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Selbst die Untoten feiern Weihnachten, und Betsy kann endlich wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung frönen: Einkaufen! Außerdem gibt es für die Hochzeit mit ihrem Seelengefährten Eric Sinclair noch einiges vorzubereiten. Da erhält sie eine Warnung von Detective Nick Berry, dass ein Serienmörder in der Gegend sein Unwesen treibt. Als Blondine entspricht Betsy genau seinem Typ. Doch was kann ein Serienmörder einer Untoten schon anhaben?

 

Untot lebt sichs auch ganz gut 

Originaltitel: Undead and Unreturnable
Autor: Mary Janice Davidson
Übersetzer: Stefanie Zeller
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: April 2008
ISBN: 978-3-8025-8141-0
Seitenzahl: 255 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eigentlich müsste Betsy auf Wolke sieben schweben, kann sie doch endlich ihre Hochzeit planen, so, wie sie es sich schon seit früher Kindheit gewünscht hat. Doch dazu hat sie einfach viel zu wenig Zeit und Eric Sinclair ist ihr dabei überhaupt keine Hilfe! In der Welt der Geister hat es sich anscheinend herumgesprochen, dass Betsy sie nicht nur sehen, sondern ihnen auch noch helfen kann. Wie sonst wären die vielen Geister zu erklären, die laufend unangemeldet bei ihr hereinschneien? Und dann treibt noch ein Serienmörder in ihrer Stadt sein Unwesen und hat es auf junge Blondinen abgesehen. Dabei hat Betsy noch alle Hände voll zu tun, ihre temperamentvolle Schwester im Zaum zu halten. Kein Wunder also, dass es bei der Vampirkönigin drunter und drüber geht ...

Die Ausgangslage ist vielversprechend und lässt einen spannenden Roman vermuten. Doch gerade der Handlungsstrang mit dem Serienmörder wurde zu oberflächlich ausgearbeitet, gegen Mitte der Handlung fast vergessen und die Auflösung war zu schnell vorbei. Schade, da wäre mehr Potential vorhanden gewesen.


Stil und Sprache
In der Vorbemerkung geht Mary Janice Davidson kurz auf Serienkiller und ihre Nachforschungen dazu ein, was mich besonders neugierig auf den Thrillerteil werden ließ. Im Prolog erfährt Betsy die Geburt ihres Bruders, bevor die eigentliche Handlung mit dem ersten Kapitel am Grabstein von Betsy beginnt.

Nach diesem vielversprechenden Start und der Einführung des Handlungsstranges um den Serienkiller flacht die Handlung leicht ab. In Ich-Form aus Sicht von Betsy werden vor allem das Zusammenleben mit ihren Mitbewohnern und die Auseinandersetzung mit den Geistern beschrieben. Witzig-spritzig, teils oberflächlich, teils mit viel Gefühl liest sich die Geschichte flüssig, und die Neugier, wohin das Ganze führt, lässt den Leser am Buch bleiben. Doch eigentlich gibt es wenig Neues: Streitereien mit Sinclair, Bruch und Versöhnung, Kabbeleien mit Jessica und der Halbschwester Laura und die Auseinandersetzung mit ihrer nervigen Stiefmutter. Doch dies macht auch den Reiz von Betsy Taylor und dieser Serie aus! Ich habe stellenweise viel gelacht oder Mitgefühl für Betsy aber auch Sinclair entwickelt. Ein Lichtblick ist zudem Laura, die Halbschwester von Betsy, die ihr Temperament immer weniger unter Kontrolle hat und mit einigen überraschenden Szenen aufwartet. Ein kleiner Cliffhanger zum Schluss schließt den Band ab und macht neugierig auf die Fortsetzung.


Figuren
Betsy ist ruhiger geworden und hat sich mit ihrem Schicksal arrangiert. Mit Eric Sinclair schwebt sie auf Wolke sieben, bis zum tiefen Fall nach einem mächtigen Streit. Betsy bekommt immer mehr Besuch von Geistern, die ihre Angelegenheiten von ihr geregelt bekommen möchten, was Betsy ohne Murren übernimmt. Ein Geist dagegen ist ziemlich hartnäckig und störend, wurde die Frau doch vom Serienmörder, der es auf Blondinen abgesehen hat, getötet. Ihr gefällt das Geisterleben immer mehr und so beschließt sie, bei Betsy zu bleiben. Auf ihre Rolle in kommenden Bänden bin ich schon sehr gespannt

Eric Sinclair öffnet sich auch immer mehr. Seine harte Seite kommt in diesem Band kaum mehr zum Vorschein, doch an den Hochzeitsvorbereitungen will er sich überhaupt nicht beteiligen. Aus seiner Sicht sind sie schon seit 8 Monaten verheiratet, also was soll der ganze Aufwand denn noch? Eifersucht und ein Geständnis von Betsy führen zu einem gewaltigen Streit, sodass Sinclair sich zurückzieht und aus dem gemeinsamen Schlafzimmer auszieht. Besonders gut gefallen haben mir die Szenen, als Eric Jessica in Sachen Abendgarderobe und für den Verlauf des Dates mit Nick berät.

Laura entwickelt sich langsam von der netten, jungen und wohlerzogenen Frau in eine unberechenbare, kaum zu bremsende Furie. Erst greift sie grundlos den im Keller lebenden George an, dann vergreift sie sich später an jemandem, ohne dass man sie bremsen könnte. Wenn man die Prophezeiung aus dem Buch der Toten kennt, ist man besonders gespannt, wohin das noch führt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur ist diesmal in einem satten Grün gehalten. Betsy, aufgestylt und im sexy roten Kleid, sitzt an einem Tisch, als ob sie auf etwas oder jemanden wartet. Die kleinen Fledermäuse auf der Kaffeetasse und der Handtasche passen sehr gut zum Inhalt des Buches. Wie gewohnt ist Betsys Figur samt Tisch, Stuhl und Accessoires mit Spotlack versehen. Mitten hinter ihr und über ihrem Kopf ist das bekannte Ornament mit einem Herz in der Mitte zu sehen, das als einzige Abbildung auch die Rückseite des Buches ziert, darüber abgedruckt die Inhaltsangabe.


Fazit
Die spannende Handlung um den Serienkiller ist leider oberflächlich und nur am Rande eingefügt. Der Fokus liegt im Zusammenleben in der großen Villa, die Auseinandersetzungen zwischen Betsy, Sinclair und den Geistern, die Betsy um Hilfe bitten. Zwar hat Betsy ein wenig die Spritzigkeit und das lose Mundwerk verloren, doch überzeugt der Band mit dem gewohnt lockeren Stil, der gute Unterhaltung bietet. Ein Lichtblick ist Laura, und einige Ansätze, die für kommende Bände gelegt wurden, lassen die Neugier auf die Fortsetzung steigen.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Weiblich, ledig, untot
Band 2: Süß wie Blut und teuflisch gut
Band 3: Happy Hour in der Unterwelt

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