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„Wenn dir 'Game of Thrones von George R. R. Martin' gefällt, dann lies Michael J. Sullivan“ (Readers Connection)

Der König – getötet. Der Mord – zwei Dieben in die Schuhe geschoben. Die Drahtzieher – unbekannt. So beginnt die atemberaubende Geschichte der Beiden Gauner Hadrian und Royce, die alles zu bieten hat, was Fantasyleser lieben: Abenteuer und Verrat, Schwertkämpfe und Liebe, Mythen und Magie.

Der Auftaktband der erfolgreichen Serie über den Diebesbund Riyria: „Eines der besten klassischen Fantasy-Epen, die gegenwärtig publiziert werden.“ (Fantasy Book Critic)

 

Der Thron von Melengar 

Originaltitel: Theft of Swords / The Crown Conspiracy
Autor: Michael J. Sullivan
Übersetzer: Cornelia Holfelder-von der Tann
Verlag: Hobbit Presse / Klett-Cotta
Erschienen: Februar 2014
ISBN: 978-3-608-96012-9
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Zwei Diebe, die unter dem Namen Riyria bekannt und berüchtigt sind, arbeiten auf „selbständiger“ Basis und werden von Adeligen für schwierige Aufträge im Reich angeworben. Eines Tages werden sie bei der Ausführung eines eher harmlosen Auftrages entdeckt, als Königsmörder beschuldigt und sollen grausam hingerichtet werden. Sie können mit etwas Hilfe entkommen, müssen sich aber verpflichten, den Kronprinzen zu entführen und ihm dabei zu helfen herauszufinden, wer den König  nun tatsächlich ermordet hat. Und so finden sich die beiden Diebe vorübergehend als Leibwächter des Königs wieder und müssen sich in einem Wirrwarr aus Verrat, Lügen und Intrigen zurechtfinden.

Der Autor hat seine Romanidee sehr gut und kurzweilig umgesetzt und hebt sich durch seine unkonventionellen Hauptcharaktere von der breiten Masse ähnlicher Fantasygeschichten deutlich ab.


Stil und Sprache
Der Roman ist unterhaltsam, flott und unkompliziert geschrieben. Die Umgebung, das Leben und die Ausrüstung der Figuren spiegelt eher das mittelalterliche Leben wieder. Der fantastische Teil ist sparsam und dezent eingeflochten, sodass er eher eine untergeordnete Rolle einnimmt. Magie wird sehr selten verwendet, gibt es doch kaum mehr nennenswerte Praktizierende dieser Kunst im ganzen Reich und somit auch keine Lehrer, nun, vielleicht bis auf einen lange verschollenen Magier. Goblins werden erwähnt, ein hinterlistiger Zwerg und ein verarmter Elb verpassen dem Genre den notwendigen Hauch Fantasy.

Die Hauptpersonen charakterisieren sich im Lauf der Geschichte hauptsächlich durch ihre Handlungen und die Gespräche. Besonders die unkonventionellen Methoden von Hadrian und Royce, kombiniert mit witzig-ironischen Dialogen, sind sehr unterhaltsam zu lesen und heben sich deutlich von dem üblichen Allerlei ab. Die sympathische und lustige Art der beiden Diebe spricht ungemein an und lädt dazu ein, Hadrian und Royce schnell ins Herz zu schließen.

Die Orte sind kurz, aber gut vorstellbar beschrieben, und die Handlung schreitet sehr zügig – manchmal vielleicht ein bisschen zu zügig – voran. Bei manchen Szenen wäre etwas mehr Zeit durchaus nicht schlecht gewesen, da man die Charaktere und einige Situationen dadurch etwas besser zeigen hätte können. So fehlen einige Hintergründe, zu den Hauptpersonen und den Königskindern, die durchaus sehr interessant zu erfahren gewesen wären.

