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Kein Mann in Sicht, schon seit Jahren in der gleichen Firma tätig – Nevada Hendrix' Leben könnte ein wenig Aufregung vertragen. Da kommt es wie gerufen, dass Janack Construktion neue Mitarbeiter für den Bau eines Kasinos sucht. Nur dass die Bauingenieurin beim Bewerbungsgespräch ausgerechnet dem Mann gegenübersitzt, den sie nie wiedersehen wollte: Tucker Janack.

Tucker glaubt nicht, dass es eine gute Idee ist, die Frau anzustellen, mit der er einst einen heißen One-Night-Stand hatte. Aber Nevada ist nun mal die Beste für den Job. Wie gut sie auch für ihn ist, merkt er erst, als es beinahe zu spät ist. Und auch Nevada erkennt: Manchmal muss man sich auf die Gegenwart konzentrieren, um eine glückliche Zukunft zu haben.

 

Was nicht passt wird kuessend gemacht 

Originaltitel: Only His
Autor: Susan Mallery
Übersetzer: Ivonne Senn
Verlag: Mira
Erschienen: November 2013
ISBN: 978-3-86278-810-1
Seitenzahl: 336 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Auf dem College waren Nevada und Tucker gute Freunde und – was Tucker nie erfahren hat – Nevada war total verliebt in ihn. Als sich Tucker betrunken und mit Liebeskummer von Nevada trösten ließ, passierte es: Nevada verlor ihre Unschuld. Ein Erlebnis, das kurz und peinlich für sie war und sofort in den Vordergrund drängt, als sie bei einem Vorstellungsgespräch ihrem ehemaligen Schwarm gegenüber sitzt ...

Eigentlich eine vorzügliche Ausgangslage zu einer humorvollen Geschichte. Leider ist die Umsetzung nicht so tadellos, wie wir es sonst von Susan Mallery gewohnt sind. Einerseits reagieren einzelne Charaktere zeitweise arg sprunghaft, andererseits sind trotz geringer Seitenzahl unnötige Wiederholungen enthalten.


Stil und Sprache
Locker-flockig mit einer gehörigen Portion Sarkasmus ist der Einstieg in die Geschichte perfekt gelungen. Gleich auf den ersten Seiten fühlt man sich wie angekommen in Fool's Gold und man muss schon sehr bald lachen. Wenn ich nur das erste Drittel des Buches beschreiben müsste, würde ich die volle Punktzahl bzw. Anzahl Sterne verteilen können. Die Dialoge zwischen den Protagonisten sind witzig, spritzig, mit einer gehörigen Portion Sarkasmus perfekt gelungen, die Spannung und Neugier für das Kommende wird voll geweckt. Auch andere Beziehungen nehmen ihren Anfang und versprechen kurzweiligen Lesespaß.

Doch dann holt die Vergangenheit die beiden Protagonisten ein in Gestalt der ehemaligen Freundin Cat. Sie ist nicht nur total exzentrisch und unsympathisch, sie gibt auch der Handlung Wendungen, die mir nicht gefallen haben. Plötzlich ist die sonst so starke Nevada, die auf der Baustelle ihren Mann (oder Frau) steht, wankelmütig, nachgiebig und will der „Freundschaft willen" Cat nicht verletzen oder vor den Kopf stoßen. Fast die gesamte Handlung mit Cat hat mir nicht wirklich gefallen, zu viele Wiederholungen, überzogene Ansprüche und Starallüren waren für mich wie Sand im Getriebe, sprich im Lesevergnügen. Parallel dazu wird auch die Beziehung von Jo mit sprunghaften Elementen versehen. Die Gefühle in diesem Roman sind für mich zu stark ausgeprägt, die Schwankungen teilweise extrem und nicht immer ganz nachvollziehbar. Die Anziehung dagegen ist wie immer perfekt zu spüren und die erotischen Szenen überzeugen auf niveauvolle Weise.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der Protagonisten erzählt und deren Gedanken sind zahlreich eingefügt. Rückblenden vor allem seitens von Nevada bringen Licht in die Vergangenheit. Die Handlung der Liebesgeschichte ist ausführlich, die Familie Hendrix mit den Partnern und Kindern wird humorvoll und ausgiebig eingebunden. Auch die Arbeiten am Kasino warten mit Überraschungen auf. Das Kleinstadtleben und die Verbundenheit der Bewohner machen dabei einen beträchtlichen Charme der Geschichte aus.


