Ein übler Kater wäre die gerechte Strafe für Annabelles kleinen Ausbruch am Vorabend. Wie konnte sie sich nur dazu hinreißen lassen, ihren Freundinnen den alten indianischen Tanz der fröhlichen Jungfrau vorzuführen? Und wie soll sie die heutige erste Reitstunde überstehen, ohne vom Pferd zu fallen? Wobei, von den muskulösen Armen ihres Reitlehrers würde sie sich gerne auffangen lassen ...
Eine schüchterne Bibliothekarin. Das könnte genau die Frau sein, die Shane Stryker sucht. Und die ihn die Rothaarige vergessen lässt, die am Abend zuvor in der Bar so sinnlich getanzt hat. Doch als seine Reitschülerin dann vor ihm steht, traut er seinen Augen nicht: Annabelle ist die Frau aus der Bar. Und ihre zurückhaltende Art trifft ihn sogar tiefer ins Herz, als es jeder noch so verführerische Hüftschwung könnte.
Originaltitel: Summer Nights |
Die Grundidee der Handlung
Annabelle will eine Menge Geld für ein Büchermobil samt Büchern und neuen Computern sammeln und dafür eignet sich am besten die Parade beim nächsten Festival. Dazu muss sie aber zuerst reiten lernen und wer würde sich als Lehrer besser eigenen als der neue Pferdetrainer der Stadt? Zuerst scheint er ja etwas unterbelichtet und zerstreut zu sein, wenn Annabelle mit ihm spricht, doch mit der Zeit entwickelt sie eine Faszination für ihn, die ungewohnte Gefühle bei ihr auslösen ...
Endlich hat Shane seine Ziele erreicht: eigenes Land in der Nähe seiner Familie und erstklassige Pferde, die Rennen gewinnen. Sein neues Haus befindet sich bereits im Bau. Nur noch eine nette, ruhige und treue Frau zur Gründung einer Familie fehlt ihm. Doch seit er Annabelle tanzend auf dem Tresen in der Bar gesehen hat, geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Und als sie am folgenden Tag als seine neue Reitschülerin vor ihm steht, verabschiedet sich sein Verstand fast gänzlich ...
Als Shane zum ersten Mal Annabelle gegenübersteht, ist er völlig hin und weg, seine Gedanken spielen verrückt und er fügt sich schon bald in sein Schicksal. Dies ist in einer so erfrischenden, mit Sarkasmus gespickten Art gleich ab Beginn enthalten, dass man sich einfach nur noch zurücklehnt und gerne liest, was da alles kommen mag.
Stil und Sprache
Der Einstieg ist wieder bestens gelungen und man schmunzelt schon auf den ersten Seiten. Locker-flockig mit viel Humor führt uns Susan Mallery in ein neues Abenteuer aus Fool's Gold. Der Roman schließt nahtlos an den letzten Band an, nur zwei Wochen sind seit der Verlobung von Heidi und Rave aus „Was sich neckt, das küsst sich" vergangen. Aus Sicht der beiden Protagonisten mit zahlreichen Gedankengängen werden in dritter Person Präsens überraschende Wendungen erzählt. Wie gewohnt wird auch eine kleine Nebengeschichte, diesmal Hintergründe und Einzelheiten zu der Feuerwehrfrau Charlie Dixon, in die Handlung miteinbezogen. Sie ist die Protagonistin des nächsten Bandes und die Neugier ist schon mal geweckt.
Shane könnte dem Leser manchmal fast ein wenig Leid tun. Viel zu gut und nett gibt er in kurzer Zeit einen Widerstand nach dem anderen auf. Er gibt sprichwörtlich den kleinen Finger und Annabelle oder auch seine Mutter nehmen ihm die ganze Hand – oder noch mehr. Dies ist oft lustig in Szene gesetzt und die Gefühle sind detailliert ausgearbeitet. Dass ausgerechnet sein bisher unzähmbarer Araberhengst bei Annabelle zu einem lammfrommen Schmusepferd wird, ist dabei nur ein Detail auf der langen Liste seiner emotionalen Tortur. Und auch seine Mutter ist immer noch fleißig dabei, exotischen Tieren ein neues Zuhause zu bieten, um die sich Shane dann kümmert. Der Humor ist in diesem Band ausgezeichnet ausgearbeitet und zahlreich vorhanden und die Dialoge der beiden Protagonisten sind witzig, spritzig und ein Genuss.
Die Anziehung zwischen Shane und Annabelle ist von Beginn weg zu spüren. Sie wehrt sich zuerst noch dagegen, Shane ist jedoch so hin und weg, dass er seinen Widerstand schnell aufgibt und sich zeitweise von seinem Verstand verabschiedet, wenn Annabelle in der Nähe ist. Es knistert gewaltig und die Erotik ist perfekt und mit Niveau ausgearbeitet.
Figuren
Annabelle ist es leid, dass sie sich immer verbiegen muss, um einem Mann zu gefallen. Entweder mag sie ihr nächster Traummann so, wie sie ist, oder er kann ihr gestohlen bleiben. Annabelle ist sehr authentisch, sympathisch mit einer guten Portion Vernunft, aber auch Abenteuergeist, den sie sich endlich auszuleben traut. Ihre direkte und unkomplizierte Art muss man einfach mögen!
Shane hat viel erreicht und sich sein Traumland in der Nähe seiner Familie gekauft, wo er seine erstklassige Pferdezucht betreiben will. Mit der Auswahl der Innenausstattung seines im Bau befindlichen Hauses ist er jedoch oftmals überfordert und seiner Mutter – und auch fast allen anderen weiblichen Wesen – kann er einfach keinen Wunsch abschlagen, weil er so gutmütig und nett ist. Seine Reaktionen auf Annabelle sind heftig und für Liebesromane eher selten – auf eine erfrischende und gute Art.
Die Bewohner von Fool's Gold treten in diesem Band eher weniger als gewohnt in Erscheinung. Vor allem die Freundinnen von Annabelle, Heidi und Charlie, sind öfters vertreten. Heidi ist mitten in den Hochzeitsvorbereitungen, bei denen ihr Annabelle und Charlie zur Hand gehen. Charlies Charaktere bietet dabei die größten Überraschungen. Einige Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit werden gelüftet und in wenigen Situationen zeigt sie sich als feminine Frau.
Aufmachung des Buches
Schon als ich das Cover des Taschenbuches zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich aus den früheren Büchern sofort, über wen in diesem Band geschrieben wird! Eines der schöneren Covers der Serie und absolut passend, gefällt mir sehr gut.
Fazit
Der Humor und der lockere Schreibstil sind wieder perfekt gelungen, wie auch die Liebesgeschichte zwischen Shane und Annabelle. Das Leben in Fool's Gold geht weiter und beschert dem Leser viele vergnügliche Lesestunden.
Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de
Backlist:
Band 3: Wer hat Angst vorm starken Mann
Band 4: Nur die Küsse zählen
Band 5: Küssen ist die beste Medizin
Band 6: Was nicht passt, wird küssend gemacht
Band 7: Was sich neckt, das küsst sich