Der Schreibstil ändert sich leicht im Lauf der Story. War es zu Beginn eine eher unterhaltsame Angelegenheit, in der Großteils auf gewalttätige Beschreibungen verzichtet wurde, zieht die Brutalität gegen Ende an.  Das Komplott, dessen Ausmaße weder die Diebe noch der etwas hochnäsige, junge Prinz Alric zu Beginn der Geschichte  erahnen können, ist gut eingefädelt und entwickelt sich langsam zu einem immer größeren Problem. Prinz Alric und der naive, junge Mönch Myron lernen durch die Gefahren, die ihnen während ihrer Reise drohen, viel Neues kennen. Sie treffen Entscheidungen, die zwar nicht immer klug sind, sie aber charakterlich wachsen lassen. Die Atmosphäre in dem Buch kommt besonders zu Beginn gut zum Tragen und zieht in die Geschichte hinein.

Da wenige Fremdbegriffe verwendet wurden, lässt sich der Plot gut lesen. Auch die „altertümliche“ Sprache des uralten Magiers passt hervorragend zu der Situation des „hunderte Jahre eingekerkert sein“.

Alles in Allem werden sich nicht nur Fantasyfans mit dieser kurzweiligen Geschichte bestimmt sehr gut amüsieren können.


Figuren
Hadrian und Royce führen als „freischaffende Diebe“ verschiedene Aufträge von reichen Menschen und Adeligen aus, die ihre Hände selbst nicht schmutzig machen wollen. Sie nennen sich Riyria und sind auch bei "normalen" Dieben gefürchtet. Allerdings arbeiten sie mit ihrem eigenen Ehrenkodex, den keiner außer ihnen kennt und mit dem auch nicht jeder etwas anfangen kann.

Prinz Alric wird durch die Ermordung seines Vaters plötzlich aus seinem unproblematischen Leben herausgerissen und steht mit einem Mal vor einer Vielzahl von neuen Aufgaben, die er zu bewältigen hat. Alrics Schwester Arista vermutet, dass ihr Bruder in Gefahr ist und sorgt dafür, dass er aus dem Schloss verschwindet und so einer möglichen Ermordung entgeht. Der Onkel Großherzog Percy Braga ist nach dem Tod sehr bemüht um seinen Neffen und seine Nichte, allerdings ist auch bei ihm nicht immer alles so, wie es im ersten Moment scheint.

Der Magier Esrahaddon ist ein mysteriöser und mächtiger Mann, der Alric zu einigen Informationen verhilft und im Gegenzug auf das Entgegenkommen des Prinzen pocht. Ich hoffe, dass man von dem Magier, der so elegant in die Geschichte eingeführt wurde, in den weiteren Bänden noch viel mehr erfahren wird.

Alle Figuren sind sehr motiviert und mit einem gut nachvollziehbaren Grund für ihr Handeln ausgestattet. Sie wachsen laufend an den jeweiligen Situationen und entwickeln sich so auch die ganze Geschichte hindurch langsam immer weiter.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist broschiert und jeweils vor und nach der Geschichte mit einer Karte versehen. Der Rückseitentext gibt zwar einen guten Einblick, wird aber - ebenso wie das genretypische Cover - der unterhaltsamen und spannenden Geschichte nicht wirklich gerecht. Die Story besteht aus 10 Kapitel, die jeweils mit einer zusammenfassenden, kurzen Überschrift versehen sind. Nach dem Titel, der Widmung und dem Impressum folgt ein einseitiger Auszug aus der Geschichte. Eine Karte der Welt Elan erleichtert das Zurechtfinden, bevor die Handlungen beginnt. Nach dem 10. Kapitel folgen eine kurze Bezeichungsbeschreibung, sowie eine zweite Karte von Avryn im Detail. Die bebilderte Vorstellung von drei weiteren Büchern aus dem Verlagsprogramm beschließen das Buch.


Fazit
„Der Thron von Melengar“ ist der erste Band rund um das Diebesduo „Riyria“ und ein sehr gut gelungener Auftakt zu weiteren spannenden Abenteuern der sympathischen Diebe Hadrian und Royce. Wer charismatische Hauptpersonen liebt, die sich etwas von der gewohnten Masse absetzen und ihre Abenteuer durch Schläue, Kampferfahrung und unkonventionelle Mitteln bestreiten, wird mit diesem absolut empfehlenswerten Buch garantiert ebensoviel Lesespaß haben, wie ich ihn hatte.


4 5 Sterne


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