben aus. Alles in allem ist die „Hymne an die Nacht“ wenig actionreich, dennoch ansprechend. Der Abschluss des Romans überrascht keinesfalls, fügt sich allerdings harmonisch ins Gesamtgeschehen.


Figuren
Im Zentrum der Erzählung stehen erwartungsgemäß Graf Stanislaw von Lugosy und Joanna Bedford. Nach Zürich und Marbella verschlägt es Vater und Tochter in das Land ihrer familiären Wurzeln. Während Stanislaw Angst vor den Veränderungen während seiner langen Abwesenheit spürt, ist in Joanna die Neugier erwacht. Die Dreiundzwanzigjährige hadert mit ihrem Schicksal wie es auch einst der Graf tat. Dennoch sind ihre besonderen Fähigkeiten Teil ihres Ichs. Als auch Joanna die Macht großer Emotionen spürt, ist jedoch guter Rat teuer. Vadim geht zwar derzeit in der Rolle des ehrfurchtgebietenden Vampirs im neuen Film von Radu Nicolescu auf, glaubt jedoch im realen Leben keinesfalls an den vermeintlichen Spuk von Hexen und Vampiren. Entsprechend schwer fällt es der jungen Frau, ihm reinen Wein einzuschenken. Derweil lauert Gefahr seitens eines alten Bekannten. Der jüngere Vampir Kyrill Koslov folgt von Spanien über Frankreich nach Rumänien und seine Kaltblütigkeit, dem großen Widersacher zu schaden, kennt kein Pardon.

Der Fokus liegt im Wesentlichen auf bekannten Charakteren. Mit dem angesagten Filmstar Vadim Lupescu gönnt Sylvia Madsack ihrer Geschichte etwas modernen Pepp.


Aufmachung des Buches
„Hymne an die Nacht“ erscheint, wie die Vorbände der Graf-Stanislaw-Saga, bei Hoffmann und Campe. Der Schutzumschlag des Hardcovers hat ohne Zweifel Wiedererkennungswert. Das Serienlayout orientiert sich an der leicht melancholischen, düsteren Grundidee der Erzählung. Das Motiv der Vorderseite zeigt ein beeindruckendes Gemäuer vor wolkenverhangenem Himmel am Rande einer Schlucht. Einzig der Buchtitel bildet in leuchtendem Magenta einen farblichen Kontrast. Rückseite und Innenklappen geben Hinweise zu Romaninhalt und Autorin.


Fazit
Nach „Melodie der Nacht“ und „Tausend Augen hat die Nacht“ rundet „Hymne an die Nacht“ die Ereignisse um den imposanten Grafen Stanislaw von Lugosy gebührend ab. Sylvia Madsack überzeugt mit nostalgischem Ambiente, fundierten Hintergründen und plastischen Schauplätzen. Und wieder wird deutlich: Es bedarf weder übermäßiger Action noch größeren Blutvergießens oder trendgemäßer Kuschelvampire, um die Leserschaft angemessen zu unterhalten.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Melodie der Nacht
Band 2: Tausend Augen hat die Nacht

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