Smaller Default Larger

Ruth Lennox, Mutter von drei Kindern und seit mehr als zwanzig Jahren glücklich verheiratet, wird ermordet aufgefunden. Inspector Karlsson tappt im Dunkeln. Psychotherapeutin Frieda Klein müsste sich dringend erholen, aber sie will ihrem Freund Karlsson helfen. Ihr erscheint die Familienfassade der Lennox zu perfekt: Und sie soll recht behalten. Zur gleichen Zeit ist der Journalist Jim Fearby einer Serie von Mädchenmorden auf der Spur. Fearbys und Friedas Wege kreuzen sich. Bald lässt auch Frieda das Schicksal der jungen Frauen nicht mehr los, und sie stößt auf ein schreckliches Geheimnis ...

 

Schwarzer Mittwoch 

Originaltitel: Waiting for Wednesday
Autor: Nicci French
Übersetzer: Birgit Moosmüller
Verlag: C. Bertelsmann
Erschienen: 13. Januar 2014
ISBN: 978-3-570-10164-3
Seitenzahl: 544 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Unter jeder noch so perfekten Fassade verbirgt sich immer ein Geheimnis, da ist sich Frieda Klein sicher. Und schon bald beginnt das Bild von der heilen Familie zu bröckeln, als die Polizei immer tiefer gräbt, um den Mord an der dreifachen Mutter Ruth Lennox aufzuklären. Während Inspector Karlsson fieberhaft darum bemüht ist, Frieda die Ruhe zur Genesung zu verschaffen, die sie eigentlich dringend benötigt, ist diese schon wieder auf mehreren Baustellen zugange und begibt sich dabei auf sehr gefährliches Terrain ...

Was zunächst unzusammenhängend erscheint, ergibt im Endeffekt eine Verschachtelung, wie man sie selten sieht. Das Autorenduo schafft es immer wieder aufs Neue, den Leser noch zu überraschen und dabei ein Gesamtbild zu zeichnen, das teilweise außerhalb jeder Vorstellungskraft liegt.


Stil und Sprache
Mit „Schwarzer Mittwoch“ ist inzwischen der dritte Fall für Psychotherapeutin Frieda Klein erschienen. Passend zu den Vorgängern wird der Stil beibehalten, um nicht nur äußerlich, sondern auch sprachlich sowie formtechnisch den Reihencharakter herzustellen. Demnach wird wieder die beobachtende Perspektive als Erzählform gewählt. In Kombination mit diversen Ortswechseln dient dies dazu, dem Leser einen Rundumblick zu verschaffen und sich, ebenso wie die Hauptperson, mit mehreren Geschehnissen gleichzeitig auseinander zu setzen. Dadurch ist es absolut erforderlich, die Gedanken nicht abschweifen zu lassen, ansonsten verliert man schnell den roten Faden und weiß schließlich nicht mehr, welches Ereignis nun für welchen Handlungsstrang wichtig ist. Im Nachhinein läuft zwar wieder einiges zusammen, um das Gesamtkonstrukt zu verstehen, sollte man allerdings doch konzentriert an die Sache herangehen.

Aufgrund eines neuerlichen Einstiegs mitten im Geschehen wird sofort mit dem Spannungsaufbau begonnen. Dieser wird kontinuierlich fortgeführt und durch die Szenenwechsel weiter verstärkt. Zahlreiche Hinweise und auch falsche Fährten tragen dazu bei, dass der Leser das Buch nur schwer beiseite legen kann. Leider kommt man, wie schon in der vorherigen Bänden, der Lösung schleichend näher, so dass der Überraschungseffekt am Ende eigentlich nicht mehr gegeben ist.

Des Weiteren zeichnet sich die Rahmenhandlung, die nun bereits seit dem ersten Band besteht, immer deutlicher ab. Hier bleibt die Spannung nach wie vor auf hohem Niveau und man hat noch immer keine handfeste Idee, was genau es mit diesen Ereignissen auf sich hat beziehungsweise im weiteren Verlauf noch auf sich haben wird.


Figuren
So langsam wird die Figur Frieda Klein greifbarer, zumindest ansatzweise. Man ist noch lange nicht an dem Punkt angelangt, an dem man sagen kann, dass man weiß wer sie ist, aber das Eis scheint gebrochen. Sie selber wird offener, auch wenn es sie noch erschreckt und sie sich schnell wieder zurückzieht. Ein erster Schritt ist gemacht und auf Grund des Ausblicks auf den nächsten Band lässt sich bereits jetzt vermuten, dass es bald noch viel mehr zu erfahren gibt. Dennoch bringt man der Psychotherapeutin gewisse Sympathien entgegen, einfach aus einem Bauchgefühl heraus. Außerdem ist man äußerst gespannt, was sich im Endeffekt für ein Bild von ihr ergeben wird, ob die Intuition richtig ist oder nicht.

Ähnlich wie bereits im zweiten Band werden diejenigen Charaktere, die ebenfalls eine Rolle im Gesamtkonstrukt spielen, weiter ausgearbeitet und mit diversen Eigenschaften versehen, die nicht nur Wiedererkennungswert haben, sondern das Bild immer umfangreicher gestalten. Neu eingeführten Figuren wird gebührend Platz eingeräumt, um sich entfalten und sie dem Leser nahe bringen zu können.


Aufmachung des Buches
Die vorliegende Klappenbroschur wird von den Farben rot und schwarz dominiert. Mittig eine Brücke, hinter der noch leicht zu erkennen ist, dass sich dort wohl eine Stadt befindet. Der Himmel erscheint ziemlich bedeckt, auch wenn dies nicht genau zu sagen ist, da auf dem Cover Nacht herrscht. Alles andere ist sehr verschwommen dargestellt, so dass explizite Interpretationen nicht möglich sind. Vermutlich liegt die Absicht aber genau darin, dass jeder Betrachter seine eigene Fantasie einbringt und kein vorgefertigtes Bild vorgesetzt bekommt.


Fazit
Im direkten Vergleich ist das Niveau vom zweiten zum dritten Band gleich geblieben. Nach wie vor gibt es viele positive Punkte, aber ebenso kleine Kritikpunkte. Auf Grund der Komplexität der Rahmenhandlung, die bereits jetzt sehr deutlich ist, ist es unbedingt zu empfehlen, die Fälle in der gegebenen Reihenfolge zu lesen.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Blauer Montag
Band 2: Eisiger Dienstag

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo