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Kategorie: Fantasy

Takashi Natsume ist ein Junge mit einer besonderen Gabe, er kann übernatürliche Wesen aller Art sehen. Als er eines Tages aus Versehen einen Yokai von einen Bann befreit, schließt sich ihm dieser in Gestalt einer Katze an und wird zu seinem Gefährten. In Wahrheit hat es Nyanko-sensei nur auf ein besonderes Erbstück von Takashi abgesehen, das „Buch der Freunde“. Darin sind die Namen der Yokai verzeichnet, über die seine ebenfalls spirituell begabte Großmutter Reiko Macht gewonnen hatte. Aber nicht nur Nyanko-sensei, sondern auch viele andere Yokai sind hinter dem Buch her und so wird Takashis Leben auf einmal ziemlich turbulent.

 

Pakt der Yokai 01 

Originaltitel:  Natsume Yujincho Vol. 1
Autor: Yuki Midorikawa
Übersetzer: Christine Steinle
Illustration: Yuki Midorikawa
Verlag: Egmont Manga (EMA)
Erschienen: April 2014
ISBN: 978-3-770-48162-0
Seitenzahl: 208 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Dem Klappentext ist eigentlich nur noch wenig hinzuzufügen. Die Mangaka hat mit Pakt der Yokai ein ruhiges, fast melancholisches, sowie philosophisches Werk geschaffen. Die Thematik rund um die Yokai fesselt den Leser enorm, das episodenhafte Erzählen bietet einen guten Einstieg in die Serie und die Thematik. Mit sympathischen Charakteren, die die ein oder andere Macken haben, wird der Manga lebendig, trotz der eher ruhigeren Atmosphäre.

Yuki Midorikawa bietet dem Leser ein Werk, welches von Freundschaft und den Schwierigkeiten, diese zu finden und zu halten, handelt. Vordergründig ist es ein dynamisches Werk über das „Erlösen“ von Yokai, die ungewollt an eine Person gefesselt wurden, hintergründig ist es allerdings weitaus tiefgründiger, und genau diese Stimmung schafft es die Autorin, in dem ersten Band zu vermitteln.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Stil ist bei Pakt der Yokai keineswegs ein ausgereifter, zu Teilen schaut es recht unsauber aus, allerdings passen die einfachen, eher schmucklosen Zeichnungen sehr gut zu dem Inhalt.

Die Figuren sind anatomisch korrekt, für einen Shojo haben wir allerdings keine großartigen Verschnörkelungen o.ä. Auch sind die Hintergründe eher simpel, es wird nur gezielt mit Rasterfolie gearbeitet, allerdings dann nur mit einer einfachen Art – Glitzereffekte und andere schillernde Darstellungen finden sich in diesem Shojomanga nicht.

Stattdessen haben wir ein Werk, welches teifgründig ist, Charaktere aufweist, die gewissermaßen Macken haben, dabei aber extrem liebeswert sind. So ist z.B. die Hauptfigur Takashi Natsume längst nicht nur der ruhige Junge, der einen zu Beginn des Bandes vorgestellt wird. Schnell lernt der Leser ihn als einen Jungen kennen, der von den Eigenarten Nyanko-senseis leicht genervt ist und auch nicht immer Lust auf die Rolle hat, die ihm zuteil wurde.

Nyanko-sensei (übrigens sehr schön, dass dieser Name für den unwissenden Leser erklärt wurde), der Yokai, der in Gestalt einer Winkekatze auftritt, ist hingegen auch nicht ohne Makel: so ist seine Schwäche neben Natsumes menschlichen Geruchs auch das Verköstigen des Reisweins zur abendlichen Stunde, sodass er des öfteren beschwippst heimkehrt.
Durch das Auftreten der verschiedenen Yokai und dem episodenhaften Erzählen lernt man während des Lesens viele Facetten der Charaktere kennen.

Inhaltlich ist der Manga tiefsinniger als zunächst angenommen, es geht zwar darum, den Yokai ihre Namen zurückzugeben. Dabei merkt Natsume aber immer mehr, dass es nicht immer so leicht ist, von diesen Wesen abzulassen und dass sich zwischen ihm und den Yokai durchaus Freundschaft entwickeln kann. Zunächst ist der Untertitel „Natsume's Book of Friends“ irreführend, da ich während des Lesens eine ganz andere Vorstellung von dem Buch der Freunde hatte. Es geht in erster Linie nicht darum, dass Natsume mit den Yokai bereits befreundet ist – er ist derjenige, der sie von ihrem Leiden befreit, dennoch sind ihm die Yokai schon bald nicht mehr so unangenehm, wie noch zu Beginn des Abendteuers.


Aufmachung des Manga
Der Manga ist ohne Farbseiten ausgestattet, gestaltet im normalen Mangataschenbuchformat. Neben einem Inhaltsverzeichnis finden sich jeweils Randkommentare der Mangaka in den Spalten innerhalb des Buches, sowie Bonusseiten am Ende des Bandes, auf denen die einzelnen Yokai, sowie der Inhalt der Kapitel näher erklärt werden. Direkt nach dem Frontcover haben wir eine Illustration auf dem Schmutztitel, die die Großmutter Natsumes, Reiko zeigt.

Das Cover präsentiert Natsume zusammen mit Nyanko-sensei, wie dieser seiner Arbeit nachgeht. Somit zeigt das Bild bereits die Aufgabe, die Natsume zuteil wird. Nyanko-senseis wirkliche Yokaigestalt wird auf der Illustration des Backcovers gezeigt.


Fazit
Pakt der Yokai ist ein eher untypischer Shojomanga, der trotz seiner ruhigeren Erzählart den Leser zu fesseln weiß. Durch liebenswerte Personen wird der Manga durchgehend rund und man hat Mühe, ihn wegzulegen. Ob der ungewöhnlichen Thematik der Yokai hat man als Leser nie das Gefühl, als sei man damit überfordert, im Gegenteil, durch die spannenden Erzählung wird gewissermaßen eine philosophische Story aufgebaut, auf dessen weiteren Verlauf man gespannt sein darf.


4 5 Sterne


Hinweise
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