Figuren
Nevada Hendrix möchte sich beruflich verändern. Eine riesige Chance bietet da der Neubau des Kasinos durch Janack Construktion und aufgeregt erscheint Nevada beim Vorstellungsgespräch. Leider sitzt sie dabei völlig unerwartet Tucker gegenüber, der ihr einst die Unschuld raubte. Zu Beginn sind Nevada und ihre Reaktionen abwechslungsreich, überzeugend und wirken echt, obwohl sie zeitweise stark ausgeprägt sind. Sie hat es weit gebracht in ihrem von Männern dominierten Beruf und weiß sich auf der Baustelle zu behaupten. Als Cat auf der Bildfläche erscheint, fällt ein Teil ihrer überzeugenden Art weg. Sie lässt sich von ihr zu sehr beeinflussen oder setzt sich des Friedens willen nicht für ihre Überzeugungen ein. Dadurch wirkt Nevada wankelmütig, schwach und beeinflussbar. Dies bessert sich zum Glück gegen Ende wieder.

Tucker Janack hat der Liebe abgeschworen. Einst war Cat wie eine Droge für ihn, sein Selbstbewusstsein lag lange Zeit in Scherben und dieses Risiko will er unter keinen Umständen nochmals eingehen. Tucker war in der Nacht mit Nevada betrunken und kann sich nur verschwommen an Einzelheiten erinnern. Zwar spürt auch er die knisternde Anziehung, bleibt jedoch bei der Überzeugung, dass er nur so lange in Fool's Gold sein wird, bis die Überbauung realisiert ist. Auf ihn hat Cat's Erscheinen zuerst nicht die gleich große Wirkung wie auf Nevada, bis sie sich mehr und mehr zwischen das Liebespaar drängt. Tucker überzeugt mit zahlreichen Facetten, die differenziert und glaubhaft ausgearbeitet sind. Nur ganz wenige Reaktionen empfand ich als zu stark und impulsiv, ansonsten hat mir sein sympathischer Charakter ausgezeichnet gefallen.

Caterina Stoicasescu ist eine exzentrische Künstlerin, deren Ego kaum zu überbieten ist. Sie schwankt von Überheblichkeit und Arroganz zu einem Häufchen Elend, das gehätschelt und umsorgt werden will. Für die Gefühle anderer oder deren Meinung interessiert sie sich nicht. Cat ist einfach nur unsympathisch, sprunghaft und hat für meinen Geschmack eine viel zu große Rolle erhalten.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches gefällt mir sehr gut. Es wirkt bunt und frisch und passt auch ausgezeichnet zum Inhalt des Buches. Die Rückseite ist eher schlicht gehalten. Der Text zur Inhaltsangabe ist auf weißem Grund geschrieben und nur der untere Bereich ist gelb, wo die Angaben zur Autorin abgedruckt sind. Als Schatten ist dort das Gesicht von Nevada und ein Teil der Baustelle zu erkennen. 


Fazit
Der Einstieg in die Geschichte ist perfekt gelungen und die Handlung ist locker-flockig, humorvoll und im gewohnten Stil von Susan Mallery. Doch mit dem Auftauchen der Verflossenen und den folgenden Ereignissen konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Schade, wenn man den Mittelteil außen vor lässt, kann der Band perfekt überzeugen.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Stadt, Mann, Kuss ...
Band 2: Ich fühle was, was du nicht siehst
Band 3: Wer hat Angst vorm starken Mann
Band 4: Nur die Küsse zählen
Band 5: Küssen ist die beste Medizin

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